Der Ölpreis steigt und Gold ist charttechnisch angeschlagen

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Das Pfingstwochenende hat wieder zwei Beispiele dafür geliefert, woran es der Politik häufig fehlt: an der Fähigkeit zur Weitsicht. Wer ein Monatsticket für die Bahn auf 9 € anbietet, gleichzeitig aber nicht die Kapazitäten erhöht, braucht sich über volle Züge nicht zu wundern. Wer eine ökonomisch unsinnige und handwerklich schlecht gemachte Maßnahme wie den Tankrabatt auf den Weg bringt, braucht sich nicht zu wundern, dass der gewünscht Effekt verpufft.

Tankrabatt verpufft, Saudi-Arabien erhöht Verkaufspreise

Der Tankrabatt erweist sich als milliardenschweres Steuergeschenk für die Ölindustrie. Was Sie als Autofahrer an den Zapfsäulen erleben, betreibt Saudi-Arabien im großen Stil weiter: Das weltweit größte Ölförderland hat jetzt angekündigt, die offiziellen Verkaufspreise für Abnehmer in Asien und Europa im Juli deutlich steigen werden.

Ölpreis steigt trotz Produktionsausweitung

Im Vorfeld der jüngsten Opec-Sitzung war der Ölpreis noch leicht gefallen, da man von einer stärkeren Ausweitung der Produktion ausgegangen ist. Jetzt wissen: Dieser Effekt ist völlig verpufft. Denn gerade in den Sommermonaten steigt die Nachfrage noch weiter. Die Saudis haben ihre Verkaufspreise teilweise sogar fast doppelt so stark erhöht, wie von Analysten erwartet worden war. Kein Wunder, dass der Ölpreis schon wieder auf dem Weg in Richtung 120 US$ ist.

Gold taucht immer wieder unter die wichtige Unterstützung von 1.850 US$

Im Gegensatz zu Öl ist Gold angeschlagen. Immer wieder taucht das Edelmetall unter die wichtige charttechnische Unterstützung bei 1.850 US$. Durch den starken US-Dollar und die steigenden Anleiherenditen wird Gold in Schach gehalten. Gegenüber steigenden Realzinsen wird das zinslose Edelmetall, unattraktiv.

Fazit: Der Aufwärtstrend bei Öl ist trotz gelegentlicher Gewinnmitnahmen einwandfrei intakt. Gold ist hingegen charttechnisch angeschlagen. Das hat auch Folgen für Ihr Depot: An Energie-Aktien – und zwar die ganze Bandbreite von Öl, Gas, über Solar und Wind – bis hinzu zu Wasserstoff – kommen Sie nicht vorbei. Wesentlich vorsichtiger sollten Sie bei Goldminen-Aktien sein. Denn durch die enorm gestiegenen Energiekosten und den korrigierenden Goldpreis sinken die Margen der Goldminen-Betreiber.