Bankenbeben: Credit Suisse gerettet?

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Kam es in der vergangenen Handelswoche zum Zusammenbruch mehrerer US-Banken, so schwappte die Bankenkrise durch Hiobsbotschaften der Credit Suisse auch auf den europäischen Bankensektor über.

Mehrere Hundert Millionen Dollar abgezogen

So wurde schnell bekannt, dass Privatinvestoren und Profitrader aus den USA und Europa, mehrere 100 Mio. Dollars aus gut 300 verwalteten Fonds der Schweizer Bank abgezogen haben sollen. In der Summe sollen sich die Abflüsse auf 450 Mio. Dollar beziehen.

Weiterhin schränkten daraufhin die Deutsche Bank, wie auch die Société General die Geschäftsbeziehung mit der Credit Suisse, massiv ein.

Großbank UBS übernimmt Credit Suisse!

Doch wie nun umgehen mit der angeschlagenen Bank? Wurde noch ein Zwangszusammenschluss bis zum Wochenende von UBS und Credit Suisse beiderseitig abgelehnt, so scheint sich das Blatt am Wochenende doch massiv gewendet zu haben.

So gaben der Schweizer Bundesrat sowie Vertreter beider Banken und Mitglieder der Schweizer Aufsichtsbehörden bekannt, dass die Credit Suisse von der UBS übernommen wird.

Dabei wird die Schweizer Nationalbank das Unterfangen mit 101 Mrd. Euro an Liquiditätshilfen unterstützen und auch der Schweizer Staat, wird mit mehreren Milliarden stützend ihre Mithilfe untermauern.

UBS bezahlt 3 Mrd. Franken in Aktien

So wird die UBS für die Übernahme 3 Mrd. Franken (3,04 Mrd. Euro) durch eigene Aktien bezahlen. Dabei sieht der Deal so aus, dass die Aktionäre der Credit Suisse für 22,48 Aktien, eine UBS-Aktie erhalten sollen.

Um weiterhin der UBS nicht alle noch ausstehenden Risiken aufzubürden, gibt der Schweizer Staat zudem eine Garantie von 9,1 Mrd. Euro, um hier eventuell potentielle Verluste von der UBS fernzuhalten. Letztlich die Schweizerische Nationalbank zusätzlich erklärt hat, der UBS im Rahmen der Transaktion eine Liquiditätslinie von 100 Mrd. Dollar einzuräumen.

Ein Unterfangen, was es durchaus in sich hat, aber wohl nicht zu vermeiden war. Denn einen weiteren massiven Absturz der Credit Suisse-Aktien und Anleihen wäre wohl kaum auf längere Sicht durchzuhalten.

Denn auch die Liquiditätshilfe der Schweizer Nationalbank von gut 50 Mrd. Euro zur Wochenmitte, konnte weder die Märkte noch die Aktionäre beruhigen. Zudem die gewählte Form der Fusion sicher eine bessere Alternative darstellt als die erwogene Verstaatlichung.

Nun kehrt hoffentlich wieder Ruhe an den Kapitalmärkten ein

Dass die gewählte Form der Transaktion natürlich noch an bestimmte Bedingungen geknüpft ist und dabei noch Zeit braucht, sollte natürlich allen Beteiligten klar sein.

Bleibt letztlich nur die Hoffnung, dass auch die Börsen den gewählten Weg als ziel- und zukunftsfördernd für alle Parteien ansehen und jetzt wieder Ruhe an die Kapitalmärkte zurückkehren kann.