Wie Mexikos Protektionismus den Lithium-Markt verändert

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„Wir hatten in den 90er-Jahren den Hochpunkt der globalen Wirtschaftswelt. Die gesamte Wirtschaft auf der Welt war eine einzige Fabrikhalle“ – ein gelungener Vergleich von Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank und weiter heißt es: „Jeder konnte dort produzieren, wo es für sein Produkt am günstigsten war. Und umgekehrt auch dort verkaufen, wo die interessierten Käufer gesessen haben.“

Diese Zeiten sind längst vorbei. Die europäische Union erhebt zusätzliche Abgaben für Elektrofahrzeuge, die aus China exportiert werden, weil die Chinesen von Subventionen profitierten und europäische Unternehmen deshalb benachteiligt wären. Donald Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit mit seinem Motto „America first“ gezeigt, dass sein Land oberste Priorität hätte – eine Fortsetzung wird folgen.

Strenge Regeln für den mexikanischen Lithium-Markt

Immer mehr Staaten versuchen die Warenproduktion des eigenen Landes vor zu großem Wettbewerb durch Waren aus dem Ausland zu schützen. Der sogenannte Protektionismus liegt im Trend. Das gilt auch für Rohstoffe. In Mexiko gibt es beispielsweise Protektionismus bei Lithium.

Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hatte 2022 die Bergbaugesetzgebung in seinem Land reformiert, um die staatliche Kontrolle über strategische Mineralien zu erhöhen. Im Fokus steht vor allem Lithium. Experten schätzen die mexikanischen Reserven auf rund 1,7 Millionen Tonnen. Das wären in etwa 2,5 % der globalen Lithiumvorkommen.

Folgen der Bergbaureform

Die Bergbaureform in Mexiko erschwert Bergbauunternehmen sowie Junior Explorern das Geschäft, denn private Unternehmen dürfen nur noch in Kooperation mit staatlichen Akteuren im Lithiumsektor tätig sein. Hierfür wurde eigens das Staatsunternehmen LitioMx gegründet. Greenfield Explorationen dürfen nur noch mit dem staatlichen Partner durchgeführt werden. Wird eine Lagerstätte nachgewiesen, ist ein offenes Ausschreibungsverfahren erforderlich, das der ursprüngliche Antragssteller nur gegen das höchste Gebot für sich entscheiden kann.

López Obrador begründet seine Bergbaureform mit Vorteilen für Mexiko. Er will erreichen, dass der Lithium-Rohstoffschatz mehr der heimischen Bevölkerung zugutekommt und weniger den ausländischen Investoren. Allerdings gilt der Präsident auch als bergbaukritisch. Ginge es nach ihm, würde der Tagebau komplett abgeschafft. Eine entsprechende Verfassungsänderung hatte Obrador im Februar vorgeschlagen. Ein Verbot würde drastische Veränderungen für Mexiko bedeuten, da rund 60 % der mexikanischen Bergbauproduktion auf den Tagebau entfallen.

Geling den Chinesen der Präzedenzfall?

Viele Unternehmen hatten bereits in Mexiko investiert, um von den Lithium-Vorkommen profitieren zu können, unter ihnen der chinesische Mega-Konzern Ganfeng Lithium, der größte Lithiumproduzent der Welt und Chinas Nummer 1. Das Unternehmen beliefert große Autokonzerne mit batteriefähigem Material und fertigen Akkus.

Chart Jiangxi Ganfend Lithium, Quelle: Aktien Screener Investor Verlag

Die mexikanischen Behörden hatten mit einer fadenscheinigen Begründung Konzessionen von Ganfeng nachträglich annulliert. Das wollen die Chinesen nicht akzeptieren. Sie wollen ein internationales Schiedsgericht zur Klärung bemühen. Die Entscheidung steht noch aus. Wie das Schiedsgericht entscheidet, ist nicht nur für Ganfeng wichtig, sondern auch für jeden Autobauer und letztendlich auch für jede Anlegerin, jeden Anleger. Kann Obrador mit seinem Protektionismus eine Lithium-Verknappung schaffen oder nicht? Wie wird sich der Lithium-Preis in Zukunft entwickeln? Antworten auf diese Fragen fallen schwer, aber:

Die Entwicklung für Sie im Blick hat das Team von „Sicheres Geld“, einem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen. Treue Leserinnen und Leser, die den Empfehlungen folgten, konnten in den letzten zwei Jahren trotz diverser Krisen ihr Vermögen schützen und mehren.