Rohstoffsicherheit in Deutschland in Gefahr
Deutschland plant schon lange, die Rohstoffversorgung unabhängiger von China zu machen. Diesen Plan in die Realität umzusetzen, ist nach Trumps Wahlsieg in den USA wichtiger denn je, denn es ist absehbar, dass sich die politischen und wirtschaftlichen Konflikte zwischen China und den USA verschärfen werden. Wie schlimm es kommen wird, lässt sich nur schwer prognostizieren, aber eines gilt als relativ sicher: China wird die Ausfuhr kritischer Rohstoffe beschränken, was zu einer Rohstoffknappheit in Deutschland führen könnte.
Eine Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger für den Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die dem Handelsblatt vorliegt, zeigt, dass Deutschlands Abhängigkeit von China in den letzten Jahren statt abgenommen sogar zugenommen hat. Im Ergebnis heißt es, dass Deutschlands Abhängigkeit bei 23 von 48 untersuchten Rohstoffen hoch bis sehr hoch ist, bei zehn Rohstoffen hat sie sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre erhöht.
Warum eine Rohstoffabhängigkeit gefährlich ist
Die hohe Abhängigkeit ist zum einen problematisch, weil Engpässe bei der Rohstoffversorgung zu einem volkswirtschaftlichen Schaden führen können. Zum anderen ist Deutschland erpressbar. China könnte seine Rohstoffe als Druckmittel einsetzen.
Wie groß der volkswirtschaftliche Schaden sein könnte, wird in der Roland-Berger-Studie für Lithium durchgerechnet. Für den Fall, dass China weder Lithium noch lithiumhaltige Produkte an Deutschland liefern würde, beliefe sich der volkswirtschaftliche Schaden auf eine Summe von 115 Milliarden Euro. Besonders betroffen wäre die Automobilindustrie und ihre Zulieferer, da ohne Lithium keine Batterien für E-Autos gebaut werden können. Zudem kommen auch die Chemie-, die Glas- und die Keramikindustrie sowie die Metallverarbeitung nicht ohne Lithium aus.
Studie zeigt Maßnahmen zur Krisenbewältigung auf
Experten sagen schon lange, dass Deutschland mehr für seine Rohstoffsicherheit tun muss. In der Studie wird ein Maßnahmenpaket vorgeschlagen, damit diese gelingen kann.
Zum einen wird die Ausweitung der inländischen sowie europäischen Förderung und Weiterverarbeitung von Rohstoffen empfohlen. Zu anderen sollte eine höhere Resilienz durch Diversifizierung der Importquellen in den Fokus rücken. Darüber hinaus sollten technische Innovationen, zum Beispiel durch einen Ausbau der Kreislaufwirtschaft, die Abhängigkeit reduzieren.
Warum der Weg in die Rohstoffsicherheit steinig ist
In der Vergangenheit gab es bereits privatwirtschaftliche Projekte, um die Rohstoffversorgung in Deutschland zu sichern. BASF plante beispielsweise den Bau einer Produktionsanlage für Nickel-Kobalt in Indonesien zusammen mit dem französischen Bergbaukonzern Eramet. BASF wollte sich so einen gesicherten Zugang zu ausreichend Metallen für die Produktion von Batteriekathoden für das E-Mobilität-Geschäft einrichten. Doch dann geriet die E-Mobilität in Europa und Nordamerika in die Krise. BASF zog sich aus dem Nickel-Projekt zurück. Zur Begründung hieß es, dass sich die Lieferoptionen auf dem Weltmarkt verbessert hätten.
Wegen gesunkener Preise auf dem Weltmarkt wurde auch eine „Allianz zur Rohstoffsicherung“, die 2012 unter Federführung des BDI gegründet wurde, nur drei Jahre später wieder aufgegeben.
Der Fonds der Zukunft?
Das neueste Projekt ist ein Rohstofffonds, den die Ampel-Koalition im Spätsommer aufgelegt und mit einer Milliarde Euro ausgestattet hat. Über den Fonds soll sich der Staat mit Eigenkapital an Rohstoff-Projekten der deutschen Wirtschaft beteiligen können. Der Fonds befindet sich noch im Aufbau. Ob der gewünschte Erfolg eintritt, bleibt abzuwarten. Allerdings wird ein Projekt nicht die Rohstoffsicherheit Deutschlands retten können. Hoffentlich werden weitere, neue Projekte folgen. Projekte, die auch für Sie als Anlegerin oder Anleger interessant sein könnten.
Das Expertenteam von „Sicheres Geld“, einem Beratungsdienst für kritische Anleger, die aktiven Vermögensschutz wollen, hat für Sie neue Projekte und allgemein die Rohstoffmärkte im Blick und zeigt Ihnen lukrative Gewinnchancen auf. Treue Leserinnen und Leser, die den Empfehlungen folgten, konnten in den vergangenen zwei Jahren trotz Krise ihr Vermögen schützen und mehren.