JPMorgan Chase: Aktie nach Q1-Zahlen unter Druck

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Die Aktie von JPMorgan hat nach der Veröffentlichung der Q1-Zahlen deutlich nachgegeben, obwohl es keine wirklich schlimmen Nachrichten gab. Was die Gründe für die Kursreaktion waren, wollen wir uns nun genauer ansehen.

Gewinner der vergangenen Regionalbankenkrise

JPMorgan Chase war aufgrund seiner Größe in der vergangenen Regionalbankenkrise in den USA die erste Anlaufstelle und ging aus dieser gestärkt hervor. Zu einer Zeit, als viele Banken Einlagenabflüsse verkraften mussten, verzeichnete JPMorgan einen Anstieg der Einlagen. Ein weiterer Wachstumskatalysator war auch der Kauf der kollabierten First Republic Bank, welche sich an die vermögende Kundschaft richtet.

Hohe Messlatte

Die Erträge im ersten Quartal sind im Jahresvergleich um 8 % auf 42,5 Mrd. US-Dollar angestiegen. Der Nettogewinn konnte in Q1/2024 gegenüber dem Vorjahr um 6 % auf 13,4 Mrd. US-Dollar zulegen. Der Gewinn je Aktie lag mit 4,44 US-Dollar über den Markterwartungen von im Schnitt 4,11 US-Dollar je Aktie. Die Anhebung der 2024er-Prognose für die Nettozinserträge (ex markets) von 88 Mrd. USD auf 89 Mrd. USD hatte aber die Anleger enttäuscht. Diese wurde zwar um 1 Mrd. US-Dollar angehoben, die Märkte hatten sich hier aber noch mehr erwartet. Zuletzt wurden weniger Zinssenkungen eingepreist. Dies hatte die Erwartung geschürt, Banken könnten von einer längeren Phase höherer Zinsen stärker profitieren.

Global führende Investmentbank

Mit einem weltweiten Marktanteil von 9,1 % der Erträge im ersten Quartal 2024 ist JPMorgan die global führende Investmentbank. Das Institut hat eine starke Marktstellung im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen sowie Emissionen inne. Wegen des weiterhin soliden Arbeitsmarktes ist die Kreditqualität im US-Bankensektor weiterhin als sehr gut einzustufen. Das Vorsichtsprinzip der Bank bei Prognosen könnte zu einem konservativen Ausblick geführt haben, welchen das Institut auch übertreffen könnte.

JPMorgan Chase-Aktie im Wochenchart ISIN: US46625H1005

Quelle: https://www.aktienscreener.com

Bewertung und charttechnischer Blick

Der aktuelle Rücksetzer hat zur fairen Bewertung der Aktie geführt. Das KGV 2024e liegt bei 11. Die Dividendenrendite bei 2,4 Prozent. Charttechnisch könnte ein Abschlag nach dem zuletzt starken Anstieg bis zur orangen Unterstützungslinie bei rund 160 USD erfolgen. In diesem Bereich verläuft auch die 40-Wochenlinie.

Fazit

Alles in allem bleiben die Geschäftsaussichten für den Branchenprimus günstig, auch wenn die Gipfelbildung bei den Zinsmargen bereits hinter uns liegt. Für Sie, liebe Leser, heißt das: Die Kursmarke bei rund 160 USD im Auge behalten!