Das Ende der „Magnificent Seven“?
Ein bekannter Analyst aus den USA hat sich jetzt zu den sogenannten „Magnificent Seven“ geäußert. Er empfahl, diese Aktie unterzugewichten. Die Aktien haben allerdings auch bei mir und für Sie eine überragende Bedeutung, weshalb ich solche Warnungen direkt aufgreife. Der Analyst Ed Yardeni gilt als einer der Großen an der Wall Street zweifellos. Insofern ist sein Wort ernst zu nehmen.
Die großen Sieben: Alles vorbei?
Zunächst sollten wir klären, welche Aktien überhaupt gemeint sind: Alphabet, Amazon, Apple, Meta (Facebook), Microsoft, Nvidia und Tesla gehören zu diesem Index, der tatsächlich eher eine Erfindung der Marketing-Industrie an den Börsen ist. Dennoch gibt es mittlerweile natürlich Instrumente, mit denen Sie diesen vermeintlichen Index tatsächlich abbilden können. Das zumindest ist jedoch nicht die Vorgehensweise, zu der ich raten würde.
Solche Pakete zu betrachten, trifft meiner Meinung nach nie den Kern der guten Geldanlage. Kein Unternehmen der Welt ist als Aktie „gut“, weil sie zu irgendeinem ausgesuchten Kreis an Titeln zählt. Vielmehr sind die Unternehmen jeweils für sich selbst zu beurteilen. So habe ich die Aktie von Tesla wegen ihrer immens hohen Bewertung nie empfohlen (und damit sowohl Gewinnstrecken vermeintlich verpasst wie auch höhere Verluste vermieden). Das Unternehmen war nie „günstig“.
Ed Yardeni nun behandelt die Unternehmen quasi als Paketlösung. Es sei eine „Verschiebung des Gewinnwachstums“ zu erwarten, hin zu anderen Unternehmen. Denn heute sei quasi jedes Unternehmen ein Technologie-Unternehmen, so Yardini über zumindest einen größeren Kreis an Konzernen. Alle investieren in KI, alle investieren in Technologie. Nun gebe ich Yardeni Recht: Es wird Unternehmen geben, die relativ betrachtet ein wesentlich größeres Gewinnwachstum hinlegen werden als Apple und Co. Die andere Frage ist nur: Wer? Und wie sicher ist dies?
Marktführer sind Marktführer
Die Idee von Yardeni geht indes weiter. Er möchte, dass die IT- und Kommunikationssektoren nicht mehr so stark gewichtet werden sollten. Vielmehr könnten Finanzen und Industrie stärker berücksichtigt werden, auch der Gesundheitssektor käme als Investment in Frage.
Dagegen spricht nichts, wenn Sie die richtigen Unternehmen erwerben. Apple, Amazon, Nvidia oder Alphabet allerdings haben in ihren jeweiligen Gebieten aus meiner Sicht eine Marktführerschaft, auch wenn dies bei Apple nicht direkt sichtbar ist (es gibt zahlreiche Hersteller von Smartphones). Sie haben ihren eigenen Kosmos geschaffen, in den kaum jemand eindringen kann. Apple beispielsweise ist mit einem ganz eigenen Betriebssystem unterwegs und nutzt dies als Plattform, um damit auch verschiedenste Dienstleistungen in die große Gemeinde zu tragen. Das ganze Netz von Apple wird niemand erobern können. Betrachten Sie solche Unternehmen jeweils für sich.
Nvidia stellt nicht nur die besten KI-Chips her, sondern hat auch die größten Kunden. Beides in Kombination ist nicht einfach zu zerschlagen. Bei solchen Unternehmen erwarte ich nicht nur hohe Renditen, sondern auch eine weitgehende Verlässlichkeit bei der Umsatz- und Gewinnentwicklung. Dies ist gegenüber Sektoren-Rotationen, wie sie Yardeni anstrebt, meiner Meinung nach die bessere Variante. Wie Sie Ihr Vermögen streuen, so, wie es Yardeni eigentlich anstrebt, ist gegenüber der Frage, ob einzelne Tech-Unternehmen dabei sein sollten, noch einmal ein großer Unterschied. Das heißt: Ich bleibe stets einigen dieser sogenannten Magnificent Seven treu, jedem Unternehmen für sich. Wenn Sie einfach streuen möchten (ergänzend), dann sind solche Sammelindizes wie der kürzlich hier erneut erwähnte S&P 500 auch ohne Sektoren-Rotation eine sehr gute Wahl.
S&P 500: Sehr einfache Streuung, die längere Zeit hält und richtig ist – WKN: A2AHZ7 – ISIN: US78409V1044

Quelle: https://fundamental.aktienscreener.com/US78409V1044/EI/sp-global-inc