FUCHS SE: Solide Dividende bei schwächeren Zahlen
Gestern hat FUCHS seine Geschäftszahlen für das 1. Halbjahr 2025 vorgelegt – mit einem gemischten Bild: Der Umsatz konnte leicht zulegen, beim Gewinn hingegen gab es Rückgänge.
Für uns als Dividenden-Anleger bleibt vor allem eine Botschaft entscheidend: Die Dividendenpolitik soll fortgeführt werden.
Umsatzplus durch Übernahmen – Ergebnis unter Druck
Im 1. Halbjahr erzielte FUCHS einen Umsatz von 1,8 Mrd. €, was einem Zuwachs von 2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Wesentliche Treiber waren mehrere Übernahmen, darunter LUBCON, STRUB, BOSS und FUCHS Perú. Auf der Ergebnisseite zeigt sich jedoch ein anderer Trend: Das operative Ergebnis (EBIT) sank um 4% auf 209 Mio. €, das Nettoergebnis sogar um 7% auf 144 Mio. €.
Belastungsfaktoren waren vor allem höhere Lohnkosten infolge der Inflation, Anlaufaufwendungen für neue Kunden sowie ein ungünstiger Produktmix im US-Geschäft.
Regional betrachtet war das Bild uneinheitlich: In Asien legte das EBIT um 16% zu – dank des Spezialitätengeschäfts in China und solider Beiträge aus Indien und Australien. Europa stagnierte, während Südafrika positiv überraschte. In Nord- und Südamerika dagegen belasteten ungünstige Währungseffekte und schwächere Marktbedingungen. Das EBIT brach dort um 26% ein.
Dividende erhöht – und künftig wieder stabil?
Im Mai hat FUCHS eine leicht erhöhte Dividende für das Geschäftsjahr 2024 ausgeschüttet: 1,16 € je Stammaktie und 1,17 € je Vorzugsaktie. Insgesamt flossen 152,6 Mio. € an die Aktionäre – ein solides Signal der Kontinuität.
Für das laufende Geschäftsjahr gibt es zwar noch keine konkrete Dividendenprognose. Doch das Management bekräftigt, dass die Ausschüttungspolitik weiterhin auf Verlässlichkeit und Beständigkeit ausgerichtet bleibt. Auch in einem konjunkturell anspruchsvolleren Umfeld soll die Dividende – gestützt durch eine robuste Bilanz und verlässliche Ergebnisprognosen – fortgeführt werden.
Ein Aktienrückkaufprogramm wurde im laufenden Jahr bisher nicht fortgesetzt.
Verhaltener Ausblick – Fokus auf Spezialitäten und Integration
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet FUCHS jetzt bei Umsatz, EBIT und FVA (Financial Value Added) Werte auf Vorjahresniveau. Der freie Cashflow vor Akquisitionen soll weiterhin rund 260 Mio. € betragen.
Wachstum verspricht sich das Unternehmen insbesondere durch margenstärkere Spezialitätenprodukte. Zudem sollen durch die Integration der jüngsten Übernahmen weitere Effizienzpotenziale gehoben werden. Das strategische Transformationsprogramm „FUCHS100“ bleibt die zentrale Plattform für profitables, langfristiges Wachstum.
Bemerkenswert ist auch der Anstieg der Mitarbeiterzahl um 7% auf 6.869 – ein Großteil davon ist auf die jüngsten Übernahmen zurückzuführen und unterstreicht den eingeschlagenen Expansionskurs.
Mein Eindruck: solide Basis, aber wenig Impulse
Die aktuellen Zahlen machen deutlich: FUCHS bleibt ein grundsolides, wenngleich derzeit eher defensiv positioniertes Unternehmen. Die operative Dynamik ist verhalten, doch strategisch setzt man klar auf nachhaltiges Wachstum.
Für Dividenden-Anleger, die vor allem auf Stabilität und Verlässlichkeit achten, bleibt FUCHS weiterhin eine interessante Option – mit einer aktuellen Dividendenrendite von rund 2,8%. Wer hingegen kurzfristige Kursfantasie sucht, dürfte hier derzeit weniger Impulse finden.