Ölpreis und Omikron: Morgan Stanley wagt den Blick in die Glaskugel!

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Die Angst ist wieder da: Ende November hatten Forscher in Südafrika und Botswana eine neue Corona-Variante entdeckt, die inzwischen unter dem Namen Omikron bekannt ist.

Wird die Corona-Pandemie zur unendlichen Geschichte?

Dabei handelt es sich um einen stark mutierten Sars-CoV-2-Erreger, der wesentlich ansteckender sein soll als die derzeit dominierende Delta-Variante. Und nicht zuletzt zeigen Studien, dass die derzeit gängigen Vakzine schlechter gegen Omikron wirken könnten – zumindest ohne Auffrischungsimpfung.

Die Hoffnung, dass die Corona-Pandemie alsbald zu Ende sein könnte, liegt nun mehr denn je in weiter Ferne. Vielmehr zeichnet sich jetzt endgültig ab, dass uns das Virus auf unbestimmte Zeit zu schaffen machen wird. Eine Erkenntnis, die auch für Sie als Anleger maßgeblich ist.

Omikron setzte Ölpreis unter Druck

An der Börse sorgte die neue Corona-Variante vor einigen Wochen jedenfalls für einen gigantischen Kursrutsch. Doch nicht nur die Aktienkurse gerieten in den Sog der neuen Virus-Panik. Auch die Rohstoffmärkte reagierten prompt. Allen voran: Öl.

Der fossile Brennstoff ist nach wie vor der Motor der Weltwirtschaft. Entsprechend empfindlich reagiert der Ölpreis auf konjunkturelle Sorgen – wie sie nun durch Omikron geschürt wurden. Die Öl-Rally jedenfalls hat Ende November ein jähes Ende gefunden. Der Marktpreis des Energieträgers rutschte um 15 Prozent (WTI und Brent) ab.

Die alles entscheidende Frage lautet nun: Wie geht es jetzt mit dem Ölpreis weiter? Nicht zuletzt sind einige Aktien direkt von dem Preis abhängig, darunter große Förderer wie Shell, Exxon Mobile, BP, Chevron und Total. Auf der anderen Seite profitieren viele Konzerne – und nicht zuletzt auch die Verbraucher – von einem niedrigeren Ölpreis, da dadurch die Energiekosten fallen.

Morgan Stanley wagt den Blick in die Glaskugel

Natürlich kann niemand zu 100 Prozent sagen, wie sich der Ölpreis in den nächsten Monaten entwickeln wird. Die renommierte US-Investmentbank Morgan Stanley hat nun trotzdem einen Versuch unternommen. Das Ergebnis: ernüchternd.

Demnach hat das Finanzinstitut wegen Omikron seine Ölpreis-Prognose für das erste Quartal 2022 drastisch gekürzt. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters rechnet die Bank nun nur noch mit einem durchschnittlichen Preis von 82,5 Dollar je Barrel (Brent). Zuvor hatte man 95 Dollar in Aussicht gestellt.

Erst Überangebot …

Morgan Stanley führt die pessimistischere Einschätzung auch auf eine Entscheidung des Ölkartells OPEC+ zurück. Die Organisation erdölexportierender Länder hatte kürzlich trotz der neuen Omikron-Variante an ihrer Produktionserhöhung festgehalten.

Das heißt: Obwohl die Weltwirtschaft derzeit neue coronabedingte Einschränkungen befürchtet und somit weniger Öl benötigen könnte, will die OPEC+ ihr Fördervolumen nicht drosseln. In der Folge steigt die Angst vor einem Überangebot an den Märkten, was wiederum den Ölpreis unter Druck setzt.

… und dann Angebotsdefizit?

Morgan Stanley zufolge könnte jener Öl-Überschuss bis weit ins Jahr 2022 anhalten. Erst ab Mitte des Jahres rechnen die Experten mit einer Trendwende. Dann könnte es wiederum zu einem Angebotsdefizit kommen. Entsprechend erhöhte die Bank ihre Ölpreis-Prognose für das dritte Quartal 2022 von 85 auf 90 Dollar (Brent).

Dass der Ölpreis sich zu jüngsten Höhen aufschwinge, dürfte wahrscheinlich Mitte 2022 oder danach passieren, so Morgan Stanley laut Reuters. 2023 soll sich das Defizit dann noch stärker intensivieren.

Mein Fazit für Sie

Sollten die Prognosen der US-Bank tatsächlich zur Realität werden, sieht es also längerfristig für die oben genannten Öl-Aktien gar nicht mal so schlecht aus. Natürlich sollten Sie als Anleger die hohe Volatilität der Öl-Branche stets einkalkulieren. Vor allem aber sollten Sie die aktuelle Nachrichtenlage rund um das Corona-Virus stets im Blick behalten.