Emerging Markets: wirtschaftliche Abschwächung in China

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Normandie, Frankreich – in diesen Tagen wissen die Investoren nicht mit den Umständen umzugehen. Der Dow war zuletzt ein einziges auf und ab.

Die Signale, die kamen, waren gemischt und haben die Investoren ziemlich verwirrt. Auch die Presse war verwirrt.

Reporter haben gute und schlechte Neuigkeiten ausgegeben, ohne auch nur eine Idee, was nun zu was gehört.

Alle warten auf eine Klärung. Auf ein Zeichen des Himmels. Auf eine dröhnende Stimme. Einen Crash des Aktienmarktes. Einen Tritt in den Hintern.

Geldverleih zu Zinsen von weniger als Null?

Es stimmt, wie mir mein Freund und Ökonom Pierre Lemieux erklärte, dass „Kurzzeitzinssätze nicht den Kapitalwert festlegen“. Aber es stimmt auch, dass Leihen unter null totaler Quatsch ist.

Also recke ich meinen Hals und starre in hoch in die Luft, als würde ich auf eine extraterrestrische Invasion warten.

Wann? Wie? Was wird kommen?

Und die Signale kommen weiterhin…

Schifffahrtskrisen

Der Baltic Dry Index – der Maßstab für die Frachtkosten, zu denen Güter über die Meere transportiert werden – schwebt derzeit sehr nah an seinem 30-Jahre-Tief.

Natürlich sind diese Preise bzw. Kurse das Ergebnis von Angebot und Nachfrage. Doch das suggeriert eine bedeutende weltweite Abschwächung des globalen Handels.

Auf der anderen Seite der Welt, wird diese Ansicht von dem chinesischen Containerumschlag-Index untermauert.

Dieser erfasst die Kosten der Container, die von China zu 14 Zielorten verschifft werden. Und der ist seit 2013 um 30% abgefallen.

Und auch die japanische Firma ‚Hitachi‘ – ein weiterer großer Hersteller von gelben Baumaschinen – hat gerade ihre Gewinnprognose auf die Hälfte des letzten Jahres reduziert.

In Erweiterung zu diesen gelben Maschinen gehen auch die Verkäufe von blauen, weißen und roten zurück.

Die in China sitzende Firma ‚Cummins‘ stellt Motoren her, für nahezu jedes Fahrzeug und Bauequipment, die es auf dieser Erde gibt. Auch ihre Verkaufszahlen sehen mies aus.

Laut Bloomberg „kollabiert“ in China die Nachfrage nach Stahl (man kann nichts ohne bauen). Neue Aufträge gehen schneller zurück, als die Produktion minimiert werden kann.

Weniger Cash und Kredite

Man kann ja alle möglichen Meinungen über China vertreten. Aber nach 65 monetären Interventionen durch die Volksbank China alleine im Jahr 2015, gibt es eine wirtschaftliche Abschwächung.

In der Folge bedeutet das weniger Transportverkehr auf den Seewegen… weniger Nachfrage nach grundlegenden Rohstoffen… weniger Output… und letztendlich weniger Cash und Kredite, die um den Planeten flattern.

Der letzte Punkt ist möglicherweise auch der wichtigste.

Es ist der Kreditrausch, der maßgeblich verantwortlich ist, für die Blasen und Booms der vergangenen 20 Jahre.

Jetzt sind die Menschen zurückhaltend, was neue Schulden betrifft. Die Nettokreditnehmer sind lediglich Unternehmen und Regierungen. Und Kredite sind so billig, dass die Kreditgeber die Regierungen dafür bezahlen müssen, damit sie ihr Geld nehmen.

Das ganze System ächzt und stöhnt… und verlangsamt sich.