Ultra-Potenzial: Wie Microsoft die KI-Zukunft erobern will!

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Es gibt endlich wieder Aufbruchsstimmung im Tech-Sektor. Sie werden es schon ahnen: Es geht natürlich um die Künstliche Intelligenz (KI). Vor wenigen Tagen nun hat Microsoft seinen Anspruch auf Marktführerschaft in diesem gigantischen Wachstumsmarkt untermauert.„Microsoft 365 Copilot“: CEO Nadella sieht digitale Revolution

Im Mittelpunkt steht die neue Lösung „Microsoft 365 Copilot“. Dabei handelt es sich um ein KI-System, das direkt in Microsoft-Programme wie Teams, Outlook, Excel, Power Point oder Word integriert wird. Für Microsoft ist das der nächste Schritt, um zu zeigen, welches Potenzial die KI im Büroalltag entfalten kann.

Bereits vor einigen Monaten hatte CEO Satya Nadella angekündigt, KI-Lösungen für sämtliche Microsoft-Produkte zu etablieren. Nun wird das Ganze konkreter und der CEO sprüht geradezu vor Begeisterung. Nadella verglich die Tragweite des „Microsoft 365 Copilot“ kürzlich unter anderem mit der Einführung des iPhones durch Apple im Jahr 2007.

Der Manager sprach von einer grundlegenden Veränderung der Arbeitsweise des Menschen und einer neuen Welle des Produktivitätswachstums. Schließlich soll der „Copilot“ den Menschen mehr Handlungsspielraum geben und Technologie über Sprachfunktionen zugänglicher machen.

Dank Microsoft-Datensammlung: „Copilot“ mehr als nur „ChatGPT“

Zunächst: Microsoft betonte, dass der „Copilot“ mehr sei als OpenAIs „ChatGPT“. Der Techkonzern hatte zuletzt weitere Milliardeninvestitionen in das Startup angekündigt. Der „Copilot“ jedenfalls soll auf Daten zurückgreifen, die Microsoft exklusiv sammelt.

Das Ganze soll also ganz spezifisch den eigenen Kunden und deren Bedürfnissen zugutekommen, während „ChatGPT“ eher mit allgemeinen Daten aus dem Internet und der Literatur gefüttert wurde. Wenngleich die grundlegende Technologie, die Microsoft hierfür nutzt, auf der Expertise von OpenAI basiert.

So kombiniert der „Copilot“ Sprachmodelle, sogenannte „Large Language Models“ (LLM), mit den Daten von Microsoft Graph und den Microsoft 365 Apps. Bei Microsoft Graph handelt es sich – vereinfacht gesagt – um ein System, das essenzielle Informationen und Dokumente selbstlernend über sämtliche Office-Anwendungen zusammenstellt. Unternehmen können so einen umfassenden Einblick in ihre digitale Büro-Arbeit erhalten.

Im Bild sehen Sie eine schematische Darstellung der Datenverknüpfungen in Unternehmen via Microsoft Graph.

Quelle: Microsoft (Microsoft Graph-Übersicht – Microsoft Graph | Microsoft Learn)

Und eben diese Datenbank soll nun mit KI-basierten Sprachmodellen ergänzt und dadurch einfacher zugänglich gemacht werden.

Wie genau soll der „Copilot“ im Büro helfen?

Konkret könnte das dann so funktionieren: Bei der Arbeit mit Word können sich Nutzer künftig zum Beispiel per KI einen Entwurf zu einem bestimmten Thema erstellen lassen, was jede Menge Zeit einsparen soll.

In Power Point wiederum kann der „Copilot“ Präsentationen über einen Befehl erstellen und die für den spezifischen Nutzer bzw. das Unternehmen relevanten Inhalte aus Dokumenten hinzufügen. In Excel soll die KI Trends analysieren und Daten innerhalb weniger Sekunden visualisieren, ohne dass der Nutzer vorher komplexe Formeln zur Tabellenkalkulation eingeben muss.

In Outlook erstellt die Künstliche Intelligenz beispielsweise eine Zusammenfassung der E-Mails, die der Nutzer verpasst hat und markiert automatisch die wichtigen Nachrichten – etwa die Mails von Teamleitern. Das vereinfache die Workflows enorm, so Microsoft. Ähnlich wie in Outlook soll der „Copilot“ auch bei den Meetings via Teams wichtige Informationen zusammenfassen, die der Nutzer unbedingt braucht.

Mega-Potenzial und offene Fragen

Das alles sind lediglich Beispiele, die Microsoft kürzlich veröffentlicht hatte. Der Techkonzern jedenfalls sieht noch weit mehr Anwendungspotenzial für die KI in seinen Office-Programmen. Im Endeffekt soll der „Copilot“ den Menschen Arbeit abnehmen und so die Produktivität von Unternehmen maßgeblich steigern.

Wann genau der „Copilot“ auf den Markt kommen wird, blieb indes unklar. Aktuell werde das System von 20 ausgewählten Unternehmen getestet, hieß es aus Redmond. In den kommenden Monaten sollen weitere hinzukommen. Ebenso unklar blieb die Monetarisierung.

Mein Fazit für Sie: der Wettkampf um die beste KI

Ohne Frage: Microsofts „Copilot“ hat gigantisches Potenzial. Der Konzern profitiert hier davon, dass er ohnehin über beachtliche Reichweite und umfangreiche Datensammlungen verfügt, die das Grundgerüst einer jeden KI darstellen. Hinzu kommt das vielversprechende Technologiegerüst von OpenAI.

Trotzdem: Von einem Selbstläufer sollten Sie als Anleger nicht ausgehen. Die letzten Monate haben gezeigt, dass die neuen KI-Systeme durchaus fehlerbehaftet sind. So lieferte etwa der in der Microsoft-Suchmaschine integrierte „Bing-Bot“ teils toxische und beleidigende Antworten, nachdem Nutzer den Chat-Bot in lange Konversationen verwickelt hatten.

Aber gerade wenn es um Office-Anwendungen geht, müssen die Ergebnisse der KI sitzen. Firmen werden sich in Zukunft darauf verlassen, was die Anforderungen an Microsoft intensiviert. Die KI muss also aus den Kinderschuhen herauswachsen und ein verlässlicher Teil der Unternehmensprozesse werden. Daran hängt der künftige Erfolg des „Copiloten“.

Noch lässt sich nicht abschätzen, ob das am Ende gelingen kann. Immerhin: Microsoft hat die nötigen finanziellen Mittel und die Technologie, die KI-Fantasie in die Realität zu bringen. Die Konkurrenz jedoch schläft nicht. Auch Google kündigte kürzlich eine Ausweitung seiner KI-Bemühungen an und will entsprechende Funktionen neben der Suchmaschine auch in Workspace-Apps wie Gmail und Google Docs integrieren.

Das Wettrennen um die beste KI läuft also auf Hochtouren, was zu einer signifikanten Beschleunigung der Entwicklung führen dürfte: Aufbruchsstimmung in der Techbranche eben – und Renditepotenzial für Sie als Anleger.