Südafrika-Virusvariante: Gold steigt, Öl fällt

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Omikron – ein neuer Begriff macht die Runde, und schon reden Analysten von einem Ausverkauf. Die Meldung über neue Varianten des Coronavirus aus Südafrika sind in der Tat beunruhigend, zumal die Datenlage noch sehr unsicher ist. Offenbar handelt es sich um nicht nur um eine, sondern gleich mehrere Mutationen.

Unsicherheit ist Gift für die Börsen

Die Börsen können grundsätzlich mit schlechten Nachrichten umgehen, wenn man weiß, wie schlecht sie genau sind. Unsicherheit ist aber Gift für die Börsen. Hinzu kommt, dass die Versäumnisse der Politik im Sommer jetzt sehr deutlich werden, was das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der staatlichen Stellen nicht gerade erhöht. Entsprechend haben am Freitag Dow und DAX deutlich korrigiert. Ob man aber gleich von einem Ausverkauf und Schockwellen sprechen kann, halte ich dann für übertrieben. Tatsächlich wurden Aktien verkauft und Staatsanleihen umgeschichtet. Es hat aber noch mehr Bewegungen an den Märkten gegeben.

Öl: Stärkster Rückgang seit April 2020

Der Black Friday entpuppte sich für den Ölpreis tatsächlich als schwarzer Freitag. Denn der Ölpreis lag zeitweise über 10 US$ im Minus. Die Ölsorte Brent fiel im Tief bis auf 72 US$. Anfang November lag der Preis noch bei fast 86 US$. Das ist der stärkste prozentuale Tagesrückgang seit April 2020.

Bald wieder Überangebot bei Öl?

Auslöser für den heftigen Rückgang sind Sorgen, dass durch die sich ausbreitende neue Virusvariante die Ölnachfrage stärker betroffen sind könnte und wir im nächsten Jahr sogar wieder ein Überangebot bekommen. Ich halte ich Reaktion aber für übertrieben. Zum einen dürfen wir nicht vergessen, wie stark der Ölpreis in den letzten Wochen gestiegen ist. Zum anderen war das Handelsvolumen aufgrund des Thanksgiving-Feiertags in den USA sehr dünn.

Gold als sicherer Hafen wieder gefragt

Im Gegensatz zu Öl hat Gold wieder einen neuen Anlauf genommen und steht jetzt kurz davor, die wichtige Marke bei 1.800 US$ zu knacken. Zwar werden in den USA schon bald Zinserhöhungen erwartet, doch wegen der neuen Virusvariante wird auch hier befürchtet, dass eine zu schnelle Zinserhöhung die Wirtschaftserholung wieder abwürgt.

Industriemetalle geraten unter Druck

Die hohe Risikoaversion der Marktteilnehmer rückt Gold aber wieder als sicherer Hafen in den Fokus. Im Gegensatz dazu gerieten die Industriemetalle wie Silber unter Druck. Ein verstärkender Faktor sind die sogenannten Margin Calls. Wer sein Aktiendepot beliehen hat, muss bei einer Korrektur Liquidität nachschießen, sonst droht eine Zwangsliquidierung des Depots. Deshalb wurde auch verstärkt Silber verkauft.

Fazit: Die Märkte sind durch die neuen Virusvarianten aufgeschreckt. Entscheidend ist jetzt die Datenlage der nächsten Tage und Wochen. Für eine komplette Neubewertung der Märkte ist es deshalb noch zu früh. Cash aufbauen, ist in dieser Phase kein Fehler. Ebenso wichtig ist es, aber Korrekturen zu nutzen, um gezielt in Megatrend-Aktien einzusteigen.