Wie Sie den steigenden Ölpreis zu Ihrem Vorteil nutzen

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Die Inflationsrate steigt weiter. Im September wird die Teuerung voraussichtlich bei +4,1 Prozent liegen. Solche Werte kann man nicht mehr einfach ignorieren, denn sie belasten spürbar die Portemonnaies der Bürgerinnen und Bürger. Sicherlich haben auch Sie schon bemerkt, dass Sie für den Wocheneinkauf deutlich mehr bezahlen als im letzten Jahr.

An den Tankstellen springen die Preiserhöhungen besonders ins Auge. Letztes Wochenende kostete Super der Sorte E10 erstmals seit 2013 im bundesweiten Tagesdurchschnitt mehr als 1,60 Euro pro Liter. Das liegt natürlich am hohen Ölpreis und eine Änderung ist nicht in Sicht.

Denn: Obwohl der Ölpreis von einem Rekordhoch zum nächsten klettert, wollen die wichtigsten Förderländer in Zukunft nur wenig Öl produzieren. Der Druck auf das Ölexportkartell OPEC+, zu dem neben den OPEC-Mitgliedern wie Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) weitere wichtige Förderländer wie Russland gehören, war zuletzt gewachsen, weil nach dem Corona-Stillstand die Wirtschaft wieder an Fahrt aufnimmt und deshalb mehr Erdöl nachgefragt wird.

Produktion wird weiter gedeckelt

Die OPEC reagierte jedoch zurückhaltend. Es wurde lediglich die frühere Entscheidung bestätigt, die Förderung ab November um 400.000 Barrel pro Tag anzuheben. Der Wunsch vieler Marktteilnehmer nach einer größeren Ausweitung der Produktion wurde damit nicht erfüllt.

„Der Ölmarkt hätte Mehrmengen problemlos aufnehmen können, ohne dass die Ölpreise dadurch großartig abgerutscht wären“, heißt es laut tagesschau.de in einem Marktkommentar des Öltechnikunternehmens Tecson. „Damit ist vermutlich der Weg frei für Ölpreise bis 100 Dollar je Barrel.“ Eine derart drastische Prognose hatte es bereits im Frühsommer gegeben.

Nachdem die Hoffnungen auf eine deutlich höhere Rohölförderung zunichte gemacht worden waren, reagierten die Märkte sofort. Der Preis für die Nordsee-Sorte Brent stieg um mehr als drei Prozent auf 82 Dollar nach oben. Das war der höchste Stand seit drei Jahren.

Vonseiten der OPEC wurde die verhaltene Produktionssteigerung mit dem Unsicherheitsfaktor Corona begründet. „Wir haben Angst vor der vierten Corona-Welle, niemand will große Schritte unternehmen“, zitiert die Nachrichtenagentur einen Brancheninsider. Der stellvertretende russische Premierminister Alexander Nowak begründet laut tagesschau.de die Entscheidung der OPEC+ so: „Wir werden die Situation beobachten, wie wir wissen, sinkt die Nachfrage normalerweise im vierten Quartal.“

Steigende Nachfrage befeuert den Preis

Was ist jedoch in diesen Corona-Zeiten noch normal? Laut dem neuesten Bericht des Amtes für Energiestatistik im US Energieministerium ist vom dritten auf das vierte Quartal mit einem Anstieg der weltweiten Nachfrage von 98,6 auf 99,8 Millionen Barrel pro Tag zu rechnen. Im weiteren Jahresverlauf sollen pro Tag weitere 2,4 Millionen Barrel hinzukommen. Von einer sinkenden Nachfrage kann also wirklich nicht die Rede sein.

Wir sollten uns also auf einen weiter steigenden Ölpreis einstellen, zumal die steigenden Gaspreise den Ölpreis zusätzlich nach oben treiben. Öl dient immer häufiger als Gasersatz – ein zusätzlicher Verstärker für die Ölnachfrage.

Wie Sie das Beste aus der Situation machen

Unsere Empfehlung: Nutzen Sie die steigenden Energiepreise ganz einfach zu Ihrem Vorteil, indem Sie Rohstoffe und Rohstoffaktien in Ihre Investmentstrategie einbinden. Denn während Bankeinlagen und teilweise auch Aktien in inflationären Zeiten verlieren, zählen Rohstoffanlagen zu den Gewinnern.