Wie viel Glanz bringt Gold ins Depot? – Was Experten langfristig erwarten

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Wie immer in Krisenzeiten mit geopolitischen Unruhen oder auch dem Terroranschlag in Barcelona letzte Woche hat das Gold Hochkonjunktur. Der Goldpreis profitierte zuletzt deutlich von den Unsicherheiten aufgrund der Nordkorea-Krise.

Hier haben sich die Anlegergemüter – zunächst – erst einmal beruhigt, was sich dann auch gleich am leichten Rückgang des Goldpreises gezeigt hat.

Das heißt aber keinesfalls, dass die glänzenden Aussichten für das gelbe Krisen-Edelmetall in irgendeiner Weise eingetrübt wären. Denn auch aus technischer Sicht könnte es nun zu weiteren Impulsen kommen.

Gelingt es dem Goldpreis, die kleine Hürde bei 1.300 Dollar zu überspringen, dann sollte die Trendwende endgültig vollzogen sein.

Zwar gibt es dann noch den Widerstandsbereich zwischen 1.360 und 1.400 Dollar, doch mit dem Rückenwind eines technischen Ausbruchs sollte auch das zu schaffen sein.

Langfristig anhaltende Flucht in Edelmetalle zu erwarten

Außerdem können wir davon ausgehen, dass die Flucht in Sachwerte und damit auch in Gold und andere Edelmetalle in den kommenden Jahren eher weiter zu- als abnehmen wird.

Geschuldet ist diese Tendenz – neben weiter zu erwartenden geopolitischen Unsicherheiten rund um den Globus – der expansiven Geldpolitik der Notenbanken.

Dieses weltweite Treiben  wird unweigerlich zu Geldwertverlusten führen, denen vor allem vermögende Investoren mit Edelmetallpositionen begegnen werden. Daran wird so schnell auch das gerade stattfindende große Treffen der Notenbanker im amerikanischen Jackson Hole nichts ändern.

Zuletzt brachte ja das große verbale Säbelrasseln zwischen Nord-Korea und den USA die Kurse an den Börsen zu Fall. Auf derartige Meldungen reagieren die Anleger immer empfindlich und verunsichert.

Und wie immer, wenn es an den Aktienmärkten runtergeht, fliehen die Investoren vermehrt in den sicheren Hafen Gold. Deshalb empfehlen derzeit etliche Experten eine grundsätzliche Beimischung von ca. 10% Gold im Anleger-Portfolio.

Das kann dann sowohl physisches Gold, also Barren, Schmuck oder etwa Münzen sein oder aber auch Gold-ETCs oder eben die Beteiligung an seriösen Goldminenbetreibern.

Diese Szenarien lassen Goldfans immer jubeln

Die Historie wiederholt sich ja, wenn auch nicht eins zu eins, so doch zumindest in etwa immer wieder. Das ist an den Börsen und am Edelmetallmarkt genauso wie im „richtigen Leben“. Der Goldpreis ist ein prägnantes Beispiel dafür.

So gibt es bestimmte Szenarien, bei denen Goldfans mit Sicherheit immer jubeln. Blicken wir beispielsweise zurück in die 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts: Hier hatte der Goldpreis Anfang 1980 einen Hochpunkt erreicht und fiel dann über mehrere Jahre.

Erst 1985 knackte er den Abwärtstrend und zeigte bis Ende 1987 eine Aufwärtsbewegung um 75%. Heute sieht die Ausganssituation frappierend ähnlich aus. Nach dem Allzeithoch 2011 schloss sich ein jahrelanger Abwärtstrend an. Dieser könnte in den nächsten Wochen nun endgültig gebrochen werden.

Auch das ist ein weiterer Grund, warum risikobereite Investoren jetzt auf die Wiederholung der Geschichte und damit auf die Krisenwährung Gold setzen.

Und wenn sie dies in Form von Aktieninvestments tun, haben sie Folgendes dabei im Hinterkopf, was im Focus Money zu lesen ist: „In den vergangenen 44 Jahren hatten Aufwärtsbewegungen bei den Goldminenaktien in der Regel zwei Phasen. Nach dem herben Einbruch von 2011 bis 2015 erholten sich die Minenaktien im Welt-Goldminen-Index kräftig. Diese Bewegung kann als erste Phase im neuen Zyklus angesehen werden. Nach der aktuellen Konsolidierung sollte die zweite Phase folgen. In der Regel schließt ein Zyklus über dem Hoch des vorangegangenen ab.“

Am Golde hängt, nach Golde drängt doch alles… – Depotglanz so oder so

Halten wir fest: Es ist grundsätzlich kein Fehler, einen Teil seines Kapitals in Gold anzulegen. Wie und in welcher Form man das tun sollte, das kommt in erster Linie auf das persönliche Anlegerprofil eines jeden Einzelnen an.

Wer sich selbst als stark sicherheitsbedürftig und materiell orientiert empfindet, für den ist vielleicht ein Barren zum Anfassen das Richtige. Wer gern das Nützliche mit dem Angenehmen verbindet, der ist eventuell mit einem schönen Schmuckstück gut beraten, wer auch immer es dann tragen darf…

Diejenigen, die auch innerhalb des sicheren Hafens gerne höher spekulieren oder mitverfolgen wollen, wohin die Schiffe ihre Kurse aufnehmen, für die eignen sich gegebenenfalls die Goldminenbetreiber.

Ganz nach der Devise von Börsen-Altmeister André Kostolany: „Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln!“