Starkes Auftaktquartal für Frankfurter Banken

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Die detaillierten Zahlen wird die Commerzbank erst an diesem Donnerstag vorstellen, doch vorab gemeldete Eckdaten hatten es bereits in sich: Demnach konnte Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus im Auftaktquartal einen operativen Gewinn in Höhe von 544 Millionen Euro verbuchen und damit sowohl die Erwartungen der Analysten als auch die eigenen Prognosen erheblich übertreffen. Marktbeobachter hatten mit gerade einmal der Hälfte gerechnet.

Deutsche Bank ebenfalls mit starkem Auftaktquartal

Auch die benachbarte Deutsche Bank verbuchte im ersten Quartal des Jahres ein gutes Geschäft. Die Bank selbst sprach vom „besten Quartal seit 2013“. Tatsächlich meldete das Geldhaus den siebten Quartalsgewinn in Folge. Unterm Strich stand ein Nettogewinn von 1,1 Milliarden Euro, was einer Steigerung um 17 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres entspricht und die Schätzungen der Analysten übertreffen konnte.

Der Vorsteuergewinn lag mit 1,7 Milliarden Euro rund 4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Die Erträge türmten sich auf 7,3 Milliarden Euro – Analysten hatten hier einen Rückgang erwartet. Die Prognose für das Gesamtjahr hat die Deutsche Bank bestätigt. Für 2022 rechnet das Geldhaus mit Erträgen zwischen 26 und 27 Milliarden Euro.

Investmentbanking bleibt größter Gewinntreiber

Einmal mehr erwies sich das Investmentbanking als größter Gewinnbringer des Dax-Konzerns. Der Geschäftsbereich steuerte im ersten Quartal vor Steuern einen Gewinn von 1,5 Milliarden Euro bei. Aber auch das klassische Bankgeschäft entwickelte sich besser als Analysten angenommen hatten.

Am Parkett stahl die Commerzbank der größeren Rivalin klar die Show. Nach Bekanntwerden der Zahlen katapultierten Anleger die Commerzbank Aktie in die Gewinnzone, während Papiere der Deutschen Bank teils kräftig unter die Räder gerieten.

Auch bei Analysten sind die Meinungen geteilt. Überwiegend positionierten sie sich zuletzt neutral gegenüber den beiden Frankfurter Banken. Die kanadische RBC hob das Kursziel für die Deutsche Bank Aktie an von 12,50 auf 13 Euro, während sie die Einstufung der Commerzbank Aktie bei 8,20 Euro beließ. Beide Papiere werden von den Kanadiern neutral mit „Sector Perform“ bewertet.

Kursziele nach Q1-Gewinnen: Das sagen Analysten

Im Bereich um 8 Euro stufen auch die US-Großbank JP Morgan und die britische Barclays Bank die Commerzbank Aktie ein. Die Schweizer UBS ist mit 7 Euro etwas weniger zuversichtlich, Goldman Sachs hingegen traut dem Papier auch einen Anstieg auf 9,70 Euro zu. Eine Kaufempfehlung gab es von der Deutschen Bank mit Kursziel 10 Euro. Zuletzt wurde die Commerzbank Aktie für rund 6 Euro gehandelt. Damit liegt sie rund 5 Prozent unter dem Kurs zu Beginn des Jahres.

Im gleichen Zeitraum hat die Aktie der Deutschen Bank um rund 18 Prozent an Wert eingebüßt und war zuletzt wieder in den einstelligen Bereich abgerutscht. Neben einigen skeptischen Analystenkommentaren gab es jedoch auch positive Einschätzungen zur weiteren Entwicklung: So sprachen Experten von JP Morgan, UBS und Goldman Sachs jeweils Kaufempfehlungen für die Deutsche Bank Aktie aus. Dabei korrigierten die Schweizer das Kursziel von 15,30 auf 16,30 Euro nach oben, Goldman Sachs hob das Kursziel von 18,70 auf 19,10 Euro an. JP Morgan bestätigte die bisherige Einstufung bei 15 Euro.