Australien macht Aluminium grüner: Diese Aktie ist dabei

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Wollen Sie in Rohstoffe und Rohstoff-Aktien investieren, dann sollten Sie unbedingt das Leichtmetall Aluminium auf dem Schirm haben. Der Grund: Aluminium bietet erhebliches Nachfragepotenzial, da der Werkstoff eine wichtige Grundsäule der Zukunft ist.

Warum Aluminium so wichtig für die Zukunft ist

In der Autoindustrie etwa kommt immer mehr Aluminium zum Einsatz. Gerade in Elektroautos ist das Metall ausschlaggebend, um das Gewicht der Fahrzeuge zu reduzieren und deren Reichweite zu erhöhen.

Aber nicht nur das: Aluminium ist dank seiner hohen Haltbarkeit, starken Korrosionsbeständigkeit, soliden Festigkeit und guten Leitfähigkeit ein essenzieller Grundstoff für Stromleitungen und elektrische Komponenten. Dies ist besonders wichtig, da der Ausbau der Erneuerbaren Energien wie Wind- und Solarkraft eine effiziente Übertragung und Verteilung von Strom erfordert.

Doch die Energiewende stellt nur einen Teil des Zukunftspotenzials von Aluminium dar. Denn der Werkstoff ist auch für die Rüstungsbranche eine unverzichtbare Komponente. Ob Kampfjets, Panzer, Raketen, U-Boote, Artillerie und Munition: eine moderne Armee ist ohne Aluminium nicht denkbar. Das verschafft dem Metall dank des allgegenwärtigen Rüstungs-Booms zusätzliches Nachfragepotenzial.

Hinzu kommen weitere Anwendungsfelder wie Verpackungen. Hier sorgt der Werkstoff für eine hervorragende Barriere gegen Licht, Sauerstoff und Feuchtigkeit, was die Haltbarkeit von Produkten verlängert.

Nach Schätzungen der Marktforscher von Fortune Business Insights wird der globale Aluminiummarkt zwischen 2023 und 2032 um jährlich 6,2 % auf rund 394 Milliarden US-Dollar anwachsen. Gleichzeitig soll auch die Produktion deutlich zunehmen.

Klimaschutz: Aluminium muss nachhaltiger werden

Hier ergibt sich nun ein höchstinteressanter Punkt, den sie als Anleger definitiv kennen sollten. Hintergrund: Bei der Herstellung des Werkstoffs werden im klassischen Verfahren in der Regel sehr hohe Mengen an CO2 emittiert. Zunächst wird das Bauxit in Aluminiumoxid (Al2O3) umgewandelt. Dieser Prozess erfordert viel Energie und Chemikalien, um das Aluminiumoxid von den anderen Bestandteilen des Bauxits zu trennen.

Anschließend wird das Oxid in einem Elektrolyseverfahren in reines Aluminium transformiert. Auch hierbei braucht es jede Menge Energie bzw. elektrischen Strom.

Heißt: Ist die Energie, die zur Herstellung des Aluminium verwendet wird, CO2-intensiv wie zum Beispiel Kohle, ist die Klimabilanz des Werkstoffs entsprechend schlecht. Nach Angaben des Wissenschaftsmagazins Quarks (WDR) entstehen bei der Produktion von einem Kilogramm Aluminium in China rund 25 Kilogramm CO2-Äquivalente. In der Volksrepublik wird derzeit vor allem Kohlestrom für die Aluminium-Produktion genutzt.

In Norwegen hingegen, wo erneuerbare Energien deutlich stärker verbreitet sind, liegt der Klimafußabdruck der gleichen Menge Aluminium laut Quarks nur bei 0,5 Kilogramm CO2-Äquivalente.

