Aktie fällt trotz Milliardengewinn

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Die Deutsche Bank befindet sich aktuell auf Erfolgskurs. Im abgelaufenen Quartal erwirtschafte das größte deutsche Geldhaus einen überraschend hohen Überschuss von mehr als einer Milliarde Euro.

„Besonders erfreulich entwickeln sich die Privatkunden- und die Unternehmensbank, erklärte der Chef der Deutschen Bank, Christian Sewing, auf tagesschau.de. „Dank unserer erfolgreichen Transformation sind wir auf einem guten Weg, mit unseren vier starken Geschäftsbereichen gut diversifiziert und nachhaltig profitabel zu sein“, so Sewing weiter.

Für die Deutsche Bank ist es das stärkste Halbjahr und zweite Quartal seit dem Jahr 2011. Für das laufende Jahr soll eine Nachsteuerrendite von acht Prozent erreicht werden. Im zweiten Quartal lag diese bei 7,9 Prozent im Vergleich zu 5,5 Prozent im Vorjahreszeitraum. Außerdem wurde das Ziel bestätigt, einen Ertrag von 26 bis 27 Milliarden Euro zu erreichen.

Positive Gewinnnachrichten kamen auch aus der Schweiz. Die UBS Bank konnte den höchsten Quartalsgewinn seit zehn Jahren verbuchen.

Alarmzeichen aus den USA

In den USA zeichnet sich indes ein anderes Bild ab. Die Großbanken jenseits des Atlantiks veröffentlichten keine Gewinnzuwächse, sondern stattdessen massive Gewinneinbrüche. JPMorgan als größtes Bankhaus in den USA meldete einen Gewinnrückgang um 28 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar. Wells Fargo verdiente laut tagesschau.de mit 3,1 Milliarden Dollar beinahe 50 Prozent weniger als noch im gleichen Zeitraum vor einem Jahr. Und auch der Gewinn der Citigroup fiel um 27 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar.

Die negativen Gewinnentwicklungen der US-Banken könnten auch den europäischen Bankhäusern blühen. Denn trotz der guten Ergebnisse liegt einiges im Argen.

Der Krieg in der Ukraine sowie eine mögliche Gaskrise sorgen für eine extreme Unsicherheit an den Märkten, was den Banken zum Verhängnis werden könnte. Dass Deutschland in eine Rezession abrutschen könnte, ist zwar noch nicht sicher, wird aber immer wahrscheinlicher.

Für die Deutsche Bank sowie andere Geldhäuser wäre die Rezession ein Horror-Szenario, weil Firmen und Privatkunden dann leicht in Schwierigkeiten geraten könnten. Als Folge dessen würde die Kreditnachfrage sinken, Darlehen würden notleidend werden. Käme es vermehrt zu Kreditausfällen, müssten Banken ihre Risikovorsorge erhöhen, schrieben im ungünstigen Fall sogar Verluste.

Große Herausforderungen stehen an! Droht diesmal eine Bankenkrise?

Deutsche Bank-Chef Sewing spricht in einem Mitarbeiterbrief von kommenden herausfordernden Monaten. „Vieles spricht dafür, dass es wirtschaftlich noch schwieriger wird“, so der genaue Wortlaut.

Wegen des gestiegenen Risikos von Kreditausfällen wurden die Rückstellungen bereits auf 233 Millionen Euro erhöht. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahresquartal, als die Risikovorsorge noch bei 75 Millionen Euro lag.

Schon während der Corona-Pandemie war die Angst groß, dass es aufgrund der wirtschaftlichen Probleme zu einer Bankenkrise kommen könnte. Diese konnte dann dank der zahlreichen Rettungspakete verhindert werden.

Dass es erneut finanzielle Hilfe geben wird, um eine Bankenkrise zu verhindern, bezweifeln die Investoren jedoch. An der Börse beflügelte die Bekanntgabe des neuen Milliardengewinns der Deutschen Bank nicht deren Kurs. Im Gegenteil. Die Titel der Deutschen Bank notierten nach der Veröffentlichung um bis zu 1,0 Prozent tiefer.

Was Sie jetzt tun sollten

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