Der Dollar geht…wer kommt?

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Liebe Anlegerin, lieber Anleger,

der US-Dollar war als Leitwährung jahrzehntelang unangefochten, aber die jüngsten wirtschaftlichen und geopolitischen Krisen haben gezeigt, dass eine einzelne, dominierende Währung die Probleme verstärken kann.

In Expertenkreisen wird zunehmend Kritik laut, da geldpolitische Entscheidungen in den USA Schwierigkeiten in anderen Ländern verursachen. Problematisch ist vor allem, dass der Dollar auf Schuldverschreibungen basiert und der Schuldenberg in den USA immer weiter wächst.

Als interessierte Anlegerin oder Anleger haben Sie sich vielleicht schon einmal gefragt, ob es Alternativen zum Dollar gibt. Grundsätzlich ist der Wechsel einer Leitwährung hochkompliziert. Der letzte Wechsel vom Britischen Pfund zum US-Dollar zog sich über mehrere Jahrzehnte.

Der Euro ist raus

Europäische Politiker wollten in den 1990er-Jahren mit dem Euro eine Alternative zum Dollar schaffen, aber das ist nicht geglückt. Die Gemeinschaftswährung ist inzwischen so fragil, dass sie eher an Bedeutung verlieren statt gewinnen wird.

China würde ebenfalls gerne die neue Leitwährung stellen, aber das wird ebenfalls nicht funktionieren. Das Reich der Mitte ist hochverschuldet, hat einen Immobiliensektor, der auf Messers Schneide steht sowie eine alternde Gesellschaft. Zudem ist China kein freier Rechtsstaat. Der Yuan wird aufgrund des starken Wachstums in China zwar an Bedeutung gewinnen, aber nicht die Rolle des Dollars einnehmen.

Bilaterale Verträge und Währungskörbe könnten ebenfalls als Alternative gesehen werden, genauso wie Rohstoffe. Rohstoffbörsen, vor allem in China und damit außerhalb des US-Dollarraums, unterstützen eine solche Vorgehensweise.

Langfristige Folgen für Ihre Geldanlage

Die Abkehr vom ungedeckten US-Dollar und einer schuldenbasierten Finanzwirtschaft hin zu Rohstoffen und realen Wirtschaftsgütern wird immer wahrscheinlicher. Die Folgen sind für Sie unmittelbar von Bedeutung, denn sie können die Trends der kommenden zehn Jahre bestimmen. Lukrative Gewinnchancen ergeben sich, wenn Sie sich an den übergeordneten Trends orientieren. Die folgenden drei langfristigen Entwicklungen zeichnen sich ab:

  1. Die Inflation wird uns weiter begleiten, die Lage könnte sich sogar zuspitzen, weil zur hohen Verschuldung noch hohe Rohstoffpreise kommen, welche die Politiker mit neuen Schulden bezahlen wollen. Meiden Sie Bankguthaben und Schuldverschreibungen.
  2. Die US-Finanzmärkte, insbesondere die Technologieaktien, werden verlieren, weil sie am meisten von der Aufblähung des Dollars profitiert haben. Aktien aus anderen Ländern haben eine bessere Perspektive. Solche aus Deutschland werden wegen der hohen Energiepreise keine allzu gute Performance hinlegen. Meiden Sie Standardaktien, insbesondere US-Technologiewerte!
  3. Der Engpass bei Rohstoffen wird bleiben. Es wurde zu wenig in die Rohstoffförderung investiert. Außerdem wurden wichtige Förderländer mit Sanktionen belegt. Die Rohstoffknappheit hat direkte Auswirkungen auf die Rohstoffpreise, welche weiter steigen werden. Rohstoffe sowie Aktien der Rohstoffproduzenten und rohstoffproduzierende Länder gehören deshalb zu den Favoriten der kommenden Jahre.

Warum Gold besonders stark profitieren wird

Die wirtschaftlich mächtigen USA konnten 1944 den mit Gold gedeckten US-Dollar als Weltwährung festlegen. Ein neuer Goldstandard steht aktuell nicht im Raum, unter anderem weil China dafür das Gold fehlt.

Die zunehmende Bedeutung des gelbglänzenden Metalls steht jedoch außer Frage. Deshalb sollte Gold auf jeden Fall auf dem Anlageplan der Zentralbanken und Anleger stehen.

Im Unterschied zu anderen Rohstoffen, die verderblich und schwer zu lagern sind, wird Gold schon seit Jahrtausenden zur Anlage und als Währungsreserve genutzt. Gold ist keinem Inflationsrisiko ausgesetzt und kann nicht sanktioniert werden, wenn es heimisch gelagert wird. Die Nachfrage wird steigen und damit auch der Preis.