Energieexpertin zur Ukraine-Russland-Krise: „Wir sind mitten in einem fossilen Krieg“

Inhaltsverzeichnis

Haben Sie schnell noch mal vollgetankt? Der Ölpreis lag diese Woche nur noch knapp unter der Marke von 100 US$. Trotz der jüngsten Eskalation sind die Spritpreise leicht gesunken, wie der ADAC berichtet – nachdem er über Wochen immer neue Allzeithochs markiert hat.

Ölpreis nur noch knapp unter 100 US$

Für den ADAC ist der kleine Rückgang der Spritpreise noch kein Anzeichen für eine anhaltende Entlastung der Autofahrer. Vielmehr gibt der in Richtung 100 US$ gestiegene Ölpreis einen Vorgeschmack auf das, was uns bei einem vollständigen Besetzung der Ukraine durch Russland oder einem Krieg droht.

Habek rechnet durch die Ukraine-Russland-Krise mit höheren Energiepreisen

Doch die Autofahrer sind nicht die einzige Gruppe, die von den hohen Energiepreisen betroffen sind. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rechnet damit, dass die Gas- und Energiepreise durch die Ukrainekrise weiter anziehen können. Und das betrifft sämtliche Lebensbereiche, Verbraucher und die Industrie.

Energieexpertin: Industrie müsste eventuell Gasverbrauch drosseln

Die Energieexpertin Claudia Kemfert des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hat jetzt in einem Interview  mit der Neuen Osnabrücker Zeitung erklärt, dass die Industrie wegen der Zuspitzung des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine den Gasverbrauch drosseln eventuell drosseln  müsste.

Wir sind mitten in einem fossilen Krieg“

Das hänge entscheidend von der weiteren Entwicklung der Krise ab, Kempfert. Und nach Entwarnung sieht es derzeit nicht aus. Ohne Frage sind wir in einer ernsten Situation, inmitten eines fossilen Krieges.” Deutschland könne aber einen Teil seines Gases aus anderen Quellen beziehen. Und wir steuern auf das Ende der Heizperiode zu.

Fazit: Deutschland deckt rund 50% seines Gasbedarfs aus Russland und 30% des Ölbedarfs. Um die wirtschaftliche Abhängigkeit und die damit verbundene geopolitische Erpressbarkeit zu reduzieren, führt kein Weg daran vorbei, den Ausbau der erneuerbaren Energien so schnell wie möglich voranzureiben.