Evonik-Aktie: Sparen und wachsen bis 2027?

Der Kurs der Evonik-Aktie hat sich nach der Vorstellung der neuen Mittelfrist-Ziele unterm Strich nur wenig bewegt und notiert weiterhin bei etwa 20 Euro (Stand: 23. Mai 2025, ca. 10 Uhr). Seit Jahresbeginn steht ein Plus von rund 20 Prozent auf der Kurstafel.
Erst vor knapp zwei Wochen hatte der Spezialchemie-Konzern sehr ordentliche Quartalszahlen präsentiert, gleichzeitig aber auch die wirtschaftlichen Unsicherheiten in den Fokus genommen. Beim jüngsten Kapitalmarkttag hat Evonik nun die Ziele bis zum Jahr 2027 vorgestellt: Die Kapitalrendite rückt nun in den Mittelpunkt und auch das bereinigte EBITDA soll in den nächsten Jahren deutlich steigen.
Das sind die Ziele von Evonik bis 2027
Bis zum Jahr 2027 soll die Kapitalrendite auf 11 Prozent steigen, zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2024 lag diese noch bei 7,1 Prozent. Evonik stellt damit die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Return on Capital Employed – ROCE) in das Schaufenster für die nächsten Jahre. Darüber hinaus soll das bereinigte EBITDA um eine Milliarde Euro gegenüber 2023 steigen.
Zur Einordnung: Im Geschäftsjahr 2023 landete das EBITDA bei 1,656 Milliarden Euro und für 2025 werden nach den Q1-Zahlen 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro angepeilt. In 2027 soll das bereinigte EBITDA dann offenbar auf rund 2,66 Milliarden Euro klettern. Laut Evonik soll das verbesserte Ergebnis zu gleichen Teilen durch Wachstum (höhere Auslastung, neue Produkte) sowie durch Kostensenkungsprogramme generiert werden.
Evonik-Aktie: Den Worten müssen erstmal Taten folgen
Auf den ersten Blick lesen sich die mittelfristigen Ziele sehr gut. Allerdings: Zum einen ist der EBITDA-Sprung zwischen 2025 und 2027 nicht mehr so gigantisch wie es zunächst scheint, da das Unternehmen das schwache Jahr 2023 als Basis nimmt. Zum anderen müssen den Plänen in den kommenden Quartalen auch erstmal Taten folgen.
Im Auftaktquartal hatte Evonik prinzipiell überzeugt und ein starkes bereinigtes EBITDA von 560 Millionen Euro (plus 7 Prozent) verbucht. Gleichzeitig hat der Konzern aus Essen aber auch vor Risiken vor allem im zweiten Halbjahr gewarnt. Für Anleger bleibt die Evonik-Aktie interessant – vor allem wenn die Ziele erreicht werden können. Hier sind aber auch jederzeit Rückschläge vorstellbar.
Bei den Analysten ergibt sich ebenfalls ein sehr gemischtes Bild: Beispielsweise Jefferies blickt mit einem Kursziel von 18,80 Euro nicht sehr positiv auf die Evonik-Aktie. Warburg Research ist da mit 24,50 Euro optimistischer.

Quelle: https://aktienscreener.com/