Gold 2030: Der Weg Richtung 8.700 US-Dollar
Die Elliott-Wellenstruktur und der aktuelle Zyklus haben es in sich! Wir betrachten heute deren Theorien zum Goldpreis. Der langfristige Goldchart zeigt das Verhalten von Anlegern und die Psychologie des Marktes in klar abgegrenzte Phasen. Nach einer längeren Akkumulationsphase, in der vor allem informierte Investoren und institutionelles Kapital zugegriffen haben, trat Gold in den sogenannten Cycle Wave 3 ein. Diese Welle markiert den Übergang von einem unterbewerteten, wenig beachteten Markt zu einem breiten öffentlichen Interesse. In dieser Etappe steigen nicht nur die Preise deutlich an, sondern auch das Handelsvolumen nimmt zu, getrieben von wachsender medialer Aufmerksamkeit und dem Eintritt neuer Anlegergruppen.
Die aktuelle Entwicklung deutet darauf hin, dass sich Gold am oberen Ende dieser Welle 3 befindet. Die Dynamik war in den letzten Monaten außergewöhnlich stark, begleitet von einem überhitzten Marktumfeld und einem RSI, der deutlich in den überkauften Bereich vorgedrungen ist. Der RSI auf Wochensicht ist bei 85!
Dies ist typisch für das Ende einer dritten Welle, in der Euphorie und Momentum ihren Höhepunkt erreichen. Zwar kann die Aufwärtsbewegung kurzfristig noch anhalten, doch deutet die Struktur darauf hin, dass ein Übergang in die nächste Zyklusphase bevorsteht.
Die bevorstehende Korrekturphase: Welle 4
Nach Abschluss einer Welle 3 folgt regelmäßig eine Konsolidierung, die als Welle 4 bezeichnet wird. Diese Phase dient der Bereinigung überzogener Erwartungen und überkaufter Marktpositionen. Historisch betrachtet fällt Welle 4 in ihrer Dauer häufig ähnlich aus wie Welle 2. Da die zweite Welle im aktuellen Zyklus rund 26 Monate andauerte, wäre ein vergleichbarer Zeitraum für die kommende Korrektur denkbar. Damit würde sich eine mögliche Bodenbildung gegen Ende des Jahres 2027 abzeichnen.
In Bezug auf die Preisentwicklung lässt sich die Korrektur typischerweise in den Bereich der vorherigen Welle 4 einer kleineren Zyklenebene einordnen. Das ergibt ein wahrscheinliches Zielband zwischen 3.200 und 3.500 US-Dollar. Dieser Bereich deckt sich zudem mit der 0,382-Fibonacci-Retracement-Marke, was die technische Bedeutung dieser Zone weiter verstärkt. Eine solche Rückkehrbewegung wäre nicht ungewöhnlich und würde dem Markt die Gelegenheit geben, neue Kaufkraft zu mobilisieren, bevor ein neuer Impuls entsteht.
Gold im Monatschart

(Quelle: TappingCapital)
Welle 5: Die Exzessphase des Zyklus
Nach Abschluss der Korrektur beginnt in der Regel die fünfte und letzte Welle eines vollständigen Zyklus. In Rohstoffmärkten fällt diese Phase oft besonders ausgeprägt aus, da sich die Marktstimmung nach einer Konsolidierung erneut dreht und eine finale, spekulativ getriebene Aufwärtsbewegung einsetzt. Diese Welle 5 wird häufig als Exzessphase bezeichnet, weil sie durch Übertreibungen und eine deutliche Entkopplung von fundamentalen Bewertungsmaßstäben geprägt ist.
Auf Basis von Fibonacci-Extensions lässt sich das potenzielle Ziel dieser Welle abschätzen. Gemessen vom Beginn der Welle 1 bis zum Hochpunkt der Welle 3 ergibt sich ein Projektionbereich zwischen dem 1,0- und dem 1,618-Extension-Level. Damit läge das theoretische Kursziel zwischen 6.600 und 8.600 US-Dollar je Feinunze. Sollte sich die zeitliche Struktur fortsetzen, könnte dieser Höhepunkt um das Jahr 2030 erreicht werden.
Die finale Welle eines Elliott-Zyklus ist stets von überproportionalem Enthusiasmus und zunehmender Marktteilnahme geprägt. Gleichzeitig ist sie die Phase, in der die Volatilität deutlich zunimmt und Korrekturen schärfer ausfallen. Für langfristig orientierte Anleger bleibt entscheidend, den Übergang von der Korrektur- in die Exzessphase richtig einzuordnen und die Preiszonen des nächsten großen Impulses zu erkennen.
Zusammenfassung
Gold steht an einem entscheidenden Punkt im langfristigen Wellenzyklus. Der Markt befindet sich nahe dem Ende von Welle 3, einer Phase, die von zunehmender öffentlicher Beteiligung und starkem Momentum geprägt war. Im Anschluss dürfte eine mehrjährige Konsolidierung (Welle 4) folgen, die den Preis in den Bereich von 3.200 bis 3.500 US-Dollar zurückführt. Danach könnte eine neue, spekulativ getriebene Aufwärtsphase einsetzen, die den Goldpreis bis 2030 in Richtung 6.600 bis 8.600 US-Dollar treibt. Diese Struktur verdeutlicht, dass selbst in übergeordneten Aufwärtstrends zyklische Rücksetzer integraler Bestandteil eines gesunden Marktverlaufs bleiben und Chancen für die nächste Aufwärtsbewegung eröffnen.