Hugo Boss: Bringt ein fast Hundertjähriger Gewinne in Ihr Depot?

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Vom Handwerksbetrieb zum internationalen Lifestyle-Konzern. Das Metzinger Unternehmen Hugo Boss (WKN: A1PHFF) schaut auf eine fast hundertjährige Geschichte zurück und zählt damit zu den ältesten deutschen Bekleidungsfirmen.

Nach vielen erfolgreichen Jahrzehnten schwächelte Hugo Boss allerdings zuletzt. 2019 legte das Unternehmen nur noch durchwachsene Zahlen vor. In Deutschland und in den USA ging der Umsatz deutlich zurück.

Heute liegt der Börsenwert von Hugo Boss bei 4 Milliarden Euro, 2015 waren es in der Spitze mehr als 8 Milliarden Euro. Experten begründen den Abstieg mit verschlafenen Trends. Die jüngere Zielgruppe wäre nicht richtig angesprochen worden, aber das soll sich jetzt ändern. Dafür bekommt Boss einen neuen Boss: Daniel Grieder, der als CEO bereits Daniel Hilfinger aufgebaut hat.

Neuer Chef brachte schon im Vorfeld 120 % Plus

Allein die Ankündigung seines Amtsantritts im Juni 2020 bescherte der Hugo Boss Aktie ein Plus von 120 Prozent. Und seitdem Grieder das Sagen hat, entwickeln sich die Zahlen ohne Frage positiv.

Im letzten Quartal lag der Umsatz bei 900 Millionen Euro. Das war das umsatzstärkste Quartal in der Geschichte des Unternehmens, aber Grieder ruht sich nicht auf diesen Lorbeeren aus. Im Gegenteil. Er will noch mehr für Hugo Boss. 2025 soll der Umsatz bei 4 Milliarden Euro pro Jahr liegen, das entspricht einem Wachstum von 9 Prozent pro Jahr. Als operativer Gewinn sollen 12 Prozent übrig bleiben.

Hugo Boss im Chart. Quelle: AktienScreener InvestorVerlag

Als interessierte Anlegerin oder interessierter Anleger fragen Sie sich jetzt vielleicht, wie Daniel Grieder den Sprung vom angestaubten Modekonzern zur wieder angesagten Marke schaffen will und ob sich für Sie eine Investition lohnt.

Analysten, wie Rugerio Fujimori von Stifel, bewerten die Vorgehensweise von Grieder positiv: Der neue Chef habe eine klare Strategie, realistische Margenziele und bringe einen Kulturwandel, um das volle Potenzial auszuschöpfen.

Seitdem Grieder das Heft in der Hand hält, ist schon viel passiert. Das Logo wurde seit 1990 zum ersten Mal neu gestaltet. Zeitgleich startete die größte Marketingkampagne in der Geschichte von Hugo Boss.

Neue erfolgreiche Wege einschlagen

Out ist, ausschließlich darauf zu setzen, die deutsche Fußball-Nationalelf für den nächsten Sport-Event auszustatten. In ist, mit bekannten Tiktok-Stars zusammen zu arbeiten. Hugo Boss setzt also auf neue Marketingkanäle und nicht mehr ausschließlich auf Models und bekannte Sportler.

Darüber hinaus sollen die Marken besser positioniert werden. Das Unternehmen betreibt schon länger eine zwei Marken-Strategie. Boss soll mit klassischer Mode die ältere Generation ansprechen. Hugo die modebewusste jüngere Generation. Vor allem Hugo ist ausbaufähig, denn bisher werden 85 Prozent des Umsatzes mit Boss generiert.

Daniel Grieder stößt bei Hugo Boss einiges an, aber noch ist unklar, ob die Aktionen auch bei den Kunden gut ankommen. Mit dem neuen Boss rücken die alten glanzvollen Zeiten mit einer 8 Milliarden Marktkapitalisierung aber auf jeden Fall näher. Die Aufmerksamkeit interessierter Anlegerinnen und Anleger verdient Hugo Boss auf jeden Fall, denn es bestehen durchaus Gewinnchancen. Mit einem KGV von 20 ist das Unternehmen zwar kein Schnapper, aber auch nicht überteuert. Wäre eine Investition in Hugo Boss etwas für Sie?