Buffett-Indikator: Aktien sind viel zu teuer

Inhaltsverzeichnis

Die Aktienmärkte hat es in diesem Jahr bereits tief nach unten getrieben, angesichts der bevorstehenden Rezession, der Energieprobleme und des Kriegs in Europa. Milliarden an Aktienmarktvermögen sind bereits vernichtet worden. Und haben die übertriebenen Liquiditäts-Exzesse der letzten Jahre aus dem Finanzsystem herausgespült. Oder etwa nicht?

Warren Buffetts viel beachteter Buffett Indikator ist da anderer Meinung.

Buffett-Indikator auf Extremlevel zeigt immer noch massive Überbewertung

Quelle: dqydj.com

Was ist der Buffett-Indikator?

Der Buffett-Indikator ist eine Kennzahl, die die Gesamtbewertung des US-Aktienmarktes widerspiegelt. Der Indikator wird als Gesamtwert der börsennotierten US-Aktien als Prozentsatz des US-BIP ausgedrückt. Man bezeichnet ihn auch als das Verhältnis von Marktkapitalisierung zu BIP.

Warren Buffett sprach zum ersten Mal öffentlich von diesem Indikator zur Bewertung des Aktienmarktes in einem Artikel in der Zeitschrift Fortune im Jahr 2001. Buffett verwendete dabei das Verhältnis dafür die Gesamtbewertung des Marktes als Prozentsatz des Bruttosozialprodukts widerzuspiegeln und evaluierte wie sich das Verhältnis in den letzten 80 Jahren verändert hatte. Heute wird allerdings das Bruttoinlandsprodukt (BIP) und nicht mehr das Bruttosozialprodukt (BSP) verwendet, um die wirtschaftliche Aktivität widerzuspiegeln.

Der Buffet Indikator kann aber für jedes Land mit zuverlässigen Daten berechnet werden, oder sogar für die Bewertung des globalen Aktienmarktes herangezogen werden.

Wie berechnet man den Buffett-Indikator?

Das Verhältnis wird berechnet, indem einfach die gesamte Marktkapitalisierung eines Landes durch das BIP des Landes der letzten 12 Monate dividiert wird.

Der Buffett-Indikator wird am häufigsten anhand des US-Wilshire-5000-Index berechnet, einem nach Marktkapitalisierung gewichteten Index der 5.000 wertvollsten börsennotierten Unternehmen. Die Wahl des Index ist nicht entscheidend, solange er die Mehrheit der börsennotierten Unternehmen umfasst und konsistent verwendet wird.

Warren Buffett selbst verwendete aber ursprünglich den Gesamtwert der US-Aktien gemäß der Veröffentlichung der Federal Reserve Economic Data (FRED) und das US-BSP.

Wann gibt der Buffett-Indikator welche Signale zum Investieren?

Als er diesen Indikator der Welt im Jahr 2011 vortrug, erklärte Warren Buffett, dass ein Verhältnis von 0,70 bis 0,80 ein gutes Niveau sei, um Aktien zu kaufen, und dass man bei einem Wert von 2,00 „mit dem Feuer spielt“.

Soll heißen:

  • Ein Wert von unter 1 weist auf einen unterbewerteten Aktienmarkt gegenüber der zugrunde liegenden Wirtschaft hin. Aktien sind Schnäppchen.
  • Ein Wert von 1 zeigt an, dass Aktienmarkt und Wirtschaft im Gleichschritt laufen und alle seine Ordnung hat.
  • Ein Wert von über 1 weist auf einen überbewerteten Aktienmarkt gegenüber der zugrunde liegenden Wirtschaft hin. Aktien sind teuer.

In den 1960er Jahren lag der Hochpunkt bei knapp 1,00, im Jahr 2000 bei fast 2,00 und 2021 bei über 2,83. Die Tiefpunkte in den 1970er und 1980er Jahren lagen bei knapp 0,40, 2009 fiel der Indikator auf 0,80 und im März 2020 auf etwa 1,66. Diese Niveaus zeigen deutlich, dass sich der Indikator im Laufe der Zeit nach oben entwickelt – mit zunehmender Liquidität im Fiat Money-System steigt die Überbewertung der Aktien.

ABER….Derartige Extremwerte wie aktuell sind gefährlich

Aktuell erreicht der Indikator, gemessen an der Bewertung der US-Aktien gemäß der Veröffentlichung der Fed einen Wert von 2,44.

Das ist ein echt heißes Eisen!

Und bedeutet: Trotz der Talfahrt an den US-Börsen (der S&P500 hat beispielsweise um über 22% abgegeben in diesem Jahr) und den Börsen weltweit, sind US-Aktien, verglichen mit der tatsächlichen Wirtschaftsleistung der USA, noch immer massiv überbewertet. Verdrängen Sie das bitte nicht!! Der Bärenmarkt ist noch nicht am Ende.

Global gesehen liegt das Verhältnis der Börsenkapitalisierung zum Welt-BIP übrigens bei 1,42. Das ist ein Allzeithoch!!!

Fazit: Muss ich noch mehr sagen?

Ich bleibe bei dem Rat, den ich Ihnen nun schon seit geraumer Zeit gebe: Sichern Sie sich ab mit Gold und anderen Edelmetallen. Halten Sie sich an ausgesuchte Value-Aktien und günstige Rohstoffmärkte.

Und vergessen Sie mal den ganzen Wachstumsaktien-Quatsch. Elon Musk kocht auch nur mit Wasser und wenn ihm der Strom ausfällt, hat er keine Kryptos mehr.