Alternative Wasserstoff!

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Aktuell habe ich meine neue Mai-Ausgabe fertiggestellt, die meine Leser von Kapitalschutz vertraulich bereits in dieser Woche erhalten. Darüber hinaus habe ich mir bereits Gedanken gemacht, welches Thema ich für meine kommende Sonderausgabe im Juni wählen werde. Nach der ersten Themenausgabe „Rohstoffe“ und der zweiten „Sichere Häfen“ in diesem turbulenten Jahr 2022 habe ich mich aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen und Entwicklungen wiederum für das Thema Rohstoffe entschieden. Mit einem spezifischen Bereich, den ich bislang noch aufgegriffen habe: Wasserstoff!

Wasserstoff ist vor Helium das häufigste Element im Universum und kommt hauptsächlich gebunden mit Sauerstoff in Wasser (H₂O) oder als Wasserstoffgas (H₂) in molekularer Form auf der Erde vor. Wasserstoff hat einige chemische Besonderheiten, die es als Element auszeichnen. Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften wird Wasserstoff als Industriegas für viele verschiedene Zwecke verwendet. Durch die hohe Reaktionsfreudigkeit wird der Stoff etwa als Reduktionsmittel für Metalle eingesetzt, in Verbindung mit Stickstoff kann Ammoniak hergestellt werden, das etwa Bestandteil von Düngemitteln oder Sprengstoffen ist. Die wahrscheinlich wichtigste Eigenschaft ist jedoch die hohe Energiedichte von Wasserstoff, was ihn zu einem Energieträger macht.

Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern, die zu den Primärenergieträgern zählen, ist Wasserstoff jedoch ein sekundärer Energieträger, der erst durch einen Umwandlungsprozess mit einer Primärenergiequelle wie Wind- oder Sonnenenergie einsetzbar gemacht werden muss. Danach ist Wasserstoff als Treibstoff für die Luft- und Raumfahrt, den Straßenverkehr aber auch für die Energieversorgung einsetzbar.

Nationale Wasserstoffstrategie für Industriestandort Deutschland

Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und für den Klimaschutz verfolgt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz – unter seinem verantwortlichen Minister Robert Habeck von den Grünen – die Strategie Alternativen zu fossilen Energieträgern zu fördern und aufgrund des Krieges in der Ukraine mittlerweile massiv zu forcieren. Wasserstoff wird dabei als vielfältig einsetzbarer Energieträger eine Schlüsselrolle einnehmen. Klimafreundlich hergestellter Wasserstoff ermöglicht es, die CO2-Emissionen vor allem in Industrie und Verkehr dort deutlich zu verringern, wo Energieeffizienz und die direkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen.

Neben den klimapolitischen Aspekten geht es bei Wasserstofftechnologien auch um viele zukunftsfähige Arbeitsplätze, neue Wertschöpfungspotenziale und einen globalen Milliardenmarkt. Deutsche Unternehmen sind in diesem Bereich bereits sehr gut aufgestellt, etwa bei der Brennstoffzelle und der Elektrolyse für die grüne Wasserstofferzeugung. Ziel der Bundesregierung ist es, dass Deutschland bei Wasserstofftechnologien seine globale Vorreiterrolle behauptet.

Die Bundesregierung hat deshalb – bereits weit vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine und den damit verbundenen Auswirkungen für die Versorgung Deutschlands mit Energierohstoffen – eine Nationale Wasserstoffstrategie erarbeitet und diese mit einem Aktionsplan untermauert, der fortlaufend weiterentwickelt werden soll. Das Bundeskabinett hat dazu die Nationale Wasserstoffstrategie bereits am 10.06.20 beschlossen. Im Mittelpunkt steht dabei die Einrichtung eines Nationalen Wasserstoffrates, der am 09.07.20 erstmals zusammen kam.