Wie hoch ist das europäische Bankenrisiko?

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Wie geht es Ihnen, wenn Sie an die jüngsten Bankenpleiten denken? Sind Sie der Ansicht, dass Ihr Vermögen sicher ist oder zweifeln Sie an der deutschen beziehungsweise europäischen Finanzstabilität?

Als möglicher Zweifler sind Sie nicht allein. Dass deutsche und europäische Bankaktien in den Keller rauschten, ist der beste Beweis dafür, dass in der Finanzwelt einiges im Argen liegt. Weil Credit Suisse wegen schlechtem Management in Schieflage geraten ist, leidet auch die Deutsche Bank unter einem massiven Vertrauensbruch.

Der europäische Finanzmarkt steht ohne Frage vor großen Herausforderungen und unsere Politiker werden nicht müde zu betonen, dass das Bankensystem in Europa stabil sei.

Fakt ist: Seit der Finanzkrise vor 15 Jahren ist einiges passiert. Es hat verschiedene Änderungen gegeben, um die Risiken zu minimieren.

Welche neuen Schutzmaßnahmen es gibt

Die reformierte europäische Bankenregulierung setzt unter anderem auf eine bessere Eigenkapitalausstattung der Geldhäuser. So können mögliche Verluste von den Banken selbst besser ausgeglichen werden. Die Aufsichtsbehörden können die Banken sogar zu einer besseren Eigenkapitalausstattung zwingen, wenn Sie dies für notwendig halten.

Zudem gibt es strengere Vorschriften für die Vermeidung von Liquiditätsengpässen und einen Abwicklungsmechanismus für nicht mehr zu rettende Kreditinstitute. Dieser Mechanismus wurde vor allem zum Schutz der Steuerzahler eingerichtet. Sie sollen nicht mehr, wie 2008 und die Jahre danach, zur Kasse gebeten werden, um marode Banken zu retten, deren Manager sich schlichtweg verzockt haben.

Die Abwicklungsregeln sind vor allem für systemrelevante Banken wichtig. Das sind Banken, die „too big to fail“ sind, also zu groß, um zu scheitern. Anders ausgedrückt: Stürzen diese Banken ab, reißen sie andere Geldhäuser mit in den Abgrund, was verständlicherweise zu einem Bankenrun führen könnte. Kundinnen und Kunden würden panikartig ihre Ersparnisse vom Konto abheben, um zu retten, was noch zu retten ist.

Kommt jetzt die Bankenunion? Ist diese für Deutschland zum Nachteil?

Laut tagesschau.de ist der neue Abwicklungsmechanismus ein zentrales Element der sogenannten „Europäischen Bankenunion“. Schritte, auf die man sich in der EU nach der Finanzkrise verständigt hat, um Europas Finanz- und Bankensystem krisenfest zu machen.

Die Bankenunion scheitert aktuell noch an einem einheitlichen europäischen Einlagensicherungssystem. Im Falle von Bankenpleiten in der EU müsste dann Deutschland auch für Italien, Griechenland oder ein anderes EU-Land einstehen, um einen Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern.

Bisher scheitert das einheitliche europäische Einlagensicherungssystem am deutschen Widerstand. Unsere Politiker befürchten, dass Deutschland für unsolide Finanzsysteme in anderen Staaten zur Kasse gebeten werden könnte, was den deutschen Steuerzahler erneut belasten würde.

Nach den jüngsten Bankenpleiten wird allerdings der Druck erhöht, die Bankenunion zum Abschluss zu bringen. Wäre dies wie befürchtet für die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ein Nachteil?

Endlich spricht ein Politiker die unbequeme Wahrheit aus

Wie gesagt: Die EU-Politiker zeigen sich aktuell gelassen, geben sich zuversichtlich, dass die Bankenpleiten keine negativen Auswirkungen haben werden. Lediglich der belgische Premierminister Alexander De Croo äußerte sich kritisch. Er erklärt wie seine Kollegen, dass er momentan keinen Grund zur Sorge sehe, weiter heißt es jedoch auf tagesschau.de: „Aber natürlich konnte sich vor einigen Wochen auch niemand von uns vorstellen, dass die US-amerikanische Silicon Valley Bank und die Credit Suisse in der Schweiz in solch gravierende Schwierigkeiten geraten könnten.“

Das zeige, dass die Finanzstabilität schnell in Schieflage geraten könne. Auch wenn die Banken mit ihren Kapital- und Liquiditätspositionen im Moment gut aussähen – niemand wisse, was noch passieren könne, so der Belgier weiter.

Für Sie heißt das: Vorsehen ist besser als nachsehen. Leiten Sie jetzt Maßnahmen zu Ihrem Vermögensschutz ein, um für den Fall, egal wie dieser aussieht, gerüstet zu sein.