DAX nach Rekordhoch: Warten auf die Fed

Inhaltsverzeichnis

Der DAX eilt in den letzten Tagen von Allzeithoch zu Allzeithoch. Erst gestern hatte der deutsche Leitindex mit 16.837 Punkten ein neues Rekordhoch aufgestellt (Stand: 12. Dezember, ca. 9.30 Uhr). Beeindruckend: Seit Ende Oktober ging es für den DAX knapp 15 Prozent nach oben und sogar die Marke von 17.000 Punkten ist fast schon greifbar.

Getrieben wurden die Märkte in den vergangenen Wochen in erster Linie von der Hoffnung auf das Ende der aktuellen Zinspolitik der Notenbanken – und sinkende Leitzinsen im kommenden Jahr. Heute blicken Anleger daher gespannt auf die US-Notenbank Fed. Je nachdem, welche Signale Jerome Powell aussenden wird, kann sich die Rally fortsetzen oder auch einen echten Dämpfer erleben.

Beim DAX ist nun schon eine Menge eingepreist

Viele Anleger rechnen inzwischen damit, dass die Fed bereits im Frühjahr, spätestens jedoch im Sommer 2024 die Zinsen senken wird. Und die sinkende Inflation in den USA (im November 3,1 Prozent – Kerninflation 4,0 Prozent) nährt diese Hoffnung. Hinzu kommt, dass vor allem institutionelle Anleger die aktuelle Rally zum Jahresende nicht verpassen möchten und weiter kaufen.

Bei der Kursentwicklung der letzten Wochen ist beim DAX bereits eine Menge an Erwartung und Hoffnung eingepreist. Noch im Oktober undenkbar: Für den Leitindex ist sogar erstmals in der Geschichte das Überschreiten der 17.000 Punkte bis zum Jahresende möglich. Anleger sollten jedoch bedenken, dass die Hoffnungen auch enttäuscht werden und es zu Rücksetzern kommen könnte.

Was passiert jetzt mit dem DAX?

In der Tat scheint die Zinspolitik in den USA die gewünschten Effekte bei der Inflation zu erzielen, doch noch immer ist die Teuerungsrate vor allem bei der Kerninflation aus Sicht der Fed zu hoch. In der euphorischen Börsenphase ist es daher durchaus denkbar, dass Fed-Chef Powell die Erwartungen der Markteilnehmer etwas senken möchte und zur Vorsicht mahnt. Ein Bekenntnis zu möglichen Zinssenkungen in der ersten Jahreshälfte von 2024 wäre jedenfalls eine echte Überraschung.

Für den DAX sind nun verschiedene Szenarien denkbar. Drückt die Fed auf die Euphorie-Bremse, dürfte auch die Rally einen Dämpfer erhalten. Sind die Signale eher zuversichtlich, kann es für die Wall Street und damit auch für den DAX sogar noch weiter nach oben gehen. So oder so wird es aller Voraussicht nach ein mehr als versöhnliches Ende des Börsenjahr 2023 geben.