Extremer Dieselpreis: Wirtschaft mahnt Gegenmaßnahmen an

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Die Krisen scheinen uns nicht ausgehen zu wollen. Aufgrund des derzeit extrem hohen Dieselpreises, dieser befindet sich auf einem Allzeithoch, warnt nun auch der Chefvolkswirt des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Hans-Jürgen Völz, vor ernsthaften Folgen für Wirtschaft und Verbraucher. Auf die Corona-Krise könne in ein paar Monaten eine Wirtschaftskrise folgen, die den “Wohlstand gefährdet”.

Deutscher Mittelstand warnt vor “veritabler Wirtschaftskrise”

Die Corona-Krise drohe zum Jahresende “nahtlos von einer veritablen Wirtschaftskrise abgelöst zu werden, während sich um uns herum andere Staaten Europas wirtschaftlich erholen”, so Völz weiter in einem Interview mit Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Die Preisexplosion bei Treibstoffen stelle eine massive Belastung der Wirtschaft dar, die Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand gefährde. Schon jetzt sei erkennbar, dass zeitverzögert an die Verbraucher weitergegebene Mehrkosten für Transport, Heizen und Material zu höheren Lohnforderungen führen werden. Damit würde dann die Inflationsspirale erst richtig in Gang kommen.

Extremer Dieselpreis: Wirtschaft mahnt diese Gegenmaßnahmen an

Völz schlägt folgende Gegenmaßnahme vor: “Aus Sicht des Mittelstands sollte die Mineralölsteuer temporär gesenkt und die Pendlerpauschale spürbar erhöht werden.” Sicherlich ganz vernünftige Forderungen, die angesichts einer mit der Brechstange vorgenommenen Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft aber bei der Politik auf wenig Gegenliebe stoßen werden.

Der Dieselpreis war zuletzt mit durchschnittlich 1,555 Euro pro Liter auf ein Allzeithoch gestiegen. Auch der Benzinpreis stieg stark an. Maßgeblich für den Preisanstieg war zuletzt der stark gestiegene Rohölpreis (hier beläuft sich der Preisanstieg für die Ölsorte Brent auf +66,5% in USD seit Jahresbeginn!), in geringerem Maße auch der Wechselkurs Euro-Dollar.

Woher kommt der Preisanstieg?

Eine Rolle bei dem Preisanstieg spielt aber auch die zu Jahresbeginn eingeführte CO2-Abgabe, die sich nach ADAC-Angaben in diesem Jahr beim Tanken mit rund sieben bis acht Cent pro Liter auswirkt. Damit führt eine neue Steuer direkt zur Gefährdung der Konjunktur und droht damit zum Bumerang zu werden (jeder Abschwung führt zu drastischen Steuerausfällen und Mehrkosten des Staates).

Zur Erinnerung: Kraftstoffe sind durch die bereits hohe Besteuerung mit Mineralöl- und Mehrwertsteuer ohnehin bereits mit einer extrem hohen Steuerquote belastet. Die neue CO2-Steuer macht diesen Zustand noch extremer.

Es wäre vermutlich wesentlich intelligenter, bei Kraftstoffen eine Art flexible Besteuerung einzuführen, die Preisobergrenzen definiert. Solche intelligenten Ansätze werden in der Politik derzeit aber nicht einmal diskutiert. Diese wird also auf die harte Tour erlenen müssen.

Beim DAX zeigt sich die konjunkturelle Bedrohung inzwischen eindrucksvoll in einer Seitwärtsbewegung, die immer mehr den Charakter einer Toppbildung annimmt.

DAX: Crash wird immer wahrscheinlicher

Quelle: stockcharts.com/ eigene Darstellung

Für DAX-Anleger heißt es daher aufpassen. Etabliert sich der Index unter 15.000 Punkten, droht ein größerer Absturz in den 13.000er Bereich oder tiefer. Als Anleger sollten Sie auf ein solches Szenario vorbereitet sein.