Börsen: Ist jetzt endlich der Boden erreicht?

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Die unglaubliche Volatilität lässt selbst erfahrene und gestandene Trader und Banker sprachlos auf ihre Bildschirme schauen. Die Kursschwankungen sind unglaublich hoch, drehen aber so schnell ihre Richtung, dass selbst erfolgreiche Trader, mit denen ich spreche, aktuell große Probleme haben.

Weiterhin gilt meine übergeordnete negative Einschätzung zu den Aktienmärkten: Der massive Anstieg der US-Börsen nach der Zinsentscheidung in der letzten Woche wurde sofort wieder abverkauft. Dieses Muster bestätigt meine negative Analyse zum S&P 500 Index, die ich Lesern des Börsendienstes Cannabis Insider schon vor Wochen vorstellte.

US-Aktienmärkte stehen weiterhin unter Druck

Ich bin gerade in New York und kann Ihnen aus erster Hand berichten: Die Stimmung an der Wall Street ist so verunsichert und negativ wie lange nicht mehr. Die Profis, mit denen ich hier in New York bei Dinner oder Drinks spreche, sind durch die Bank weg negativ gestimmt.

Dazu kommen zwei weitere Punkte: Ich höre von gut informierten Quellen, dass mindestens zwei Hedgefonds mit Tech-Investmentschwerpunkten in den vergangenen Wochen zwangsliquidiert wurden. Dabei handelt es sich um größere Fonds im Bereich von 30-40 Mrd. USD.

So große Verkaufsvolumen reißen einen Markt natürlich weiter nach unten, wenn sich verunsicherte Institutionelle Investoren auf der anderen Seite mit Käufen zurückhalten. Zudem waren am 15. April die Steuerzahlungen in den USA fällig. Da viele Börsianer in 2021 gut verdient haben, verkauften zahlreiche Anleger Mitte April Aktien für diese Steuerzahlungen.

Privatanleger sind noch zu bullisch

Aber: Die amerikanischen Privatanleger, die ja einen großen Teil der Rallye in 2020/21 ausmachten, sind weiterhin zu positiv gestimmt. Sie verstehen noch nicht, dass wir an der Börse in eine neue Marktphase eingetreten sind und dadurch einen nachhaltigen Stimmungswandel an der Wall Street sehen.

Deshalb fällt die Berichterstattung über die Börse in den USA positiver als die Realität aus – denn das wollen amerikanische Privatanleger lesen, sehen und hören. Erst diesen Montag sahen wir erste Panikverkäufe. Kurzfristig sind die US-Börsen massiv überverkauft. Eine Gegenreaktion nach oben ist nach der schlechtesten Börsenphase seit März 2020 überfällig.

Kurzfristige Gegenreaktion wahrscheinlich, aber mittelfristig noch keine Entwarnung

Das Tief des Bärenmarktes ist erfahrungsgemäß erst erreicht, wenn die Privatanleger das Handtuch werfen. Denn leider verkaufen die schlecht informierten Privatanleger immer als Letzte – und damit am Tief der Korrektur. Achten Sie also auf die populären Meme-Aktien, die bei Privatanlegern so populär sind. Und auf die Kryptowährungen. Deren Kursverhalten werden uns die richtigen Signale senden.

Fazit: Die charttechnischen Situationen bei den US-Aktienmärkten und den Kryptowährungen sehen im mittelfristigen Zeitfenster weiterhin schlecht aus. Alle Belastungsfaktoren des Marktes sind weiterhin intakt. Lassen Sie sich von kurzfristigen Erholungen nicht zu früh aus der Reserve locken.  Die Börsen brauchen mehr Klarheit, bevor es zu einem nachhaltigen Turnaround kommt.