Alles neu macht der Mai bei Henkel! Ihre Chance für Gewinne?

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Beim deutschen Konsumgüterkonzern Henkel ist einiges im Umbruch. Deshalb könnte das Traditionsunternehmen, das 1876 gegründet wurde und seit 1988 in der 1. Börsenliga mitspielt, für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein. Ein Blick lohnt auf jeden Fall.

Henkel stellt an sich selbst hohe Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und ESG. Deshalb war nach Putins Angriff auf die Ukraine schnell klar, dass das Russlandgeschäft nicht mehr wie gehabt fortgeführt werden kann. Zunächst sollten nur alle geplanten Investitionen eingestellt werden, jetzt soll es einen sauberen Schnitt geben.

Was der Rückzug aus dem Russlandgeschäft für Henkel bedeutet

Das Zögern von Henkel hat einen guten Grund, denn der Rückzug aus dem Russlandgeschäft wird Folgen haben. Henkel betreibt in Russland 11 Werke mit 2.500 Mitarbeitern, welche bisher einen Umsatz von 1 Milliarde Euro erwirtschafteten. Das sind 5 % der gesamten Konzernerlöse.

Die spannende Frage ist jetzt, ob Henkel die Fabriken in Russland verkaufen oder nur stilllegen kann. Der Buchwert der Russland-Aktien liegt bei 650 Millionen Euro. Sollte sich kein Käufer finden, wird es hohe Abschreibungen geben.

Henkel Chart, Quelle Aktien Screener Investor Verlag

Während die Entscheidung, sich aus dem Russlandgeschäft zurückzuziehen, nicht aus freien Stücken erfolgte, war folgende Veränderung allein Henkels Wahl: Im Januar kündigte der Konzern an, die Bereiche Laundry und Homecare sowie Beautycare unter dem Dach „Henkel Consumer Brands“ zusammenzufassen. Der Umsatz des neuen Bereichs macht mit 10 Milliarden Euro ungefähr die Hälfte der Konzernerlöse aus.

Neben „Henkel Consumer Brands“, zu denen Marken wie Persil, Schwarzkopf oder Fa gehören, wird es zudem den Bereich der Klebstoffe geben. Hier sind Pritt und andere Produkte für Zuhause sowie stark nachgefragte Industrie-Klebstoffe angesiedelt.

2 große Sektoren für Kostenersparnisse und Synergien

Mit der Aufteilung in zwei etwa gleichgroße Sektoren will Henkel zum einen Kosten in der Verwaltung sparen und zum anderen Synergien schaffen.

Mit dieser Strategie geht der Konzern einen komplett anderen Weg als der britische Konkurrent Unilever, der sich kürzlich in kleinere Teile aufspaltete, um flexibler zu sein.

Eine hohe Dynamik wird im Bereich der Klebstoffe erwartet.  Im letzten Jahr konnte der Umsatz hier um mehr als 13 % gesteigert werden, während bei Beautycare nur eine Steigerung von 1 % gemessen wurde. Bei Laundry und Homecare waren es 3 %.

Die Aktie liegt auf Jahressicht 35 % im Minus und ist mit einem KGV von 14 günstig bewertet. Es gibt aktuell ein Aktienrückkaufprogramm für Investoren über 1 Milliarde Euro. Die Dividendenrendite liegt bei rund 3 %.

Kursziel von gut 83 Euro prognostiziert

Nachdem der Kurs der Henkel-Aktie in den letzten Jahren vor allem rückläufig war, werden jetzt erste Analysten bezüglich Henkel-Investitionen optimistischer. Zum Kauf raten laut Bloomberg 41 % der Henkel-Beobachter. 59 % empfehlen, die Aktie zu Halten. Im Durschnitt sehen die Analysten ein Kursziel von gut 83 Euro.