Commerzbank kauft für bis zu. 1 Mrd. Euro Aktien zurück

Das Commerzbank-Logo auf einem Schild vor einem modernen Bürogebäude.
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Die im deutschen Leitindex DAX gelistete Commerzbank hat am Mittwoch die Durchführung eines Aktienrückkaufprogramms im Volumen von bis zu 1 Mrd. Euro beschlossen. Der Aktienrückkauf ist bereits gestern gestartet und soll bis spätestens 10. Februar 2026 abgeschlossen sein. Die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen (vernichtet) werden.

Ich möchte Ihnen erläutern, was es damit auf sich hat, warum Unternehmen eigene Aktien zurückkaufen und warum dies nicht immer positiv zu werten ist.

Wie sich Aktienrückkäufe auswirken können

Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft, hat das mehrere positive Auswirkungen:

  1. Aktienrückkäufe sorgen dafür, dass der zukünftige Unternehmensgewinn auf weniger Aktien verteilt werden muss. Selbst bei stagnierenden Gewinnen steigt dann der Gewinn je Aktie.
  2. Der gleiche Effekt wirkt auch bei der Dividende: Die Dividendensumme muss auf weniger Aktien verteilt werden. Dadurch steigt bei gleicher Ausschüttungssumme die Dividendenrendite.
  3. Aktienrückkäufe sorgen an der Börse für eine steigende Nachfrage nach der entsprechenden Aktie. Bleibt das Angebot gleichzeitig konstant, steigt der Aktienkurs.
  4. Verkaufswillige Aktionäre können ihre Aktien direkt an das Unternehmen verkaufen und belasten dadurch nicht den Kurs an der Börse.

Welche Gründe für Aktienrückkäufe sprechen

Werfen wir jetzt auch noch einen Blick auf die Motive der Unternehmen. Warum kaufen diese wieder verstärkt eigene Aktien zurück?

  1. Das Unternehmen will den eigenen Aktienkurs aufpolieren und zeigen, dass man die eigene Aktie für unterbewertet hält.
  2. Der Konzern, der eigene Aktien zurückkauft, will damit die Aktionäre bei Laune halten, da es sich dabei um eine zusätzliche Ausschüttung (neben den Dividenden) handelt.
  3. Ein „reifes“ Unternehmen kann mit Aktienrückkäufen dafür sorgen, dass trotz Gewinn-Stagnation der Gewinn je Aktie steigt und das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) sinkt. So wird die Aktie wieder attraktiver.

Worauf Sie in dem Zusammenhang achten sollten

Die Gründe, warum ein börsennotiertes Unternehmen eigene Aktien kauft, sind in vielen Fällen positiv zu werten. Doch auch Aktienrückkäufe bergen Gefahren: So kann auch ein Aktienrückkaufprogramm „missbraucht“ werden – oder zumindest die Risiken erhöhen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn das Unternehmen knapp bei Kasse ist. Dann sollte das Geld im Konzern bleiben.

Wählen Sie daher Aktien von Unternehmen aus, die den Spagat schaffen zwischen Aktienrückkäufen, der Ausschüttung von Dividenden, der Schaffung von ausreichend Eigenkapital und Investitionen in neue Geschäftsfelder. Dann steht einer guten Gesamtrendite nichts im Wege.