Der ideale ETF-Sparplan und die Rolle von Gold
Ich habe die Überschrift für die heutige Ausgabe etwas provozierend gewählt, da zum x-ten Male diverse Magazin-Beiträge bei mir auf dem Schreibtisch liegen. ETFs werden immer beliebter, womit deren Reichweite in der Finanzmagazin-Welt steigt. Das führt dazu, dass aktuell jederzeit irgendwelche „idealen“ ETF-Sparpläne die Runde machen. Allesamt sind sie aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Jedenfalls möchte ich Ihnen meine Sicht der Dinge nahelegen, da Sie ggf. in den Sommerurlaub gehen werden und sich um Ihr Depot am liebsten gar nicht mehr kümmern möchten.
ETF-Ansammlung: Muss alles dabei sein?
Die Botschaft ist stets dieselbe: Es soll am besten alles dabei sein. Aktien-ETFs, Anleihen-ETFs, Edelmetall-ETFs und Rohstoff-ETFs. So sehen die Mixturen stets aus. Das ist aus meiner Sicht nicht nachvollziehbar. Die Zusammenstellung berücksichtigt jeweils die Vergangenheitserfahrungen aus vielen Jahrzehnten und meint, damit alle Risiken am besten abdecken zu können. Denn irgendeine Assetklasse hat immer mal wieder gewonnen.
Unter dem Strich aber würden Sie aus meiner Sicht mit denselben Daten häufig genug die einfach mögliche Renditeoptimierung weit verfehlen. Praktisch sind Anleihen-ETFs über einen längeren Zeitraum, für den Sparpläne ja gedacht sind, um den Faktor 40 % bis 50 % schwächer als einfache Groß-Index-ETFs wie der Dax.
Rohstoff-ETFs bieten in der Spitze gelegentlich mal die besseren Renditen. Unter dem Strich jedoch sind die Rohstoffe in aller Regel deutlich volatiler, also schwankungsbreiter. Am Ende verdienen die großen Rohstoffe weniger als die großen Aktien-Indizes. Auch hier gilt, dass dies gerade bei Sparplänen wenig sinnvoll ist: Sie müssen hier keine Wetten auf den richtigen Einstiegszeitpunkt eingehen, sondern gleichen im Laufe der Zeit schwache und starke Phasen aus. Von den starken Phasen bei Rohstoffen haben Sie also bei Sparplänen relativ wenig.
Die aus meiner Sicht beste Variante: Sehr einfach in Aktien investieren
Edelmetalle wie Gold haben in den vergangenen Jahren selbstverständlich sehr gute Renditen erzielt. Sie würden damit gut gefahren sein. Dennoch zeigt sich im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte, dass die Renditen von Aktien denen von Gold und Silber deutlich überlegen sind. Denn Gold produziert keine Waren und Dienstleistungen. Es lebt letztlich von der Knappheit und der Spekulation. Gold betrachte ich als einen Sonderfall.
Wer sich absichern möchte, auch in Form eines Sparplans, wird hier interessante ETCs finden. Achten Sie dann darauf, dass die ETCs tatsächlich mit Gold hinterlegt sind, das auch ausgeliefert wird, wenn Sie dies wünschen. Ein Beispiel dafür ist Euwax Gold II, unten im Chart abgebildet.
Dennoch ist die aus meiner Sicht einfachste Faustformel: Investieren Sie bei ETF-Sparplänen mindestens 80 % Ihrer jeweiligen Anlagesumme einfach in große Aktien-Indizes, wenn Sie die Renditewahrscheinlichkeit maximieren wollen. Wenn Sie solche Sparpläne lange genug halten und bedienen, sind die Erwartungswerte am höchsten.
Euwax Gold II – goldhinterlegt – WKN: EWG2LD – ISIN: DE000EWG2LD7

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/DE000EWG2LD7/05/euwax-gold-ii/data