Schlechtes Omen: ZEW-Index fällt zum dritten Mal in Folge

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Gestern wurden die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland veröffentlicht. Diese gehören zu den wichtigeren Konjunkturdaten. Sie sinken im August deutlich um 22,9 Punkte auf einen neuen Wert von 40,4 Punkten.

Schlechtes Omen: ZEW-Index fällt zum dritten Mal in Folge

Dies ist nun bereits der dritte Rückgang seit Mai. Damals wurde ein Höchstwert von 84,4 Punkten gemessen. Ein Niveau, das seit dem Jahr 2000 nicht mehr gesehen wurde.

Ich schrieb seinerzeit, dass das Ende der Fahnenstange erreicht sei und dass es ab jetzt mit den Daten abwärts geht. Ich präzisiere meine Prognose heute etwas: Wir werden weitere Rückgänge bis unter die Nulllinie beim ZEW-Index sehen. Das heißt, die Konjunkturerwartungen werden in den nächsten Monaten ins Negative umschlagen.

Dazu müssen Sie wissen, dass dieser Index ausschließlich über Umfragen bei Finanzmarktexperten erhoben wird. Wie bekommt man aber Finanzmarktexperten dazu, pessimistisch zu werden? Richtig: Indem die Kurse fallen oder bestenfalls stagnieren.

Seit April pendelt der DAX um die Marke von 15.400 Punkten (+/- 400 Punkte). Das hat bereits für drei ZEW-Rückgänge in Folge ausgereicht. Die Herrschaften verlieren allmählich die Geduld und werden skeptischer. Um sie noch skeptischer werden zu lassen, müsste der DAX nur noch muntere drei, vier Monate weiter auf der Stelle treten – oder eben mal einbrechen. Eines dieser beiden Szenarien dürfte bis zum Schlussquartal eintreten.

DAX: Das bleibt eine zähe Angelegenheit

Was auch kein Wunder wäre, denn die schwächsten Börsenmonat des Jahres (August, September und Oktober) haben begonnen. Und woher soll ein solcher Kursrutsch kommen? Ganz einfach, von inkompetenten Schaumschlägern in der Politik, die trotz niedriger Inzidenzen eine vierte Covid-Welle regelrecht herbeiquatschen. Die überhaupt immer noch am mittelalterlichen Inzidenzwert zur „Pandemiesteuerung“ kleben. Die noch immer keine Luftfilter in Schulen einbauen. Und die mit ihrer Hetze gegen „Ungeimpfte“ dafür sorgen wollen, dass in Kürze rund die Hälfte der Bevölkerung von bestimmten Konsumerlebnissen faktisch ausgeschlossen wird.

Deutscher Wirtschaft droht „Lockdown durch die Hintertür“

Für die deutsche Wirtschaft werden diese Maßnahmen bzw. Versäumnisse wie ein Lockdown durch die Hintertür wirken. Und das in einer Zeit, wo 80 Prozent der Unternehmen mit drastischen Kostensteigerungen durch stark anziehende Rohstoffpreise (also: Inflation) zu kämpfen haben.

Und was passiert üblicherweise bei einem Unternehmen, das höhere Kosten und geringere Umsätze verkraften muss? Richtig: die Gewinne sinken. Schlimmstenfalls in den negativen Bereich. Und jetzt haben sie eine Steilvorlage, wie man Politik tunlichst NICHT gestalten sollte. Nämlich so wirtschafts- und bürgerfeindlich wie derzeit.

Aus diesem Grund sehe ich derzeit mehr Risiken als Chancen beim DAX und rate Ihnen, sich nach besseren Alternativen umzuschauen.