Es hilft nicht, den Kopf in den Sand zu stecken

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An diesem Freitag wird der New Yorker Unternehmer Donald Trump als neues Staatsoberhaupt der USA vereidigt – nicht ohne natürlich wenige Tage vor seiner Amtseinführung noch einmal ganz Trump-gemäß auf die Kacke zu hauen.

Zum Wochenauftakt sorgte ein exklusives Interview, das der künftige US-Präsident mit der BILD-Zeitung und der TIMES führte, für reichlich Gesprächsstoff und auch Unruhe an der Börse. Trump bezeichnete unter anderem die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Merkel als „katastrophal“.

Weitaus hellhöriger aber wurden die Börsianer, als er sich zum Thema Strafzölle für deutsche Autohersteller äußerte. Sogleich gerieten viele Auto-Aktien hierzulande unter Druck.

Sicher ist, als 45. Präsident der Vereinigten Staaten wird Donald Trump die Welt stark verändern. Während politische Experten dieser Veränderung eher besorgt entgegensehen, hoffen Anleger auf eine nachhaltige Trump-Rally an den Aktienmärkten.

Wie Sie als Privatanleger tatsächlich von der neuen Trump-Ära profitieren, lesen Sie in diesem Artikel.

Trump droht deutschen Autobauern mit hohen Strafzöllen

Trump kritisierte beispielsweise in dem Interview, dass in New York viele Mercedes-Autos unterwegs seien, in deutschen Städten hingegen kaum Chevrolets etc. Dass das womöglich einfach auch etwas mit der Qualität der Fahrzeuge zu tun hat, auf den Gedanken scheint der künftige Präsident nicht zu kommen.

Jedenfalls droht der 70-Jährige deutschen Autoherstellern mit hohen Strafzöllen, sollten sie Fahrzeuge für den US-Markt in Mexiko bauen. „Sie können Autos für die USA bauen, aber sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35% Steuern zahlen“, äußerte sich Trump.

Der Münchner Autobauer BMW (Übersicht zur BMW Aktie) müsse eine geplante Fabrik in den USA und nicht in Mexiko bauen, so die Forderung Trumps. BMW hatte zuvor angekündigt, ab dem Jahr 2019 die 3er-Limousine auf mexikanischem Boden produzieren zu lassen.

Machen Sie das Beste aus der Situation

Vor allem hierzulande haben wir uns an Trumps hohes verbales Entgleisungspotenzial noch nicht richtig gewöhnen können, auch wenn wir bereits in dem sich über Monate hinweg ziehenden Wahlkampf gegen Demokratin Hillary Clinton eine Kostprobe bekamen, dass der künftige Mr. Präsident kein Freund wohl gewählter Worte ist.

Es hilft einem auch jetzt nicht weiter, den Kopf in den Sand zu stecken. Machen wir das Beste daraus. Fakt ist, Trump ist ein Narzisst, der als extrem erfolgreicher Präsident in die Geschichtsbücher eingehen möchte. Folglich muss er liefern, um „America great again“ zu machen.

Er versprach der amerikanischen Bevölkerung neue Arbeitsplätze, wirtschaftliches Wachstum, wachsenden Wohlstand für alle, um nur einige Punkte seiner Präsidenten-Agenda zu nennen. Dieser unternehmerische Kampfgeist gefällt.

So sprechen etwa Trumps Steuerreform oder die vielen Milliarden, die er für Infrastrukturprogramme und Rüstung lockermachen will, für weiter steigende Aktienkurse. Der amerikanischen Konjunktur dürfte das Auftrieb geben, die Gewinne der Unternehmen könnten deutlich zulegen.

Gelingt Trump sein „Jobwunder“, würde der Konsum angekurbelt. Das alles wiederum hätte natürlich auch positive Effekte auf den Rest der Welt.

Fazit: In unseren Medien war nach der Veröffentlichung von Trumps Interview zu Wochenbeginn natürlich wieder mal von einem “Trump-Schock“ die Rede. Aus unserer Sicht ist das völlig übertrieben. Warten wir erst einmal ab, was wirklich passiert.

Nicht zuletzt entscheidet eine hochkompetente Regierungsmannschaft, die zudem noch die Zustimmung von Kongress und Senat benötigt. Auch die USA sind auf einen freien Handel in der Euro-Zone angewiesen. Vermutlich dürfte weder die eine noch die andere Seite des Atlantiks ein ernsthaftes Interesse an einem Handelskrieg haben.