HelloFresh-Aktie: Prognose für 2025 vorsichtiger

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Nach dem vorsichtigen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr 2023 hat der Kochboxversender HelloFresh nun erneut Anleger mit einer Aussage verunsichert: Zwar hält der Konzern das mittelfristige Ziel von 10 Milliarden Euro Umsatz bis 2025 weiterhin für realistisch, die bereinigte EBITDA-Marge soll jedoch eher bei 10 Prozent statt der zuletzt anvisierten 10 bis 15 Prozent landen.

Die HelloFresh-Aktie reagierte und liegt nach einem sehr starken Handelstag gestern heute mit rund fünf Prozent im Minus (Stand: 24.03. ca. 12 Uhr). Betrachtet man die Kursentwicklung des Papiers der letzten rund eineinhalb Jahre, so ist diese schlicht katastrophal. HelloFresh war einer der großen Gewinner der Lockdowns während der Pandemie und hat seit November 2021 mehr als 80 Prozent verloren. Die Boom-Zeiten sind eindeutig vorbei – doch die aktuellen Kurse könnten trotzdem Potenzial bieten.

HelloFresh wächst nun deutlich langsamer

Corona-Zeiten sind nicht mit normalen Zeiten vergleichbar – das ist insbesondere bei spezialisierten Produkten wie den Kochboxen von HelloFresh zu spüren. In 2022 konnte das im MDAX gelistete Unternehmen trotzdem noch ein sattes Umsatzplus von 27 Prozent auf rund 7,6 Milliarden Euro erzielen. Das operative Ergebnis ging jedoch um 9,5 Prozent im Vergleich zu 2021 auf 477 Millionen Euro zurück.

Höhere Kosten für Lebensmittel, Logistik und Personal sowie höhere Marketingausgaben haben das Berliner Unternehmen belastet. Zudem bremst die schwache Konjunktur die Konsumlaune und der Corona-Boom ist endgültig vorbei. Entsprechend rechnet HelloFresh für 2023 auch nur mit einem geringen Umsatzwachstum zwischen 2 und 10 Prozent im Vergleich zu 2022 sowie mit einem operativen Ergebnis zwischen 460 und 530 Millionen Euro – leicht über oder im schlechtesten Fall sogar unter Vorjahresniveau.

HelloFresh-Aktie kann auch wieder klettern – wenn die Wachstumspläne funktionieren

Da das Unternehmen in den kommenden Quartalen weiterhin mit hohem Kostendruck rechnet, hat HelloFresh die mittelfristigen Gewinnerwartungen leicht gesenkt. Bis 2025 sollen nun zwar weiterhin 10 Milliarden Euro umgesetzt werden, die EBITDA-Marge soll jedoch bei 10 Prozent liegen anstatt der zuvor angepeilten 10 bis 15 Prozent.

Damit sind die Wachstumsziele jedoch immer noch recht ambitioniert. HelloFresh möchte in den kommenden Quartalen vor allem durch den Ausbau der Fertiggerichte (Ready-To-Eat-Mahlzeiten), durch Zusatzprodukte (z.B. Getränke) sowie das erschließen neuer Märkte und Expansion wachsen.

Derzeit ist das Umfeld für HelloFresh sehr herausfordernd. Der Börsenstar der Corona-Jahre kann (erwartungsgemäß) nicht an die Erfolge der Lockdown-Zeiten anknüpfen und wächst deutlich langsamer. Sollten die aktuelle Wachstums-Strategie des Unternehmens jedoch erfolgreich sein, dürfte auch die HelloFresh-Aktie wieder steigen können – zumindest auf Basis der momentanen Kurse von rund 17 Euro.

Kurse von mehr als 90 Euro wie in 2021 sind auf absehbare Zeit zwar äußerst unwahrscheinlich. Doch bei einer Trendumkehr können sich hier Chancen für Anleger ergeben. Das Geschäftsmodell scheint an sich zukunftsfähig zu sein und HelloFresh ist ebenso finanziell solide aufgestellt wie profitabel.