Warum die aktuelle Mangelwirtschaft Ihr Vermögen bedroht

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Leere Regale im Supermarkt, fehlende Chips, welche die Autoproduktion lahmlegen oder hohe Gaspreise, die die Düngemittelproduktion ausbremsen und deshalb die Ernteerträge gefährden.

Neben dem Ukraine-Krieg dominieren vor allem diese Themen aktuell die Medien. Wie geht es Ihnen damit? Beobachten Sie die Entwicklungen mit Sorgen und fragen sich, wohin das noch führen wird?

Leider lässt es sich nicht schönreden: Die Mangelwirtschaft könnte für uns zu einem echten Problem werden. Warum? Weil Mängel in diesem Umfang nicht einfach behoben werden können, zum Beispiel durch höhere Preise.

Wenn einem Unternehmer für die Produktion nur ein einziges Bauteil oder ein einziges Gut fehlt, kann dadurch die Produktion des Endprodukts unmöglich gemacht werden. Die Gründe für die derzeitigen Mängel sind vielfältig:

Es begann mit dem corona-bedingten Nachholbedarf. Daraufhin beeinflussten Schwierigkeiten rund um die Lieferketten während der Pandemie, die fehlende Fokussierung auf eine nachhaltige Versorgung und Lagerhaltung sowie zunehmende protektionistische Handelshürden das Geschehen. Zuletzt kam noch der womöglich erst am Beginn stehenden Sanktionskrieg hinzu.

Sanktionskrieg gegen Russland steht noch am Anfang

Wegen des Kriegs in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen ist eine Wende leider in weite Ferne gerückt oder anders ausgedrückt: Hier kommt noch einiges auf uns zu.

Eine Blitzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zeigt, dass Unternehmer sehr besorgt sind. Laut DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier klagen die Unternehmen über eine starke Zunahme der Lieferkettenprobleme als Folge des Krieges. Fast 60 Prozent der befragten Firmen meldeten Störungen in den Lieferketten und der Logistik.

Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen geraten jetzt zunehmend unter Druck, weil durch die Lieferengpässe die Kosten für die Vorprodukte steigen. Diese können jedoch nur teilweise an die Kunden weitergegeben werden.

Der neueste Konjunktur-Index des Mannheimer Leibnitz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung spiegelt die Konjunktur-Verwerfungen bereits wieder. Im März brach der Index um 93,6 Punkte ein und liegt nun im Bereich der Finanzkrise 2008, der Eurokrise 2012 oder der Coronakrise 2020.

Gefahr für die Weltkonjunktur

Der Grund dafür ist der Ukraine-Krieg mit seinen Sanktionen und der Angst vor möglichen Gegen-Sanktionen. Diese gefährliche Kombination ist eine reale Gefahr für die Weltkonjunktur. Zudem könnte sie eine Bedrohung für die Lebensmittelversorgung in Teilen Afrikas und Arabiens darstellen, welche menschliches Leid mit sich bringt oder auch zu einer politischen Destabilisierung führen könnte.

Durch den Ukraine-Krieg hat sich die Lage dramatisch zugespitzt. Probleme mit knappen Gütern und hohen Preisen gab es jedoch schon vorher. Die Erzeugerpreise sind dramatisch angestiegen, ein historisches Novum seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1950.

Hohe Erzeugerpreise stehen für ein Kostenproblem der Unternehmen, welche die enorm gestiegenen Kosten nicht komplett an die Verbraucher weitergeben können. Das bedeutet, dass sich die Unternehmensgewinne schmälern. In Kombination mit den Lieferengpässen und den Produktionsausfällen erhöht sich der Druck auf die Aktienkurse der Unternehmen, welche stark von der Erwartung steigender Gewinne abhängen.

Dazu gehören insbesondere die Technologie-Aktien, die häufig mit hohen Bewertungen von mitunter dreistelligen KGVs bezahlt werden. In diesem äußerst schwierigen Umfeld ist jede Hoffnung, dass die Gewinne noch stark steigen werden, illusorisch.

Nur wenige Aktien steigen jetzt noch. Wie Sie trotzdem gewinnen

Es besteht also die Gefahr, dass die Kurse der technologielastigen Unternehmen stark fallen, aber selbst DAX-Unternehmen haben aktuell mit fraglichen Gewinnperspektiven zu kämpfen. Derzeit machen leider sehr viele Anleger Verluste, aber das muss nicht sein.