Der „Pennsylvania-Plan“: Neue Schuldenstrategie der USA!

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Angesichts der enormen US-Staatsschuld von über 36 Billionen USD (1 Billion = 1.000 Milliarden) und fehlendem politischen Willen für Steuererhöhungen oder Ausgabenkürzungen nimmt Washington offenbar einen neuen Kurs bei der Schuldenverwaltung.

George Saravelos, Leiter der Währungsforschung bei der Deutschen Bank, nennt diesen strategischen Ansatz den „Pennsylvania-Plan“ – benannt nach der Pennsylvania Avenue, die das Weiße Haus mit dem Finanzministerium verbindet.

Der „Pennsylvania-Plan“ – ein realistischer Ansatz zur US-Schuldenverwaltung?

Im Gegensatz zu vielen Wunschvorstellungen zielt dieser Plan nicht auf eine schnelle Reduzierung der Schulden ab, sondern darauf, die Finanzierung der Verbindlichkeiten neu zu strukturieren und dadurch Zeit zu gewinnen.

Das zentrale Problem ist die hohe Abhängigkeit der USA von ausländischen Gläubigern, die einen großen Teil der US-Staatsanleihen halten. Ein Rückzug dieser Investoren könnte den Markt destabilisieren. Geopolitische Unsicherheiten bestärken ausländische Akteure, Kapital in ihre Heimatmärkte zurückzuziehen.

Schuldenmanagement neu gedacht: Der „Pennsylvania-Plan“

Der „Pennsylvania-Plan“ baut auf zwei Säulen: Erstens soll die Abhängigkeit von ausländischen Gläubigern bei der Neuaufnahme von Schulden reduziert werden.

Zweitens sollen inländische Akteure wie Pensionsfonds und Banken verstärkt die Lücke füllen.

Stablecoins und Banken – Die neuen Player in der Schuldenfinanzierung

Erste Schritte sind bereits sichtbar: Die Trump-Regierung fördert Stablecoins – digitale Währungen, die an den US-Dollar gekoppelt und mit kurzfristigen Staatsanleihen gedeckt sind.

Außerdem wird über die Anpassung der „Supplementary Leverage Ratio“ (SLR) diskutiert, einer Regel, die Banken derzeit einschränkt, wie viele Staatsanleihen sie halten dürfen. Lockerungen könnten Großbanken anregen, mehr US-Staatsanleihen zu kaufen.

Parallel wächst der politische Druck auf die US-Notenbank (Federal Reserve), die Zinsen zu senken, um die kurzfristigen Finanzierungskosten niedrig zu halten.

Kurzfristige Erleichterung versus langfristige Risiken

Das passt zu einer Strategie, die kurzfristige Erleichterungen schafft, auch wenn langfristige Stabilität und Unabhängigkeit der Notenbank darunter leiden könnten. Saravelos sieht in diesem Plan vor allem ein „Durchwursteln“ – mit möglichen Folgen wie einem schwächeren US-Dollar und höheren Renditen für langfristige Anleihen.

Fazit: Während der Begriff „Pennsylvania-Plan“ nun die Runde macht, ist klar, dass es sich um einen pragmatischen, wenn auch nicht perfekten Ansatz handelt – deutlich realistischer als manche politische Wunschvorstellungen.

Die geplanten Reformen bei Stablecoins und Bankregeln könnten erhebliche Auswirkungen auf den US-Schuldenmarkt haben und die Finanzierung der Schulden stabilisieren, wenn auch mit einigen Nebenwirkungen für Anleger und die Wirtschaft insgesamt.

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