Was die Regierung zur Rettung Ihres Vermögens plant und warum Sie skeptisch sein sollten
Der Anstieg der Inflation in Deutschland legt im Juni eine Pause ein. Im Mai hatten sich Waren und Dienstleistungen noch um 7,9 % verteuert. Im Juni waren es „nur“ noch 7,6 %, obwohl Ökonomen laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuter mit einem Anstieg auf 8,0 % gerechnet hatten.
Hat die Inflation in Deutschland nun ihren Höhepunkt erreicht?
Viele Bürgerinnen und Bürger hoffen darauf, aber wir wollen die Situation nicht schönreden. Die Lage bleibt brisant, insbesondere weil weiterhin das Damoklesschwert einer Lohn-Preis-Spirale über uns schwebt.
Bundeskanzler Olaf Scholz ist ebenfalls in Sorge. Mit einer konzertierten Aktion will er die drohende Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale im Keim ersticken. Kann das gelingen?
Erzwungener Schulterschluss ist kein guter Anfang
Im Rahmen einer konzertierten Aktion setzt sich die Regierung mit Arbeitgebern, Gewerkschaften und Wissenschaftlern an einen Tisch, um gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Eine konzertierte Aktion gab es schon einmal in den 1960er-Jahren, als das Wirtschaftswunder Deutschland dem Ende nahte. In einer informellen Gesprächsrunde aus Politik, Arbeitgebern und Gewerkschaften sollten Wege aus der Krise gefunden werden.
Die Gewerkschaften gingen mit Widerwillen in die Gesprächsrunden. Sie sahen die Tarifautonomie in Gefahr. Kompromisse zu schließen fiel schwer und gelang selten. Insgesamt fanden zehn Gesprächsrunden statt, bevor die Gewerkschaften in den 1970er-Jahren aus dem Gesprächsforum vorläufig austraten.
Fehlende Kompromisse könnten auch dieses Mal zu einem Problem werden. Denn es herrscht große Uneinigkeit, was gegen eine Lohn-Preis-Spirale helfen könnte.
Die Gewerkschaften fordern deutlich höhere Löhne, um die hohe Inflation zumindest teilweise auszugleichen und Reallohnverluste der Beschäftigten zu begrenzen. Das stärkt die Kaufkraft. Allerdings könnte so auch die Lohn-Preis-Spirale in Gang gesetzt werden, also das gegenseitige Aufschaukeln von Lohnerhöhungen und Inflation.
Uneinigkeit auf breiter Linie
Bereits im Vorfeld der konzertierten Aktion war über Einmalzahlungen als Weg aus der Krise berichtet worden. Arbeitnehmervertreter lehnen diese Lösung jedoch rigoros ab.
Diskutiert wurden deshalb weitere Möglichkeiten, um die Teuerung einzufangen. Einigkeit gab es bisher jedoch keine.
Während die einen die Einmalzahlungen verteidigen, lenken andere die Debatte auf Preisdeckel als Mittel der Wahl, bekommen dafür aber ebenfalls keine einheitliche Zustimmung.
In der Gesprächsrunde sitzen auch Ökonomen, die für neue Entlastungspakete plädieren, während andere Preiskontrollen vorschlagen. Möglich wären auch Steuererhöhungen, aber damit würde man sich bei den Wählerinnen und Wählern unbeliebt machen.
Sollen dann vielleicht fiskalpolitische Maßnahmen im Vordergrund stehen? Kann die EZB, die in den vergangenen Jahren mit ihrer lockeren Geldpolitik vergeblich versucht hat, die Inflationsrate auf den gewünschten Wert von 2 % zu bekommen, es richten?
Was Sie jetzt tun sollten
Unser Rat an Sie lautet: Verlassen Sie sich besser nicht auf die Politiker oder die Währungshüter und auch nicht auf die Vertreter der Wirtschaft oder anderer Interessensgemeinschaften. Ein möglicher Kompromiss steht nach der ersten Gesprächsrunde noch in weiter Ferne. Sollte dann irgendwann eine Lösung gefunden werden, ist noch lange nicht klar, ob der gewünschte Erfolg eintritt.
Nehmen Sie deshalb Ihren Vermögensschutz unbedingt selbst in die Hand. Maßnahmen dagegen einzuleiten, geht leichter als Sie denken. Mit cleveren Investments haben Sie den Kaufkraftverlust im Nu im Griff und nehmen womöglich noch den einen oder anderen Gewinn mit. Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen.