Gold bleibt gefragt – Minenwerte mit Nachholpotenzial

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Der Goldpreis hat in den vergangenen zwölf Monaten eine eindrucksvolle Rally hingelegt. Über 3.490 $ pro Unze – ein Plus von rund 40% gegenüber dem Vorjahr.

Getrieben wurde dieser Anstieg durch geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Unsicherheit und die Schwäche des US-Dollars. Für viele Anleger ist Gold damit wieder das, was es immer war: ein Stabilitätsanker in stürmischen Zeiten. Doch während das Edelmetall glänzt, hinken viele Goldminenaktien überraschend hinterher.

Der US-Goldminenindex konnte zwar ebenfalls um etwa 40% zulegen – doch im Fünfjahresvergleich fällt die Bilanz mager aus: Während der Goldpreis seitdem um über 90 % gestiegen ist, notiert der Minenindex gerade einmal 10% höher. Das weckt Fragen – und bietet womöglich Chancen.

Warum Minenaktien zurückblieben – und was sich jetzt dreht

Die Skepsis vieler Anleger ist nachvollziehbar. Steigende Förderkosten haben die Margen unter Druck gesetzt. Beispiel Newmont: Die Vollkosten (All-in Sustaining Costs) stiegen von 1.045 $ je Unze im Jahr 2020 auf 1.516 $ im Jahr 2023. Zwar kletterte der durchschnittlich erzielte Goldpreis im gleichen Zeitraum von 1.775 $ auf 2.408 $ je Unze – doch unterm Strich blieb beim Rohertrag nur ein Zuwachs von rund 22%.

Für 2025 rechnet Newmont nun mit Kosten von 1.630 $ je Unze. Sollte sich der aktuelle Goldpreis auf dem jetzigen Niveau halten, würde sich der Rohertrag im Vergleich zu 2020 nahezu verdoppeln – auf rund 1.670 $ pro Unze.

Auch auf der Nachfrageseite tut sich etwas: Seit 2024 fließen wieder spürbar mehr Mittel in Goldminen-ETFs – ein klares Zeichen für wachsendes Investoreninteresse.

Gold bleibt gefragt – Minenwerte holen auf

Die strukturelle Goldnachfrage ist weiterhin robust. Zentralbanken stocken ihre Bestände kontinuierlich auf und machten im Jahr 2023 rund 20% der globalen Nachfrage aus. In China könnten künftig auch Versicherungskonzerne als neue Großkäufer auftreten – ein potenziell starker Impulsgeber für den Markt.

Für langfristig orientierte Anleger ergibt sich daraus ein attraktives Szenario: Gold bleibt gefragt – und Goldminenaktien könnten ihren Bewertungsabschlag nach und nach aufholen. Vor allem dann, wenn der Goldpreis hoch bleibt und die Kosten stabilisiert werden.

Newmont: Marktführer mit Substanz

Besonders aussichtsreich erscheint aktuell Newmont, der weltgrößte Goldproduzent. Im 1. Quartal 2025 erzielte das Unternehmen einen freien Cashflow von 2 Mrd. $ – ein Rekordwert. Nach Investitionen verblieben davon 1,2 Mrd. $ zur freien Verfügung. Für das Gesamtjahr wird mit 5,5 Mrd. $ gerechnet – deutlich mehr als der bisherige Höchststand aus dem Jahr 2020.

Ein Wachstumstreiber ist die Übernahme von Newcrest Mining, die Newmont zur neuen Größenordnung verholfen hat. Parallel dazu wurden durch den Verkauf nicht-strategischer Vermögenswerte weitere 1,7 Mrd. $ erlöst. Der Liquiditätsbestand liegt bei soliden 4,7 Mrd. $.

Auch die Bilanz sieht stabil aus: Für 2025 wird eine Eigenkapitalquote von über 60% angestrebt. Sollte das anvisierte Kostenziel erreicht werden, bietet sich bei anhaltend hohem Goldpreis erhebliches Gewinnpotenzial.

Fazit: Minenaktien erwachen – Newmont als spannender Kandidat

Vielleicht halten Sie Gold längst für einen festen Bestandteil Ihrer Anlagestrategie. Dann lohnt sich jetzt auch ein genauerer Blick auf die Produzenten. Newmont steht finanziell so stark da wie selten zuvor – und verbindet Stabilität mit Potenzial.