Achtung: Der Google-Komplex zieht OpenAI davon

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Im KI-Rennen kippt die Dynamik – und zwar deutlicher, als viele gedacht hätten. Die Daten von Coatue (ein großer US-Technologie- und Hedgefonds-Investor, spezialisiert auf KI) zeichnen ein klares Bild: Google baut ein geschlossenes KI-Ökosystem, während der OpenAI-Cluster an Strukturproblemen leidet.

Wenn Sie die Kursverläufe der großen KI-Akteure der vergangenen Monate nebeneinanderlegen, entsteht ein verblüffend klares Muster: Ein Komplex beschleunigt, der andere bleibt zurück. Genau hier setzt das neue Coatue-Modell an – und erklärt, warum der Google-Komplex das Rennen derzeit dominiert.

Google-Cluster vs. OpenAI-Cluster

Über zwölf Monate erzielt der Google-Verbund mit Alphabet, Broadcom, Celestica, Lumentum und TTM Technologies beeindruckende +190 %. Der OpenAI-Cluster aus Nvidia, Microsoft, AMD, Oracle, SoftBank und CoreWeave schafft im selben Zeitraum +60 %.

Das Entscheidende ist der Verlauf: Bis März laufen beide Gruppen parallel, dann kippt die Kurve. Ab April beschleunigt der Google-Komplex stetig, während der OpenAI-Cluster ins Minus rutscht und sich nur zäh erholt.

Warum Google plötzlich davonzieht

Der entscheidende Hebel heißt vertikale Integration – also die Kontrolle über mehrere Stufen der Wertschöpfungskette. Broadcom baut Googles maßgeschneiderte KI-Chips, Celestica liefert Komponenten fürs Rechenzentrum, Lumentum beschleunigt den Datentransfer durch moderne Photonik und TTM fertigt hochspezialisierte Leiterplatten.

Das ergibt Geschwindigkeit, Kostenvorteile und exklusive Synergien.

Zur Orientierung:

• ASICs (Application-Specific Integrated Circuits) sind Spezialchips – schneller und effizienter, aber weniger flexibel als GPUs.

• GPUs (Grafikprozessoren) sind universelle KI-Rechenwerke, ideal für Training und inference.

• Photonik überträgt Daten mit Licht statt Strom – das ist energieeffizienter und schneller, wichtig für KI-Rechenzentren.

Der Schwachpunkt des OpenAI-Clusters

Während Google ein durchgehendes System gebaut hat, ist der OpenAI-Verbund fragmentiert: Nvidia liefert Chips an alle, Microsoft hostet OpenAI, Oracle betreibt Cloud-Kapazitäten, AMD kämpft um Marktanteile und CoreWeave vermietet GPU-Leistung. Viele starke Einzelteile – aber kein geschlossenes System, keine Exklusivität, keine integrierte Pipeline.

Mein Fazit für Sie

Der Markt zeigt im November klar: Geschlossene Ökosysteme erzeugen strukturelle Vorteile. Googles Ansatz verbindet Hardware, Software und Infrastruktur – der OpenAI-Cluster bleibt dagegen ein Netzwerk aus Einzelinteressen.

Doch das Rennen ist offen, und in der KI-Welt kann ein technologischer Durchbruch die Kräfte jederzeit neu ordnen.