Comeback der Inflation – so gewinnen Sie

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Die Happy Hour ungewöhnlich niedriger Inflationsraten steht kurz vor ihrem abrupten Ende. Nicht etwa, weil die Wirtschaft so gut laufen würde. Nein, die Rohstoffpreise sind wieder angesprungen (allen voran Öl, Edelmetalle und manche Agrargüter).

Außerdem machen die chronisch klammen Staaten ihre eigenen Dienstleistungen immer teurer und erhöhen die Sozialabgaben. Auch das heizt die Inflation an. Sogar der Internationale Währungsfonds (IWF) glaubt an einen Anstieg der Inflationsraten im kommenden Jahr (USA von 0,1% auf 2,3%; Eurozone von 0,0% auf 1,1%).

Die Notenbanken sind gegen Inflation machtlos

Das Dumme ist: Die Notenbanken haben dieser neuen Inflation nichts entgegenzusetzen. Die Wachstumsraten sind für steigende Zinsen einfach zu gering. Selbst in den bisher noch halbwegs mit Wachstum gesegneten USA.

Dort musste der konjunkturelle Lichtblick des Jahres, die BIP-Wachstumsrate für das dritte Quartal 2016, schon wieder von zunächst geschätzten +3,5% auf nunmehr nur noch +1,9% (annualisiert) zurückgenommen werden (siehe Grafik). Und auch dieses Niveau wird aufgrund der derzeit weiter einbrechenden Daten im Folgequartal nicht mehr zu halten sein.

US-BIP-Schätzung 3. Quartal 2016 (Fed Atlanta)

Evolution of Atlanta

Verbalakrobatik und „optimierte“ Warenkörbe kosten die letzte Glaubwürdigkeit

Da die Notenbanken nicht wirklich an der Zinsschraube drehen können, ohne das bisschen Wachstum völlig abzuwürgen und den Schuldenturm zum Einsturz zu bringen, bleiben ihnen nur die „üblichen“ Mittel. Die US-Notenbank erzählt seit über einem Jahr etwas vom nächsten Zinsschritt auf der nächsten Zinssitzung, der dann aber (oh Wunder) nie kommt. Sie steht kurz davor, ihre Glaubwürdigkeit endgültig zu verlieren.

Die andere Stoßrichtung der Notenbanken dürfte der Warenkorb werden, mit dem die Inflation gemessen wird. Er ist bereits heute so unrealistisch, dass die echte, bei jedem Verbraucher wirklich ankommende Inflation bereits ca. 3 Prozentpunkte höher liegt als die offizielle Rate. Doch wenn alle Stricke reißen, kann man die Warenkörbe weiter auf hübschen, um nur ja nicht offiziell eingestehen zu müssen, dass die Inflation längst da ist.

Märkte lassen sich nicht dauerhaft täuschen: Gold und Zinsen steigen bereits

Märkte lassen sich allerdings nicht täuschen. Zu Jahresbeginn ist der Goldpreis in Erwartung einer höheren Inflation deutlich nach oben ausgebrochen, obwohl die offiziellen (geschönten) Inflationsraten immer noch auf niedrigem Niveau stagnieren.

Auch die langfristigen US-Zinsen sind nach einem deutlichen Anstieg von 1,3% auf 1,8% seit dem Tief im Juli deutlich angesprungen und auf dem besten Weg, nach oben auszubrechen. Das Misstrauensvotum der Märkte gegenüber der Geldpolitik könnte nicht größer sein! Was heißt das für Sie?

US-Zinsen zehnjähriger Staatsanleihen

So schützen Sie sich gegen Inflation – und gewinnen dabei noch

Bei moderater Inflation gewinnen Aktien, Edelmetalle und Rohstoffe. Bei starker Inflation gewinnen nur noch Edelmetalle und Rohstoffe. Wir dürften zunächst eine moderate Inflation sehen, die nach 2017 irgendwann aus dem Ruder laufen dürfte.