Covestro –Zahlen für 2018 werden noch keine Trendwende bringen

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In der Spitze rund 50 % Kursverlust in einem Jahr, die Covestro Aktie war in den letzten 12 Monaten keine gute Investition. Damit hat Covestro fünf Mal mehr verloren als der Dax. Auch die leichte Erholung des Leitindex konnte der Aktie nur wenig helfen.

Darum schwächelt der Kurs bisher

An den Märkten wurde unter vorgehaltener Hand bereits seit Sommer darüber diskutiert, ob der Konzern seine Prognosen für das laufende Jahr tatsächlich erfüllen kann. Am 20.11.2018 kam dann in einer Unternehmensmeldung die offizielle Bestätigung der Gerüchte. „Wettbewerbsintensität, Koststeigerungen und Rückstellungsbildungen erforder(te)n …… eine Prognoseänderung für das Jahr 2018“, so die Überschrift der Unternehmensinfo.

Offen ausgesprochen bedeutete dies im Klartext: Wir haben die Kosten unterschätzt und waren für die Ergebnisse zu optimistisch. Dabei wurde Covestro von der sich abschwächenden Konjunktur getroffen. Zusätzlich wurde das Unternehmen wie viele andere auch durch das Niedrigwasser in den deutschen Flüssen getroffen, was zu geringerer Produktion und höheren Logistikosten führte.

Zusätzlich fallen Rückstellungen für ein Kostensenkungsprogramm an, welches vor seiner Wirksamkeit naturgemäß zunächst einmal Kosten verursacht.

Nun steht die Veröffentlichung des Jahresabschlusses des ehemaligen Bayer-Tochterunternehmens an.

Zahlen für 2018 kommen am 25.02.2019

Bereits früh am Morgen wird Covestro seine Bilanz für 2018 publizieren. Flankiert werden die Daten von einer Telefonkonferenz für Investoren um ca. 16.00 Uhr.

Das Jahr 2018 wird mit nochmals gestiegenen Erlösen aber im Vergleich mit dem Jahr 2017 einem um rund 5 % geringerem Gewinnausweis erwartet. Dies ist für die Aktionäre bitter.

Und auch der Ausblick für 2019 wird wegen der zurückgenommenen Konjunkturerwartungen schwächer erwartet. Erst ab 2020 soll es wieder aufwärts gehen.

Leichte Dividendenerhöhung erwartet

Analysten gehen von einem leicht erhöhten Dividendenvorschlag des Vorstands von 2,30 Euro pro Aktie (letzte Dividende für 2017 2,20 Euro) aus. Nach einer Anhebung von 63 % im letzten Jahr würde die Dividendensteigerung dieses Mal damit nur bei rund 5 % liegen.

Bei einem aktuellen Kurs von rund 51 Euro entspräche dies einer aktuellen Dividendenrendite von 4,3 %.

Aktienrückkaufprogramm vorzeitig abgeschlossen

Bereits rund ein halbes Jahr früher als geplant hat der Konzern ein Aktienrückkaufprogramm über ein Volumen von 1,5 Mrd. Euro erfolgreich im Dezember vergangenen Jahres abgeschlossen. Dabei wurden rund 10 % des Grundkapitals eingezogen. Die niedrigen Börsenkurse erleichterten dem Unternehmen die Rückkäufe.

Aktuelle Meinung der Aktien-Analysten

Die meisten Analysten sehen die Covestro Aktie seit Monaten zurückhaltend. Nur ein Drittel gab eine Kaufempfehlung ab, die restlichen zwei Drittel plädierten für „halten“. Dabei nimmt der Anteil der Kaufempfehlungen seit Mitte 2018 immer weiter ab. Der einzige Lichtblick: es gibt aktuell keine Verkaufsempfehlungen mehr. Kein Wunder bei den aktuell deutlich zurückgekommen Notierungen.

Der Durchschnittliche Zielkurs liegt aktuell nur bei leicht über 55 Euro und damit weniger als 10 % über dem aktuellen Kurs.

Resümee

Die Durststrecke bei Covestro dauert offensichtlich länger als ursprünglich erhofft. Dabei ist der Konzern weiterhin kerngesund und hat gutes Potential. Bisher war die Aktie allerdings einer der absoluten Höhenflieger im Markt. Nun müssen sich Anleger zum ersten Mal nach dem Börsengang mit einer stagnierenden Umsatzentwicklung und sinkenden Gewinnen auseinandersetzen.

Durch die inzwischen relativ hohe Dividendenrendite sollte der Kurs nach unten gut gestützt sein. Für Anleger mit langfristiger Perspektive könnten sich die aktuellen Kurse als Schnäppchen herausstellen.