Warum sich Goldschmuck nicht als Wertanlage eignet

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Gold gilt, trotz stark schwankender Goldpreise, nach wie vor als eine stabile und sichere Wertanlage. Wer in physisches Gold investieren will, stolpert neben Goldanlagemünzen und Goldbarren auch über die Option, Goldschmuck anzuschaffen oder das Familiengeschmeide gewinnbringend zu verkaufen.

Goldpreis steigt keineswegs immer

Gold scheint zwar stabil und krisensicher, Gewinne lassen sich mit dem Edelmetall jedoch nicht immer einfahren. Es ist richtig, dass Gold in Zeiten von Hyperinflation oder Währungscrashs auch international einen recht stabilen, finanziellen Wert hätte. Treten diese Extrem-Situationen jedoch nicht auf, ist der Wert des Edelmetalls von dem aktuellen Goldpreis abhängig.

Zum Vergleich: Der Goldpreis lag Ende 2011 bei rund 1.900 US-Dollar pro Feinunze, aktuell (Stand 09.06.2017) liegt er nur noch bei 1.273 US-Dollar. Der Höhenflug war unter anderem der Angst vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems geschuldet.

Kurzfristig und vor allem in Krisenzeiten kann der Goldpreis also steigen und tendenziell besser abschneiden als Investments in Aktien. Dafür liefert Gold weder Zinsen noch Dividenden, die Rendite entspringt ausschließlich der Entwicklung des Goldpreises. Gold im Allgemeinen ist als Wertanlage also mit Vorsicht zu genießen.

Schmuck nur sehr bedingt als Wertanlage zu empfehlen

Das gilt aber im Besonderen für Goldschmuck und auch andere Schmuckformen- und materialien. Wenn man in Goldschmuck investieren will, dann nur in Echtschmuck. Echten Schmuck erkennt man an der Karatzahl. Je höher die Karatzahl eines Schmuckstücks ist, desto reiner ist das Metall. Ein 333er Goldring enthält weitaus weniger Edelmetall als ein Ring aus 555er Gold oder ein Schmuckstück aus 750er Gold.

Das Problem bei Schmuck: Man bezahlt nicht nur den Materialwert, sondern auch die Herstellungskosten und die hohen Margen der Schmuckhändler. Dieses Problem gilt auch für den Kauf von kleineren Goldbarren oder sehr kleinen Goldanlagemünzen.

Beim Verkauf des Schmucks lohnt sich dann ein Preisvergleich. Zehn Prozent Abschlag auf den Wert des enthaltenen Goldes müssen Kunden einkalkulieren. Käufer setzen oft auf das Unwissen der Kunden und drücken somit den Preis. Aber auch bei einem fairen Handel wird man nur in seltenen Fällen einen höheren Preis beim Verkauf erzielen, als man beim Ankauf hinlegen musste.

Wert des Schmucks liegt im Goldanteil

Anleger müssen vor allem im Hinterkopf behalten, dass der reine Goldanteil des Schmucks über dessen Wert entscheidet und nicht etwa eine besonders ästhetische Fertigung oder natürlich der emotionale Wert. Dazu kommen noch Abnutzungsspuren und mögliche Verunreinigungen des Materials. Daher hat Goldschmuck oftmals einen weit geringeren Wert als es die Besitzer oder Käufer selbst einschätzen können.

Gold ist ohnehin eher keine gewinnbringende Anlage, sondern in erster Linie als Absicherung sinnvoll. Goldschmuck im Speziellen eignet sich nur in äußerst seltenen Fällen als Anlage. Will man in Gold investieren, kann man auf Wertpapiere, Goldanlagemünzen oder Goldbarren ausweichen.