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Kupfer-Aktien: Im wahrsten Sinne des Wortes brandheiß

Kupfer
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Inhaltsverzeichnis

Wie Sie bestimmt wissen, ist Kupfer der entscheidende Rohstoff im Kampf gegen den menschengemachten Klimawandel. Das elektrisch leitfähig Metall kommt in etlichen Energiewendetechnologien verstärkt zum Einsatz – etwa in Windkraftanlagen, Solaranlagen, Elektroautos und in den Stromnetzen als Ganzes.

Kupfer-Engpass als Gefahr für die Klimaziele

Die Nachfrage nach Kupfer wird deshalb in den nächsten Jahren massiv durch die Decke schießen. Nach einer Prognose von S&P Global Markets Intelligence wird der Kupferbedarf schon bis 2035 auf jährlich 50 Millionen Tonnen ansteigen. Das Problem: Das weltweite Angebot könnte laut S&P womöglich bei weitem nicht mit der Nachfrage mithalten, wie Sie im folgenden Chart sehen können:

Quelle: S&P (https://www.spglobal.com/commodityinsights/en/market-insights/latest-news/energy-transition/071422-world-copper-deficit-could-hit-record-demand-seen-doubling-by-2035-s-p-global)

Die Welt steuert also auf ein umfassendes Defizit bei Kupfer zu. Daraus ergeben sich zwei maßgebliche Folgen. Erstens: Die Marktpreise für Kupfer werden perspektivisch wohl deutlich steigen, was auch Ihrer Rendite als Anleger zugutekommen wird. Zweitens: Wegen der Bedeutung von Kupfer für die oben genannten und andere wichtige Energiewendetechnologien könnten die ambitionierten Klimaschutzziele in einem nachhaltigen Defizit-Umfeld zum Scheitern verurteilt sein.

Verheerende Folgen des Klimawandels für Kupferminen

Besonders bitter in diesem Kontext ist nun eine neue Studie der Marktforscher von PwC. Denn während der Klimaschutz auch wegen des Kupfer-Engpasses möglicherweise auf der Strecke bleibt, könnten die Folgen des Klimawandels ausgerechnet das Defizit verstärken.

Aber der Reihe nach: PwC hat in der neuen Studie mit dem Namen Climate Risks to Nine Key Commodities: Protecting People and Prosperity die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Rohstoffe bzw. deren Produktion untersucht. Demnach sind aktuell weniger als 10 % der Kupferminen einem signifikanten oder größeren Dürrerisiko ausgesetzt.

Doch die Prognose ist verheerend: Selbst in einem Szenario, das fallende CO2-Emissionen bis 2050 voraussetzt, dürften bis zur Jahrhundertmitte mehr als die Hälfte aller Kupferminen von Wassermangel und Hitze betroffen sein. Sollten die Emissionen gar noch zunehmen, wären rund 70 % betroffen.

Dürre und Hitze schränken Produktivität ein

PwC erwartet, dass Dürre und Hitze die Produktionskapazitäten der Minen erheblich einschränken würden. Das hat zum einen damit zu tun, dass Minenbetriebe verstärkt auf Wasserkraft angewiesen sind, die durch Trockenheit naturgemäß in Mitleidenschaft gezogen werden. In den letzten Jahren hatte die Wasserknappheit zum Beispiel in Chile bereits die Kupferproduktion eingeschränkt.

Zum anderen belasten Hitze und Dürre die Produktivität der Minenbelegschaft massiv. Zumindest in verantwortungsvollen Minenbetrieben müssen die Arbeitgeber mehr Pausen gewähren, um die Gesundheit ihre Mitarbeiter zu schützen. Gleichzeitig steigen dadurch perspektivisch auch die Personalkosten. Alles in allem rechnen die Experten damit, dass die Folgen des Klimawandels die Angebotsengpässe beim Kupfer verschärfen werden.

Klimawandel: Welche Rohstoffe noch betroffen sind

Freilich ist nicht nur Kupfer davon betroffen. In ihrer Studie haben die Experten neben dem Energiewende-Allrounder auch die Rohstoffe Lithium, Kobalt, Eisen, Bauxit und Zink sowie die Nahrungspflanzen Weizen, Mais und Reis untersucht. Im Folgenden sehen Sie den Anteil der jeweiligen Produktionsstätten, die in einem eher optimistischen Szenario (fallende CO2-Emissionen) bis 2050 von Dürre bzw. Hitze betroffen sind:

  • Lithium: 74 %
  • Kobalt: 74 %
  • Eisen: 62 %
  • Bauxit: 62 %
  • Zink: 26 %
  • Reis: 87 %
  • Weizen: 36 %
  • Mais: 27 %

Die Risiken steigen also bei allen neun untersuchten Rohstoffen teils erheblich. Besonders prekär sind natürlich die Auswirkungen des Klimawandels auf die Versorgungslage bei den Lebensmittelrohstoffen. Laut der Studie ist vor allem der globale Reisanbau massiv durch Hitzestress bedroht. Die Experten von PwC führen hierzu einen weiteren kritischen Punkt an: Bei jedem der neun Rohstoffe stammen mindestens 40 % und maximal 85 % des globalen Angebots aus nicht mehr als drei Ländern. Bei Kupfer sind es indes mehr als 50 %, die aus Chile, Peru und China stammen. Durch die starke Konzentration auf wenige Regionen sind die Lieferketten und damit das Angebot perspektivisch wesentlich anfälliger für Störungen.

Mein Fazit für Sie

Kupfer soll eigentlich dabei helfen, den menschengemachten Klimawandel ökonomisch sinnvoll zu bekämpfen. Doch das Energiewendemetall selbst wird laut der PwC-Studie durch die Folgen der Erderwärmung bedroht.

Die Experten fordern deshalb die Unternehmen eindringlich auf, in ihren Strategieplänen die Folgen des Klimawandels auf den eigenen Betrieb zu berücksichtigen und entsprechende Maßnahmen zu eruieren. Gleichzeitig müssten Minenbetreiber und andere Rohstoffproduzenten sehr eng mit Regierungen und lokalen Bevölkerungsgruppen kooperieren, um Maßnahmen im Einklang mit allen Interessensvertretungen zu forcieren, so PwC. Die Experten spielen damit auf die zunehmenden Widerstände indigener Gemeinden gegenüber neuen Minenprojekten an, die sich häufig aus Umweltsorgen speisen.

Eines jedenfalls lässt sich aus aktueller Sicht wohl definitiv sagen: Kupfer wird in den kommenden Jahren immer wertvoller, was jene Minenfirmen bzw. Aktien überproportional belohnen wird, die später über funktionierende Minenbetriebe verfügen werden. Achten Sie bei Ihren Investmententscheidungen also auch darauf, inwieweit die jeweiligen Bergbaumanagements den Klima-Folgen in ihren Betrieben vorbeugen wollen.