Rio Tinto: staatliche Milliardenkredite in Australien

Dieses Thema jedenfalls ist für die Zukunft von entscheidender Bedeutung. Denn: Sollen zum Beispiel Elektroautos klimaschonender werden, müssen die Hersteller künftig verstärkt auf nachhaltigeres Aluminium setzen. Dieses wiederum kann von den Anbietern letztendlich teurer verkauft werden, was im Optimalfall die Gewinnmargen verbessert.

Ein Akteur in dem Kontext ist Rio Tinto. Das Unternehmen ist einer der führenden Aluminiumhersteller der Welt und betreibt in Australien mehrere Bauxit-Minen und Hüttenbetriebe. Der Bergbaukonzern hatte in den letzten Jahren mehrfach betont, seine Produktion in Australien klimaschonender machen zu wollen. Nun bekommt Rio starke Rückendeckung von der Politik.

Vor wenigen Tagen hat die australische Regierung Produktionskredite in Höhe von 2 Milliarden Australische Dollar (AUD) zugesagt, um die dortigen Aluminiumhüttten bei der Umstellung auf erneuerbare Energien zu unterstützen.

Regierungschef Anthony Albanese, der das Thema im diesjährigen Wahlkampf groß ausrollen will, betonte das Potenzial Australiens bezüglich Wind- und Solarkraft. Davon solle nun auch verstärkt die wichtige Metallindustrie profitieren. Australien ist bereits einer der weltgrößten Aluminiumproduzenten und vor allem ein sehr wichtiger Exporteur. Das Land will nun mit einer nachhaltigeren Produktion seine Stellung als Top-Lieferant langfristig stärken.

Auch wegen der hohen Energiepreise: Aluminiumindustrie zeigt sich erfreut

In der Branche stößt das Förderprogramm freilich auf Gegenliebe. Das Australian Aluminium Council erklärte, dass die Förderkredite wichtig seien, um den Übergang der Branche hin zu mehr Nachhaltigkeit zu stemmen. Vor allem aber erhofft sich die Lobbyorganisation dadurch einen finanziellen Puffer mit Blick auf die aktuell immer noch hohen Energiepreise in Australien.

In dem Land sind die Strompreise in den letzten 10 Jahren im Schnitt um das Dreifache gestiegen, auch wegen der erheblichen Verteuerung beim Erdgas und mit Abstrichen auch bei der Kohle. Die beiden fossilen Brennstoffe sind für etwa 60 % der australischen Stromversorgung verantwortlich. Ein Umstand, der auch die Kosten der energieintensiven Aluminiumhersteller nach oben treibt und deren Gewinne schmälert.

Kein Wunder also, dass sich nun auch Rio Tinto über die Staatskredite freut. Der Konzern betonte, dass die lokalen Aluminiumhütten nun mehr Vertrauen haben könnten, um zu investieren und in Australien Arbeitsplätze zu sichern.

„Da sich globale Industriekunden und Verbraucher zunehmend auf kohlenstoffarme Produkte konzentrieren, signalisiert diese Unterstützung das Potenzial Australiens, ein wichtiger Lieferant von Aluminium zu werden. Dieses wird für die globale Energiewende benötigt und schafft eine Grundlage für das Gedeihen lokaler Unternehmen und Fertigung“, betonte Kellie Parker, die das Australien-Geschäft von Rio Tinto leitet.

Mein Fazit für Sie

Aluminium ist eines der wichtigsten Metalle der Zukunft. Entsprechend soll der Klimafußabdruck des Werkstoffs deutlich verbessert werden. Unternehmen, die dies bewerkstelligen und jetzt bereits die Weichen hierfür stellen, dürften künftig einen starken Wettbewerbsvorteil haben.

Dass sich nun auch die australische Regierung hierfür starkmacht, unterstützt dieses Potenzial. Als einer der größten Profiteure wird Rio Tinto damit seine eigene Wachstumsperspektive entscheidend verbessern können – auch zum Wohle der Aktie.

Als Anleger sollten Sie das Thema jedenfalls nicht unterschätzen.