Vonovia: Profiteur der Politik?

Vonovia: Profiteur der Politik?
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In diesen Tagen demonstriert die Politik Prioritäten, die nicht allen Investoren gefallen werden. Die Rüstungsaktien werden sicher durch die derzeitige Rüstungsdebatte am Ende Gewinner der Entwicklung sein. Die Wohnungswirtschaft hingegen ist stark gestartet und endet in der politischen Debatte quasi als Bettvorleger – oder? Die Bauindustrie schlägt teils Alarm. Die Wohnungswirtschaft geht davon aus, dass die Zahl neuer Wohnungen sogar einbrechen wird. Das kann Ihnen auf der anderen Seite auch Chancen eröffnen.

Die Prognose des Bundesverbandes!

Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) geht davon aus, dass es im laufenden Jahr weniger Mietwohnungen geben würde. So würde die Zahl der neu fertiggestellten Einheiten der Unternehmen, die hier versammelt sind, auf annähernd 17.700 zurückgehen. Das wäre ein Einbruch um gut 40 %.

Dies liegt zunächst an den Unternehmen selbst. Die Investitionen für die Instandhaltung würden steigen. Die Investitionen in den Neubau hingegen sollen um gut 20 % sinken und damit nur noch 6,4 Mrd. Euro umfassen. Insgesamt, so der Verband, würden in diesem und im nächsten Jahr annähernd 130.000 Wohneinheiten weniger gebaut als in den beiden vorhergehenden Jahren.

Die Bauleistungen bei Neubauten hätten sich seit 2019 annähernd um 50 % verteuert. Zudem würde es zahlreiche bürokratische Hürden geben, die den Neubau insgesamt behindern würden. Bis dato ist nicht erkennbar, dass sich dies ändern würde.

Der Bestand wird wichtiger

Nun ist es nicht direkt die Aufgabe der Wohnungsbauunternehmen, die grassierende Wohnungsnot zu lindern. Wenn die Bürokratie, die Errichtungskosten und die Vermarktungsmöglichkeiten, Stichwort Mietpreisbremse, in eine bestimmte Richtung tendieren, investieren die Unternehmen weniger neu. Das ist nachvollziehbar.

Eine andere Überlegung dazu aber: Wenn der Bestand damit relativ wichtiger wird, dürften vor allem jene Unternehmen zulegen, die sich derzeit schon über einen hohen Wohnungsbestand freuen dürfen. Dazu zählt bspw. die Vonovia, ohne Ihnen diese Aktie direkt als neues Investment empfehlen zu wollen (dafür sind die politischen Unwägbarkeiten derzeit zu hoch, bspw. bezogen auf das GEG und hier die sogenannte Wärmewende).

Aber immerhin wird das Unternehmen den gegenwärtigen Schätzungen nach im laufenden Jahr ein KGV von nur noch 12,5 ausweisen, wenn bei einem Marktwert von rund 24,8 Mrd. Euro das Nettoergebnis bei 1,88 Mrd. Euro liegt. Der jüngste Aufwärtstrend ist in diesem Sinne nachvollziehbar. Wenn Sie investiert sind, dürfen Sie sich zudem über eine Dividendenrendite von 4,1 % freuen. Das hilft zwar dem Wohnungsmarkt nicht, aber Investoren.

Vonovia: Ein Gewinner – WKN: A1ML7J – ISIN: DE000A1ML7J1

Quelle: https://www.gevestor.de/charttool