Lufthansa Aktie: Endlich mal gute Nachrichten

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Die Lufthansa sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen sehr unterschiedlicher Art: streikende Flugbegleiter, solides Quartalsergebnis, hartes Sparprogramm, so lässt sich die Gemengelage bei der Frankfurter Traditionsairline derzeit zusammenfassen.

Doch der Reihe nach: Mit Arbeitsniederlegungen des Kabinenpersonals hat die Lufthansa in den vergangenen Jahren immer wieder schmerzliche Erfahrungen gemacht. Unvergessen sind die zahlreichen Pilotenstreiks im Namen der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit, deretwegen zahlreiche Ferienflieger am Boden blieben und die für Frust bei den Passagieren und spürbaren Gewinnausfällen bei der Lufthansa sorgten.

Streiks zeigen erste Wirkung – Passagiere bleiben gelassen

Diesmal sind es nicht die Piloten, sondern die Flugbegleiter, die mit einem zweitägigen Streik am Donnerstag und Freitag dafür sorgen, dass rund 1.300 Lufthansa-Flüge gestrichen werden. Da sich dies jedoch mit einigen Tagen Vorlauf bereits abgezeichnet und die Airline offensiv kommuniziert hatte, blieb größeres Chaos an den betroffenen Flughäfen aus. Die meisten Passagiere waren informiert und konnten rechtzeitig umbuchen.

Dennoch zeigt der Streik bereits erste Wirkung im festgefahrenen Tarifkonflikt. So haben sich beide Seiten darauf verständigt, einem Schlichtungsverfahren zuzustimmen, um die Verhandlungen konstruktiv weiterzuführen.

Q3-Bilanz schwächer als im Vorjahr

Unterdessen legte der Lufthansa Konzern am Donnerstag seine Bilanz für das abgelaufene dritte Quartal vor. Diese fiel zwar insgesamt schwächer aus als im Vorjahreszeitraum, lag aber dennoch über den bereits gedämpften Erwartungen. Unter anderem sorgten höhere Treibstoffkosten für eine Eintrübung im saisonal wichtigsten Quartal für die Airline.

Bereits zur Halbjahresbilanz hatte die Lufthansa ihre Jahresprognose deutlich zusammengekürzt, da es ihren Tochtergesellschaften zunehmend schwerfällt, der europäischen Konkurrenz der Billigairlines erfolgreich entgegenzutreten. Im Zuge dessen wurden Einschnitte bei der Billigtochter Eurowings eingeleitet, die nun erste Erfolge zeigen und weiter fortgesetzt werden sollen. Insbesondere die Kostenreduzierung steht dabei im Vordergrund.

Lufthansa Aktie: Sparprogramm kommt an der Börse gut an

Gleiches gilt auch für andere Tochtergesellschaften der Lufthansa. So soll das Frachtgeschäft der Lufthansa Cargo, das zuletzt wegen rückläufiger Nachfrage durch die globale Konjunkturschwäche zu kämpfen hatte, auf Vordermann gebracht werden. Das drastischste Sparprogramm erwartet jedoch die Tochter Austrian Airlines (AUA): Hier werden zahlreiche Standorte zusammengestrichen, die Airline soll sich künftig auf Flüge am Drehkreuz Wien beschränken.

An der Börse kamen die Sparpläne gut an: Die Lufthansa Aktie hob am Donnerstag ab und setzte sich mit einem deutlichen Plus an die Spitze des Dax. Auf Jahressicht bleibt die Kursbilanz dennoch mau: Während sich der Leitindex insgesamt mehr als 25 Prozent im Plus bewegt, bildet die Lufthansa Aktie mit zweistelligen Verlusten derzeit das Schlusslicht der Dax-30.

Um wieder aus dem Keller zu kommen, wird sich wohl zunächst das Sparprogramm bewähren und messbare Erfolge erzielen müssen. Zudem sollten die Tarifkonflikte entschärft und weitere Streiks vermieden werden, denn diese beeinträchtigen nicht nur das Vertrauen der Kunden in die Zuverlässigkeit der Airline, sondern belasten auch die Bilanzen mitunter erheblich.