Gerry Weber-Aktie: Insider kaufen trotz Verkaufsdruck

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Eine Aktie, die sich derzeit nur mit Mühe und Not über das Börsenparkett schleppt, ist die des Modekonzerns Gerry Weber. Irgendwie kommt das Papier einfach nicht so richtig vom Fleck.

Zwar konnte das Unternehmen von Ralf Weber erste Restrukturierungserfolge verzeichnen, etlichen Aktionären geht das aber offenbar nicht schnell genug.

Doch der Reihe nach. Letzte Woche Mittwoch (14.06.) hat die im SDAX notierte Gesellschaft ihre Halbjahreszahlen (per 30.04.) präsentiert, die weitestgehend im Rahmen der Erwartungen lagen. Grund zum jubeln sehen die meisten dennoch nicht.

Die Konkurrenz eilt dem Traditionsunternehmen davon

Während Modekonzerne wie die spanische Inditex (Zara) von Rekord zu Rekord eilen, durchläuft der Damenoberbekleidungshersteller aus dem westfälischen Halle tiefgreifende Restrukturierungsprozesse.

In den ersten sechs Monaten hat sich der Umsatz bei Gerry Weber um 3,6% auf 427,8 Mio. Euro verringert. Die Erfolge auf der Kostenseite wurden durch eine Bereinigung von Warenbeständen aus den Vorjahren überkompensiert, so dass das EBITDA nochmals um 3,3% auf 28,9 Mio. Euro sank.

Auch unter dem Strich schrumpfte das Ergebnis auf magere 1,7 Mio. Euro zusammen.

Der Kommentar zum Zahlenwerk von Konzernchef Ralf Weber versprüht aber zumindest weiterhin Anzeichen von Elan und Durchhaltevermögen: „Mit den Zahlen des 1. Halbjahres 2016/17 liegen wir genau im Plan und sind zuversichtlich, die selbst gesteckten Ziele für das gesamte Geschäftsjahr zu erreichen. Das Marktumfeld ist anhaltend schwierig, aber wir haben rechtzeitig darauf reagiert. Erste Erfolge sind nicht nur auf der Kostenseite ersichtlich, sondern zeigen sich auch in der wieder zunehmenden Akzeptanz unserer Mode bei den Kundinnen und bei unseren Wholesale-Partnern.“

Insider kaufen trotz Verkaufsdruck zu

Der Verkaufsdruck bei der Gerry Weber-Aktie aufgrund der schwachen Ergebnisse sowie den strukturellen Problemen des Konzerns hält indes an: Zuletzt rutschten die Papiere wieder näher an die 10-Euro-Marke heran. Seit ihrem Zwischenhoch im April bei 14,32 Euro sanken sie damit ohne größere Atempause um rund 26%.

Chart: Gerry Weber-Aktie

Chart_Gerry Weber (002)(Quelle: comdirect.de)

Das Management ist vom Erfolg der Restrukturierungsmaßnahmen aber offensichtlich überzeugt und drückt dies auch durch Insiderkäufe aus.

Vorstandschef Ralf Weber hat sich über seine Firma R & U Weber GmbH & Co. KG im Zeitraum vom 15. bis 19. Juni weitere 11.997 Aktien seines Modeunternehmens ins Depot gelegt.

Zu einem durchschnittlichen Kaufkurs um die 10,90 Euro macht das ein Transaktionsvolumen in Höhe von 130.834 Euro.