Deutschland bei Corona am restriktivsten – DAX Schlusslicht

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Immer mehr Länder in Europa (Schweden schon immer, jetzt Großbritannien, Dänemark, Irland und Spanien) wollen Corona künftig als normale Atemwegserkrankung ähnlich einer Influenza betrachten. Damit verbunden ist eine Rückkehr zur Normalität – trotz teils noch dramatisch hoher „Inzidenzzahlen“.

Andere Länder (wie Deutschland oder Österreich) fahren hingegen einen weiterhin sehr restriktiven Kurs in der Coronapolitik. Das hat klare Auswirkungen auf die Börse, die Sie als Anleger unbedingt berücksichtigen sollten.

Großbritannien hakt Corona ab – die Börsenkurse explodieren

Werfen wir einen Blick nach Großbritannien, wo am 19. Juli 2021 Pandemie-Regeln wie Abstand halten und Maskentragen fielen. Zwar wurden manche Einschränkungen wegen Omikron wieder eingeführt. Doch ein zweiter „Freedom Day“ am 26.01.2022 hob die letzten Beschränkungen (u.a. auch die Quarantäne für Infizierte) auf.

Damit gibt es keine wirtschaftlichen Einschränkungen mehr, sofern „Infizierte“ nicht wirklich krank (und damit arbeitsunfähig sind). Gerade die mildere Omikron-Variante verursacht massenweise positive Tests, obwohl die Betroffenen keinerlei Symptome haben.

Britische Börse hängt sogar die US-Börsen ab

Und die dortige Börse? Nehmen wir britische Aktien gemessen am FTSE 100 Index, dem britischen DAX. Es fällt auf, dass diese Titel seit Mitte Juli mit nur kurzen Verschnaufpausen ununterbrochen steigen!

In den vergangenen 7 Monaten hat der FTSE 100 Index um satte +8,75 % zugelegt – und damit sogar den starken US-Leitindex (+3,82 %) deutlich abgehängt.

Britische Aktien (FTSE 100) im Höhenflug – Ende aller Coronabeschränkungen am 26. Januar!

Quelle: stockcharts.com/ eig. Darstellung

Der Höhenflug britischer Aktien mag so manchen Anleger verwundern, da die Briten nach landläufiger deutscher Pressemeinung durch Brexit und Freedom Day eigentlich alle verhungern und in Höhlen leben müssten. Wahrscheinlich ist die tatsächliche Lage auf den britischen Inseln nicht ganz so düster.

USA lockerten teils-teils, Deutschland fährt weiter harten Corona-Kurs

In den USA wurden übrigens in vielen Bundesstaaten ebenfalls bereits im Sommer alle (Texas, Florida) oder viele Coronamaßnahmen aufgehoben. In anderen, meist von den Demokraten regierten Staaten gelten diese aber weiterhin. Möglicherweise ist dies eine Ursache für das nur mittelprächtige Abschneiden des S&P 500 in diesem kleinen Vergleich.

Und was macht der DAX, wo sich „Glasnost und Perestroika“ und den Hardlinern der Corona-Hysterie noch nicht durchsetzen konnten? Bäh! Mit -2,12% steht hier in den vergangenen 7 Monaten (Stand 26.01.2022) als einziger bei den drei großen Indizes ein VERLUST in den Büchern!

Deutschland bei Corona am restriktivsten, DAX Schlusslicht im Börsenvergleich

Und das, obwohl der DAX sich als einziger der drei Indizes die Dividenden mit einrechnet (die müsste ,an fairerweise noch abziehen, was das Ergebnis um weitere -1,33 % (das ist die von mir berechnete Dividenden-Rendite des DAX von 2021) verringern würde.

Natürlich hinkt mein Vergleich ein wenig. Erstens haben wir die verschiedenen Währungen bei den drei Indizes zugrunde liegen. Da es mir in diesem Vergleich aber darum geht, wie es den jeweils heimischen Anlegern mit ihren Indizes ergangen ist, sielt das für uns hier keine Rolle. Zweitens muss die Coronapolitik nicht die hauptsächliche Einflussgröße auf die Kursentwicklung sein.

Dass diese aber eine große Rolle spielt, ist offensichtlich. Nie zuvor wurde Wirtschaften mehr eingeschränkt als durch die Coronapolitik eines Landes.

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Interessanterweise haben in meinem Vergleich diejenigen Länder bei den Börsenkursen die Nase vorn, die zuerst lockern. Es gibt eben nicht nur Infektions- oder Todesfall-Daten, die die Politik im Blick behalten muss. Sterben kann man schließlich nur, wenn man vorher auch gelebt hat. Jahrelang im Lockdown eingesperrt zu sein ist kein Leben.

Wachstum ist in einem solchen Umfeld trotz massiver staatlicher Stützen offenbar auch nicht möglich, wie das Beispiel DAX zeigt. Am Ende zahlen wir alle die Zeche für eine Politik ohne Weitblick und Augenmaß.

Diese Entwicklung sollten Sie als Anleger jetzt berücksichtigen

Interessanterweise scheinen die Börsen inzwischen von einer flächendeckenden Rückkehr zur Normalität auszugehen. Gerade der auslaufende Börsenmonat Januar hat einstige Pandemiegewinneraktien wie Pfizer, BioNTech, Moderna, aber auch Google, Microsoft, Amazon und Netflix schwer unter Druck gebracht. Ob es dabei bleibt, werden schon die nächsten Wochen zeigen.