ElringKlinger – große Hoffnungen auf Batterie- und Wasserstofftechnologie

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Der Autozulieferer ElringKlinger war von März 2020 bis Juni 2021 eine richtige Kursrakete. Die Notierung raste in diesen 15 Monaten um fast das Vierfache auf zeitweise über 17 Euro nach oben. Wie sind die weiteren Kurschancen?

Das württembergische Unternehmen galt als einer der deutschen Vorreiter der Elektro-Mobilität und der Wasserstofftechnologie. Aber als der Hype um diese Zukunftstechniken abebbte und zudem die Autoindustrie zunehmend unter Lieferproblemen für Halbleiter ächzte, geriet auch ElringKlinger unter die Räder.

Der Kurs halbierte sich bis Anfang März auf weniger als 8 Euro. Seither geht es wieder nach oben – und die guten Ergebnisse für 2021 lassen erwarten, dass das Anlegerinteresse allmählich wieder zunimmt.

Bei einem Umsatzanstieg um knapp 10 % auf über 1,6 Milliarden Euro hat ElringKlinger das operative Ergebnis (EBIT) nahezu vervierfachen können, von 27,7 auf 102,0 Millionen Euro. Das Ergebnis je Aktie vollführte einen kräftigen Turnaround und erreichte 88 Cents nach einem Verlust von 64 Cents 2020.

Sogar für die Aktionäre fällt wieder etwas ab. Das Unternehmen aus Dettingen an der Ems nimmt die Dividendenzahlung mit 15 Cents je Aktie wieder auf, falls die Hauptversammlung zustimmt. Die Ausschüttung kann es problemlos schultern. ohne die Investitionsfähigkeit zu beschneiden, weil die Eigenkaptalquote von 41,4 auf respektable 47,0 % geklettert ist.

Noch keine Prognose für 2022

Für das laufende Jahr wagt zwar Firmenchef Stefan Wolf, der auch Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall ist, keine Prognose, weil sich der Ukraine-Krieg „nachhaltig auf die Wertschöpfungskette des Automobilsektors“ auswirke und für Ungewissheit sorge. Aber der Grundton seiner Erwartungen zeigt eine optimistische Einstellung.

Wolf begründet das vor allem mit der starken Stellung in der Batterie- und Wasserstofftechnik. ElringKlinger sei eines von nur 11 deutschen Unternehmen, die im Rahmen eines EU-Programms Fördermittel für den Aufbau einer Batterie-Wertschöpfungskette erhalte – bis 2026 insgesamt über 33 Millionen Euro. Auch in der Wasserstofftechnologie mischt ElringKlinger schon länger kräftig mit und investiert massiv. Deshalb zählt es auch zu den Unternehmen, die die Bundesregierung für das europäische Förderprogramm „Wasserstoff“ ausgewählt habe.

Aktienkurs springt kräftig nach oben

Der Aktienkurs hat nach der Bekanntgabe der endgültigen Zahlen und des Dividendenvorschlags sehr positiv reagiert und ist gestern um über 12 % auf 9,60 Euro nach oben geschnellt. Aktienanalysten haben in den letzten beiden Monaten keine neuen Einschätzungen mehr vorgelegt.

Die letzte Empfehlung stammt noch vom Januar, als die US-Bank JPMorgan die Aktie auf Overweight und das Kursziel von 13,90 auf 16 Euro angehoben hatte. Eine Begründung lautete,  dass ElringKlinger sich wandle sich in ein „Elektro-Investment“.