Viel zu wenig neues Kupfer: Perfekte Chance für Sie
Ob Freeport-McMoRan, BHP, Glencore oder Southern Copper: Die bekannten Kupfer-Aktien haben in der letzten Woche deutlich zugelegt. Verantwortlich für diese Zuwächse ist – Sie werden es schon ahnen – eine Erholung des Kupferpreises. Im Chart sehen Sie einen ETC, der den Preis abbildet (Stand: 30.09.2024, 9:30 Uhr):
Quelle: www.aktienscreener.com
Deutlich wird, dass der Marktpreis nach der im April und Mai erfolgten Rallye in den darauffolgenden Monaten wieder nach unten krachte, nur um im September erneut deutlich zuzulegen. Profitiert hat das Metall zuletzt unter anderem von den in China in Aussicht gestellten, neuen Konjunkturmaßnahmen, die dazu führen könnten, dass der weltgrößte Kupferverbraucher seine Wachstumsziele doch noch erreichen könnte.
Große Kupferfunde seit 1990: Neue S&P-Studie veröffentlicht
Doch es sind nicht nur kurzfristige Impulse, die derzeit für Renditen mit Kupfer sprechen. Insbesondere langfristig ist das Energiewendemetall für Sie als Rohstoff-Anleger hochinteressant. Heute wollen wir uns in diesem Kontext eine neue Studie von S&P Global anschauen, die die schwächelnde Angebotsperspektive untermauert.
Konkret geht es um die größten Kupferfunde zwischen 1990 und 2023. Die Beratungsgesellschaft hat hierzu insgesamt 239 Lagerstätten zusammengetragen, die in Sachen Ressourcen, Reserven oder bereits erfolgter Produktion jeweils über den Schwellenwert von 500.000 Tonnen Kupfer kommen. Zusammengerechnet kommen jene Lagerstätten auf ein Potenzial von rund 1,3 Milliarden Tonnen des Metalls.
Das Problem: In den letzten Jahren hat die Entdeckungsquote bei Kupfer laut S&P deutlich abgenommen. Zwischen Ende 2013 und Ende 2023 gab es gerade einmal 14 große Kupferfunde. Nur 3,5 % des seit 1990 in der Analyse inkludierten Kupfers wurde in diesem Zeitraum entdeckt. Zum Vergleich: In den gesamten 90er-Jahren gab es S&P zufolge 115 große Funde – in den Nullerjahren immerhin noch 95.
Mehr Erweiterungen statt Neubauten
Die Experten der Beratungsgesellschaf führen diesen eklatanten Rückgang vor allem auf ein Erstarken der sogenannten Brownfield-Assets zurück. Brownfield bezeichnet im Bergbaukontext eine Investition in bestehende Minen, um deren Output zu steigern. Das Gegenteil hierzu sind Greenfield-Investitionen, die die Erschließung gänzlich neuer Standorte umfassen.
Heißt: Die Branche steckt seit einigen Jahren wesentlich mehr Geld in die Erweiterung oder die Übernahme bereits existierender Minen als in den Bau neuer Standorte. Dadurch können die Akteure angesichts der makroökonomischen Herausforderungen ihre Kosten begrenzen und schneller wachsen. Trotzdem bieten Minenerweiterungen unterm Strich in der Regel signifikant weniger Produktionswachstum als gänzlich neue Lagerstätten.
Neue Minen unter Druck: Weniger Geld vorhanden und mehr Zeit nötig
Hinzu kommt, dass das Explorationsbudget insgesamt schwächelt. 2023 lag das Budget selbst ohne Berücksichtigung der seither hohen Inflation rund 34 % unter dem Höchststand von 2012 – trotz der positiven Impulse für den Kupferpreis und der langfristig hervorragenden Preisperspektive mit Blick auf die wichtigen Nachfragetrends wie Energiewende und Digitalisierung. S&P schließt aus diesem Trend, dass die Neuentdeckungsquote bei Kupfer auch in den kommenden Jahren niedrig bleiben wird, vor allem im Vergleich zum Explorationsboom in den 1990er-Jahren.
Die Folge: Die Nachfrage wird den Experten zufolge das Angebot deutlich überflügeln, auch weil der Zeitraum, der nötig ist, um eine neue Mine zu realisieren, immer länger wird. Laut S&P dauerte es bei den zwischen 2005 und 2009 in Betrieb gegangenen Minen rund 12,7 Jahre von der ersten Mineralentdeckung bis hin zur ersten Produktion. Zwischen 2020 und 2023 lag die durchschnittliche Vorlaufzeit bereits bei knapp 18 Jahren. Die Analysten führen diese enormen Projektverzögerungen unter anderem auf strengere Genehmigungsverfahren und längere Studienphasen zurück.
Allein von den 239 großen Entdeckungen, die S&P in der neuen Studie aufführt, sind 148 noch nicht in Produktion. Zu 121 Projekten müssen demnach noch langwierige Machbarkeitsstudien erstellt werden. Und nur zu 15 dieser 148 Standorte gibt es bereits konkrete Baupläne. Es wird also noch jede Menge Zeit vergehen, bis alle diese Projekte auf kommerziellem Maßstab betriebsbereit sind.
Die Minen werden daher wahrscheinlich nicht schnell genug auf den Markt kommen, um das prognostizierte Defizit einzudämmen. Apropos: S&P erwartet ab 2027 ein erhebliches Unterangebot für raffiniertes Kupfer auf dem Weltmarkt. Bei den Konzentraten dürfte das Defizit indes noch wesentlich umfangreicher ausfallen. Den Experten zufolge wird es also schlicht zu wenig Kupfer geben, um die stark steigende Nachfrage zu bedienen – und das weit in die 30er-Jahre hinein.
Mein Fazit für Sie: Kupfer-Aktien sind Pflichtprogramm
Wichtig: Als Anleger können Sie davon profitieren. Das Angebotsdefizit dürfte den Kupferpreis in den kommenden Jahren signifikant unterstützen und meiner Meinung nach gar einen lange anhaltenden Superzyklus begünstigen. Das stärkt die Gewinnperspektive der Kupferkonzerne und letztendlich auch Ihre ganz persönliche Rendite mit den entsprechenden Aktien. Umso mehr sollten Kupfer-Titel aktuell in jedem Rohstoff-Depot enthalten sein.