Der Nebel lichtet sich – was steckt hinter dem UK-Deal?

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Endlich mal etwas Licht im Zolldschungel: Nach der Ankündigung eines Deals zwischen den USA und Großbritannien wissen wir zumindest, was die Amerikaner wollen – auch wenn die Botschaft eher simpel ausfällt.

Zunächst eine wichtige Klarstellung: Ein richtiges Abkommen ist das Ganze noch nicht. Vielmehr handelt es sich um eine Art Absichtserklärung mit einem Konzept dahinter.

Der Nebel lichtet sich – was steckt hinter dem UK-Deal?

Der pauschale Zollsatz bleibt mit 10 % bestehen, wie schon am 2. April angekündigt. Was sich geändert hat, sind vor allem die Details – und die sprechen für einen pragmatischen Umgang.

Zum Beispiel profitieren britische Autos jetzt von einem Zollsatz, der die bisherigen Exportmengen abdeckt. Flugzeugteile sind zollfrei, weil British Airways 30 Boeing-Flieger bestellt hat – eine win-win-Situation, die man auch als clevere Verhandlungsmasche sehen kann.

Für Großbritannien ist das „Abkommen“ durchaus nicht schlecht: Fahrzeuge sind die wichtigsten Exporte, und Pharma ist so wichtig, dass die USA darauf kaum Zölle erheben werden.

Handelskrieg: Mehr Klarheit – was das für Ihre Aktien heißt

Für die USA hingegen ist der Handel mit Großbritannien eher ein Randthema. Viel wichtiger sind der Handel mit der EU, China, Mexiko, Kanada und der Schweiz – das sind die großen Brocken, die zwei Drittel des Handels ausmachen. Hier sind echte Abkommen gefragt, und genau da bleibt es spannend.

Die Strategie der USA ist damit klar: Ein pauschaler Zollsatz um die 10 %, mit einigen Ausnahmen als „Erfolge“, die öffentlich gefeiert werden – wie etwa der Kauf von Flugzeugen. Andere Bereiche werden pragmatisch gehandhabt, vor allem wenn Investitionen oder politisch wichtige Branchen involviert sind.

Für Anleger bedeutet das: Große Überraschungen sind eher unwahrscheinlich. Die Börse wird das Thema Handelskrieg zwar nicht von heute auf morgen abhaken, doch das Gröbste scheint aus den Verhandlungen herauszunehmen. Kurzfristig könnte das sogar für mehr Stabilität an den Märkten sorgen, da die Unsicherheit etwas sinkt.

Dennoch gilt: Die realwirtschaftlichen Folgen sind noch nicht ausgestanden. Die genaue Höhe des Pauschalzolls bleibt eine wichtige Unbekannte, und die Reaktionen der großen Handelspartner könnten noch für Turbulenzen sorgen.

Insgesamt ist die Botschaft aber klar: Der Handelskrieg tritt in eine neue Phase – mit weniger Nebel und mehr Vorhersehbarkeit. Für kluge Anleger heißt das, jetzt die Chancen für sich zu nutzen, statt in Panik zu verfallen.