Aktien zum Schnapperpreis. Für Sie interessant?

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Jahrelang herrschte in der deutschen Stahlindustrie Krisenstimmung. Die Preise fielen, die Unternehmen hatten mit Verlusten zu kämpfen. Die Corona-Pandemie war für die Branche ein erneuter Tiefschlag, aber jetzt hat sich das Blatt gewendet.  Seit der Erholung der Weltwirtschaft vom Corona-Schock ist die Nachfrage nach Stahl sprunghaft gestiegen.

Stahl ist in vielen Bereichen zur Mangelware geworden, was die Preise steigen lässt. Die klassischen Abnehmer, wie die Baubranche, die Autoindustrie oder der Maschinenbau klagen bereits über hohe Preise und haben mit dem Mangel zu kämpfen.

Stahlpreise gehen durch die Decke

Der Stahlboom spült nach einer langen Durststrecke wieder Geld in die Kassen der bekannten Hersteller, wie Thyssenkrupp oder Salzgitter. Experten dämpfen jedoch die Euphorie und weisen darauf hin, dass das Stahlgeschäft zyklisch ist.

Das heißt: Bei einer starken Konjunkturentwicklung steigen die Stahlpreise. Unternehmen der Branche machen Gewinne. Schwächelt die Konjunktur jedoch, sinken die Stahlpreise, die Unternehmen müssen Verluste hinnehmen.

Das Essener Wirtschaftsforschungsinstitut RW1 ist skeptisch, dass der Boom im zyklischen Stahlgeschäft lange anhalten wird und weist auf Risiken bei Investitionen hin. Die aktuell günstigen Faktoren dürften „nur temporär wirken“, heißt es im jüngsten RW1-Konjunkturbericht.

Für dieses Stahl-Unternehmen gelten andere Gesetze

Klöckner und Co. könnte als Investition interessant sein, weil der Duisburger Stahl- und Metallhändler aus dem S-Dax zwar seit 115 Jahren Stahl- und Metallhandel betreibt, aber nicht ausschließlich auf Stahl setzt. Stattdessen legt Klöckner seit einigen Jahren verstärkt den Fokus auf interessante Digitalisierungsprojekte.

Hier zunächst ein paar Fakten zum Unternehmen: Klöckner und Co. ist ein deutscher Stahl- und Metallhändler, der an der Börse mit 1,1 Milliarden Euro bewertet wird. Der Gewinn in diesem Jahr lag bei 400 Millionen Euro.

Was für Sie als Anlegerin und Anleger interessant ist: Aufgrund des Kurs-Gewinn-Verhältnisses von nur 3 ist die Aktie extrem günstig. Begründet wird das niedrige KGV mit den Risiken des zyklischen Stahlgeschäfts.

Branchenprimus für Digitalisierung

Dass Klöckner ein Vorreiter der Digitalisierung ist und deshalb mit anderen Unternehmen der Branche nur schwer vergleichbar ist, wird dabei außeracht gelassen.

Klöckner und Co. macht beispielsweise 50 % des Umsatzes online. Dadurch senkt der Stahl- und Metallhändler die Kosten, hat höhere Margen und steigert den Gewinn.

Zudem betreibt das Unternehmen seit 2017 eine eigene Handelsplattform. Auf dieser verkauft Klöckner selbst und bietet anderen Anbietern der Branche an, die Infrastruktur der Plattform zu nutzen. Dabei verdient Klöckner an jeder Transaktion – ohne Aufwand.

Die Plattform wächst enorm stark und ist aktuell ein Erfolgsgarant. Allein im letzten Jahr ist der Umsatz um 1.300 % gestiegen. Klöckner könnte also für die Zukunft weitaus besser aufgestellt sein als mancher Konkurrent.

Grundsätzlich sind Investitionen in die zyklische Stahlbranche natürlich risikoreich, aber bei Klöckner lohnt ein Blick. Zum einen wegen der spannenden digitalen Projekte und zum anderen wegen des äußerst günstigen KGV von 3!